„Bildungsarbeit ist das Fundament unserer Demokratie“

Kirkel · Bildungsarbeit hat das Leben des Saarländers Erwin Irmisch geprägt. In den vergangenen 26 Jahren war er Leiter am Bildungszentrum der Arbeitskammer in Kirkel. In einer Feierstunde wurde er nun in den Ruhestand verabschiedet.

 Ralf Haas (links) wird Nachfolger von Erwin Irmisch, der über 26 Jahre das Bildungszentrum der Arbeitskammer in Kirkel führte. Jetzt wurde Irmisch offiziell verabschiedet. Foto: Pasquale D'Angiolillo/AK

Ralf Haas (links) wird Nachfolger von Erwin Irmisch, der über 26 Jahre das Bildungszentrum der Arbeitskammer in Kirkel führte. Jetzt wurde Irmisch offiziell verabschiedet. Foto: Pasquale D'Angiolillo/AK

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Wie ein roter Faden zogen sich bei der Verabschiedungsfeier des langjährigen Leiters des Bildungszentrums der Arbeitskammer in Kirkel , Erwin Irmisch, mahnende Worte gegen Rechtsradikalismus und gegen neoliberale Zustände in der Wirtschaft durch die Reden.

Die Gesellschaft brauche nicht nur auf die Ökonomie und den Markt orientierte Bildungspolitik , so Guido Lesch vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) in seiner Rede und forderte: "Wir brauchen mehr gesellschaftliche Grundbildung und Ausbildung." Bildungspolitik sei der Schlüssel für mehr Demokratie und Mitbestimmung und sei ,,die Arbeit am Fundament unserer Demokratie". Nur so könne rechtsradikalen Entwicklungen Einhalt geboten werden. Dazu gehörten für ihn auch das Revidieren der Agenda 2010, die vom SPD-Kanzler Gerhard Schröder ,,gegen den Willen vieler Kräfte in der Gesellschaft" durchgesetzt worden sei.

Theophil Gallo , Landrat des Saarpfalz-Kreises, führte aus, dass Irmisch sein ganzes Leben "gegen rechtes Gedankengut, für mehr Toleranz und Solidarität gekämpft und gelebt" habe. Dies gelte es fortzusetzen. Der Saarpfalz-Kreis wolle daher auch künftig eng mit dem Bildungszentrum der Arbeitskammer kooperieren.

Irmischs Nachfolger Ralf Haas sagte in einer programmatischen Rede: "Bildung braucht gute Rahmenbedingungen. Bildung muss in einem guten, kollegialen Umfeld stattfinden. Bildungsarbeit darf nicht bevormunden, sie muss neugierig machen und Bildung muss die Menschen dort abholen, wo sie stehen - mit all ihren unterschiedlichen Voraussetzungen und ihren unterschiedlichen Erfahrungen." Er wolle die erfolgreiche Arbeit von Erwin Irmisch fortsetzen.

Für den Vorsitzenden des Vorstandes der Arbeitskammer des Saarlandes, Hans-Peter Kurtz , habe Irmisch "wie kein anderer dieses Haus geprägt und dieses Haus ist heute in der Bildungslandschaft ein Markenzeichen". Wie gut die Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung funktioniere, zeige sich anhand des Beschlusses der Arbeitskammer, in den kommenden Jahren 6.5 Millionen Euro in das Bildungszentrum zu investieren.

Erwin Irmisch ergriff an seinem Abschieds-Abend dann auch selbst das Wort. Er erinnerte an einen früheren Gewerkschaftskollegen. Irmisch: "Ich hab nur einen Satz seiner Abschiedsrede in Erinnerung, weil ich ihn für so bedeutsam hielt, dass ich ihn sofort notiert habe: ,Solche, die ihr Leben lang alles falsch gemacht haben und dann auch noch mit ihren Erfolgen strunzen - solche können mir gestohlen bleiben' ".

Die Veranstaltung in der Arbeitskammer wurde musikalisch von der Gruppe "blueprint" umrahmt.

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