Begegnung mit digitalen Gemälden

Kirkel · Bildkunst im digitalen Zeitalter: So könnte man die ungewöhnlichen Arbeiten des saarländisch-lothringischen Künstlers Karl-Willi Paul beschreiben. Seine „new digital art“ ist ab Donnerstag im Bildungszentrum Kirkel zu sehen.

 „Stadtleben“ heißt dieses digitale abstrakte Gemälde von Karl-Willi Paul. Foto: Paul/Arbeitskammer

„Stadtleben“ heißt dieses digitale abstrakte Gemälde von Karl-Willi Paul. Foto: Paul/Arbeitskammer

Foto: Paul/Arbeitskammer

"Fotografie ist ergänzendes Medium zur Malerei ." Mit diesem Picasso-Satz beginnt der Dialog mit dem in Homburg geborenen und heute in Lothringen lebenden Künstler Karl-Willi Paul. Ab Donnerstag, 23. April, 19 Uhr, stellt er seine "Abstrakte Malerei im digitalen Zeitalter" erstmals im Bildungszentrum der Arbeitskammer in Kirkel aus. Seine Arbeiten charakterisiert er so: "Meine Fotografien sind keine Ergänzung, sondern Grundlage für meine abstrakte Malerei . Meine ,new digital art' wird nicht mehr über das Material bestimmt. Diese Materialunabhängigkeit hat mir neue Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet."

Karl-Willi Pauls Werke entstehen nicht an der Staffelei, sondern am Computer: "Aus meinen digitalen Fotos entwickele ich abstrakte digitale Gemälde, die dem Ursprungsfoto oft nur noch über den Namen des Bildes zugeordnet werden könnten - wenn ich es denn wollte." Ihm gehe es nicht mehr um das "Vorher - Nachher"; ihn interessiert nur noch das neue Bild. Willi: "Und das zeige ich."

Der Künstler hat seine abstrakte Malerei in unserer digitalen Welt zur "digitalen Malerei " weiterentwickelt. Für seine ungewöhnlichen Bilder hat er über einen längeren Zeitraum diverse Reproduktionsmöglichkeiten ausprobiert. Letztendlich habe er sich für einen UV-Direktdruck auf Hartschaumplatte entschieden. Im Gespräch mit Karl-Willi Paul wird deutlich, dass die digitale Fotografie in unserem Alltag selbstverständlich geworden ist. Weltweit dringt das Digitale immer weiter vor.

Die digitale Malerie geht auf die 1980er Jahre zurück. Damals standen erstmals leistungsfähige und bezahlbare Computer wie auch Malprogramme für jedermann zur Verfügung; vor allem junge Leute erkundeten ab Mitte der 1980er die neuen Möglichkeiten digitaler Bilderstellung. Bedeutende Vertreter dieser Kunstrichtung der Gegenwart sind unter anderem der britische Maler, Bildhauer und Videokünstler Julian Gilbert Opie und der amerikanische Designer und Illustrator Craig Mullins.

Die Ausstellung, die in Kooperation mit der Gemeinde Kirkel stattfindet, ist montags bis samstags von 8 Uhr bis 18 Uhr zu besichtigen. Sie dauert bis zum 30. Juni. Der Eintritt zur Ausstellung ist kostenlos. Weitere Infos zur Reihe "Kultur im Bildungszentrum" unter Tel. (0 68 49) 90 90 oder per E-Mail: info.bzk@arbeitskammer.de und im Internet.

bildungszentrum

-kirkel.de

 „Glasauge“ ist ein weiteres Motiv von Karl-Willi Paul. Foto: Paul /Arbeitskammer

„Glasauge“ ist ein weiteres Motiv von Karl-Willi Paul. Foto: Paul /Arbeitskammer

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Zur PersonKarl-Willi Paul wurde 1951 in Homburg geboren. Der Diplomverwaltungswirt war auch 24 Jahre Gewerkschaftssekretär. Er ist jetzt Rentner, passionierter Bergsteiger und Weltenbummler abseits der Touristenpfade. Er wohnt seit 18 Jahren im lothringischen Neufgrange. Schon von 1981 bis 1990 befasste er sich mit abstrakter, experimenteller Malerei . Er arbeitet seit 2013 mit der "new digital art". Zuletzt stellte Karl-Willi Paul in der Handwerkskammer des Saarlandes und in der Arbeitskammer aus. jkn

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