Das lange Warten auf das Fahrverbot

Altstadt · Der Druck auf Landrat Theophil Gallo in Sachen Lastwagen-Verkehr in Altstadt wächst.

 Seit Jahren wehren sich die Altstadter vor allem gegen den Lkw-Verkehr in ihrer Durchfahrtsstraße, nun warten sie zunehmend ungeduldig darauf, dass Landrat Theophil Gallo seine Ankündigung aus dem vergangenen Jahr umsetzt und ein Durchfahrtsverbot für Lkw über 7,5 Tonnen erlässt. Foto: Thorsten Wolf

Seit Jahren wehren sich die Altstadter vor allem gegen den Lkw-Verkehr in ihrer Durchfahrtsstraße, nun warten sie zunehmend ungeduldig darauf, dass Landrat Theophil Gallo seine Ankündigung aus dem vergangenen Jahr umsetzt und ein Durchfahrtsverbot für Lkw über 7,5 Tonnen erlässt. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Wenn Wahlen sind, dann versprechen Kandidaten aller politischer Couleur ihren potenziellen Wählern gerne so das eine oder andere. Das war im Bürgermeisterwahlkampf in Kirkel im vergangen Jahr nicht wirklich anders. Eines der Themen: die schwierige Verkehrssituation in Altstadt. Hier sprang Saarpfalz-Landrat Theophil Gallo (SPD) dem am Ende erfolgreichen Amtsinhaber Frank John (SPD) zu rSeite und kündigte an, in Form eines Pilotprojektes die Ortsdurchfahrt Altstadt für Lkw-Verkehr über 7,5 Tonnen zu sperren (wir berichteten).

Unklar blieb, wann genau die Maßnahme Realität werden soll. In einer entsprechenden Presseerklärung des Saarpfalz-Kreises hieß es im vergangenen Jahr dazu, dass "die Umsetzung eines Durchfahrtverbotes für Lkw über 7,5 Tonnen ohne Anliegen im Ortsteil Altstadt durch die Verwaltung des Saarpfalz-Kreises" überprüft werde. Dabei sehe man zunächst ein vorläufiges Durchfahrtsverbot als zielführend an.

Diese Maßnahme wird schon länger von Bürgermeister John sowie dem Orts- und Gemeinderat gefordert. Die einzelnen Vorhaben sollen jeweils auf ihre Wirksamkeit hin betrachtet werden. So weit die geäußerte Absicht - auf deren Umsetzung man in Altstadt nun schon einige Zeit und wohl auch mit zunehmender Ungeduld wartet.

Auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigte Landrat Theophil Gallo in dieser Woche schriftlich, dass er an den damals geäußerten Plänen festhalte. So hätten die 2016 in besagter Presse-Erklärung geschilderten Absichten, die über das Fahrverbot hinausgingen und auch eine Sperrung der Notzufahrt zum Industriegebiet Zunderbaum vorsahen, weiterhin Bestand. "Dies gilt damit auch für die Absicht, ein vorläufiges Durchfahrtsverbot für Lkw über 7,5 Tonnen für die Ortsdurchfahrt Kirkel-Altstadt einzurichten. Dieses ist Teil verschiedener verkehrsberuhigender Maßnahmen im Bereich der Ortsstraße Altstadt und der L219. Mit Blick auf die ebenfalls in der Prüfung befindliche bauliche Maßnahme einer Verschwenkung am Ortseingang ist konkret in der Überlegung, das vorläufige Durchfahrtsverbot vorzuziehen."

In seiner Stellungnahme verdeutlicht Gallo aber auch, dass diese Maßnahmen Teil eines kreisweiten Bemühens um Verkehrsberuhigung sei, "bei dem nicht nur punktuelle Maßnahmen, sondern die Gesamtsituation im Kreis im Fokus stehen". Dazu gehörten eine ganze Vielzahl von Überlegungen zu anstehenden Verkehrsproblemen. "Die Gespräche mit den verschiedenen Beteiligten laufen derzeit parallel, auch die Abfrage nach eventuellen Handlungsbedarfen in den anderen Städten und Gemeinden des Kreises, deren Rückmeldungen in die Entscheidung einzubeziehen sind."

Dass Landrat Theophil Gallo das angedachte Durchfahrtsverbot für Lkw über 7,5 Tonnen in Altstadt in einen größeren Kontext rückt, macht aus seiner Sicht Sinn, denn: Käme eine solche Verkehrsberuhigung isoliert und nur für den Kirkeler Ortsteil, dann gäbe es wohl entsprechende Forderungen nach vergleichbaren Maßnahmen aus vielen anderen Orten im Kreis, deren Bürger tatsächlich oder gefühlt unter vergleichbaren Verkehrsbelastungen leiden wie die Altstadter. Bleibt die Frage, wann all diese Abwägungen und Entscheidungsprozesse für Altstadt Früchte tragen.

Kirkels Bürgermeister Frank John antwortete gegenüber unserer Zeitung gestern auf die Frage, ab wann er in Sachen Zeit nervös werde: "Wenn ich in den kommenden zwei Wochen keine entsprechende Anordnung des Kreises erhalte."

Altstadts Ortsvorsteher Peter Voigt (SPD) zeigte sich gestern im Gespräch mit unserer Zeitung auch deutlich: "Wir haben den Bürgern vor einiger Zeit etwas versprochen, noch ist aber nichts passiert." Auch deswegen habe er in der vergangenen Woche in der Sitzung des Bauausschusses durchaus energisch bei Bürgermeister John und der Verwaltung zum Stand der Dinge nachgefragt. Für ihn ist klar: Die Pläne aus dem vergangenen Jahr müssen nun endlich umgesetzt werden, "wir können die Bürger nicht länger an der Nase herum führen, jetzt müssen Taten folgen!"

Zum Thema:

Teil der verkehrsberuhigenden Maßnahmen soll auch die endgültige Sperrung der Notzufahrt zum Industriegebiet Zunderbaum sein. Hier kündigte Kirkels Bürgermeister einen baldigen Baubeginn für die diese Maßnahme an, abhängig von der dafür nötigen Wetterlage. Vorgesehen ist ein Beschrankung im Bereich des Michelin-Lagers und eine zusätzliche Einfahrtsperre am Beginn der Notzufahrt.

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