Neu im Amt Bis zur Gleichberechtigung ist es noch weit

Kirkel · Ansprechpartner für Frauen und Männer ist die neue Gleichstellungsbeauftragte in der Gemeinde Kirkel, Petra Milbers.

 Gestern stellte Kirkels Bürgermeister Frank John (rechts) mit Petra Milbers (Zweite von rechts) Kirkels neue Gleichstellungsbeauftragte der Öffentlichkeit vor, mit dabei auch Milbers‘ Vorgängerin Sandra Hamann und der Personalratsvorsitzende Gerhard Schwarz.

Gestern stellte Kirkels Bürgermeister Frank John (rechts) mit Petra Milbers (Zweite von rechts) Kirkels neue Gleichstellungsbeauftragte der Öffentlichkeit vor, mit dabei auch Milbers‘ Vorgängerin Sandra Hamann und der Personalratsvorsitzende Gerhard Schwarz.

Foto: Thorsten Wolf

Die neue Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Kirkel heißt Petra Milbers. Sie folgt auf Sandra Hamann, die nach vier Jahren das Amt turnusgemäß zur Verfügung gestellt hat. Anders als in größeren Kommunen wirkt die Gleichstellungsbeauftragte in Kirkel nebenamtlich, Sandra Hamann nahm die Tätigkeit neben ihrer Funktion als Jugendpflegerin war, Petra Milbers arbeitet hauptamtlich im Vorzimmer von Bürgermeister Frank John. Eben der stellte Milbers gestern der Öffentlichkeit vor, gewählt und ins Amt bestellt wurde sie allerdings schon im Oktober. „Die Gleichstellungsbeauftragte in der Gemeinde Kirkel arbeitet verwaltungsintern. Zu ihren Aufgaben gehören alle Belange, die die Gleichstellung betreffen, so bei Einstellungen und alle anderen Bereich der Personalverwaltung“, erläuterte John.

Die bisherige Gleichstellungsbeauftragte Sandra Hamann nannte eben diesen Tätigkeitsbereich als einen ihrer Schwerpunkte, „es ging aber auch um die Möglichkeiten einer bei Bedarf flexiblen Arbeitszeitgestaltung – dann zum Beispiel, wenn Frauen aus der Elternzeit zurück kommen. Und natürlich wird man als Gleichstellungsbeauftragte auch bei ganz unterschiedlichen Problemlagen dazu gerufen. Auf dem Gebiet gibt es viel zu tun, von einer Gleichberechtigung in der Gesellschaft sind wir noch meilenweit entfernt.“

So habe sich die Frauenquote, dessen war sich Hamann gestern sicher, als überhaupt nicht zielführend erwiesen. „Hier in Kirkel“, so Sandra Hamann mit Blick auf die verwaltungsinternen Strukturen, sei aber vieles gut geregelt, „so bei den Arbeitszeiten. Da wird das hier schon sehr großzügig gehandhabt“.

Diese flexible Handhabung käme auch, darauf wies der Personalratsvorsitzende Gerhard Schwarz hin, Männern zu Gute. Die Arbeitszeit werde, „wo möglich, im Bedarfsfall flexibel gestaltet“. Dieses Entgegenkommen seitens der Verwaltung als Arbeitgeber sei nötig, da sich bei den Beschäftigten ja die Lebensbedingungen durchaus ändern könnten, so John ergänzend. „Darauf zu reagieren, das bekommen wir bis zu einem gewissen Maß hin.“

Mit den Saisonbeschäftigten habe man, so Gerhard Schwarz, etwas über 90 Beschäftigte in der Kirkeler Gemeindeverwaltung, davon seien 36 Frauen. „Frauen sind zahlenmäßig und auch in den führenden Positionen unterrepräsentiert“, gestand der Personalratsvorsitzende ein, „aber da arbeiten wir dran“.

Während die frühere Gleichstellungsbeauftragte Sandra Hamann nun als Personalratsmitglied für die Belange von Frauen arbeitet, wird sich Petra Milbers nun im neuen Amt um die Gleichstellung kümmern. Dabei gehe es ihr nicht nur darum, die Interessen von Frauen zu wahren, sondern auch die der Männer. „Ich bin ja als Gleichstellungsbeauftragte eben nicht nur für die Frauen, sondern auch für die Männer zuständig.“ Zu den Instrumenten, die sie übernehmen wolle, gehörten auch die Frauenversammlungen, „das will ich fortführen“. Bei diesen Versammlungen, wie ihre Vorgängerin rückblickend bilanzierte, sei Raum gegeben worden, um lebhaft und konkret zu diskutieren. Die Vorschläge seien dann an die Verwaltungsspitze herangetragen worden – aus Sicht von Hamann wichtig, denn „manchmal weiß der Verwaltungschef einfach nicht, wo es ein Problem gibt oder wer konkret ein Problem hat.“

Was Hamann mit Blick auf ihre zurückliegende Amtszeit kritisierte: Die Vernetzung der Gleichstellungsbeauftragten über die Gemeinde- und Stadtgrenzen hinweg habe nicht wirklich funktioniert, vor allem mit Blick auf die Kommunikation mit den hauptamtlichen Gleichstellungsbeauftragten in den Nachbarkommunen.

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