Auf dem Weg zum heiligen Berg
Kirkel · Es dürfte am Dienstag, 25. November, ein spannender Abend im Bildungszentrum in Kirkel werden. Ab 19 Uhr entführen in einer neuen Kultur-Reihe die Homburger Anne und Klaus Hessenauer in die mächtige Bergwelt der Himalaya-Region.
Nach dem gelungenen Start einer neuen Kultur-Reihe im Bildungszentrum der Arbeitskammer in Kirkel Ende Oktober mit einem Vortrag über die Wüste Taklamakan in China (wir berichteten) findet am Dienstag, 25. November, 19 Uhr, ein zweiter Vortrag in Kirkel statt. Bei dieser neuen Reihe, die das Bildungszentrum in Kooperation mit den "Freunden des Abenteuermuseums in Saarbrücken" veranstaltet, steht die welthöchste Gebirgskette, die Himalaya-Region, im Mittelpunkt eines Vortrags der Homburger Klaus und Anne Hessenauer. Ihr Abend ist mit dem Titel überschrieben "Mein Weg zum heiligen Berg." Seit dem Jahr 1997 reisen die Hessenauers immer wieder nach Nepal und in die Himalaya-Region. Sie kennen sowohl die gängigen Trekking-Routen als auch "stille Pfade" abseits der Hauptrouten. Menschen, Natur und Kultur der Region faszinieren sie immer wieder. Seit 2004 engagieren sich die beiden für das Kinderhaus Kathmandu und dessen deutschen Trägerverein.
In Kirkel schildern sie in einem Bildervortrag ihren Weg zum heiligen Berg Kailash. Sie überquerten zu Fuß den Himalaya-Hauptkamm und damit das mächtigste Gebirge der Welt. Klaus Hessenauer: "Auf einem historischen Salzweg ging es aus der nordindischen Tiefebene durch die Provinz Humla, eine der entlegensten Regionen Nepals, zum Grenzpass Nara Langma auf 4600 Meter Höhe und von dort nach Westtibet. Für die Strecke braucht man sowohl für Nepal als auch für Tibet ein spezielles Permit, eine Erlaubnis der jeweiligen Regierung." Ziel war der heilige Berg Kailash, den nicht nur Hindus und Buddhisten, sondern auch alte Naturreligionen wie Bönpos und Jainas als Sitz der Götter und Mittelpunkt der Welt verehren. Der sagenhafte Weltenberg, Meru, Kang Rinpoche, Schneejuwel nennen die Tibeter ihren heiligen Berg, dessen rituelle Umwanderung oft der Höhepunkt eines religiös geprägten Lebens ist. Vier große, Leben spendende Ströme Asiens entspringen in der Region um den Kailash und tragen zu seiner mystischen Verehrung bei. Indus und Tsangpo, der spätere Brahmaputra sind die bekannteren. Außerdem der Sutlej und schließlich der Karnali, entlang dessen Talflanken lange Strecken des alten Salzweges nach Tibet führen. Noch heute tragen dort Ziegenkarawanen´ auf den schmalen Pfaden kleine Salzsäckchen talwärts. Nach einem sechstägigen Fußmarsch, geprägt durch Sonne, Schnee und Regen, mit Tragtieren und Zeltausrüstung erwartete die Hessenauers tatsächlich der vereinbarte Jeep für den Abstecher ins versunkene Königreich Guge mit seinen Höhlenhäusern in einer bizarren Erosionslandschaft. Schließlich ging die Rückfahrt auf einfachen Pisten mehr als 1000 Kilometer über die tibetische Hochebene, auf 5000 Meter hohe Pässe, vorbei an den höchsten Bergen der Welt. Gewaltige Sanddünen auf über 4500 Meter Seehöhe zeugen vom Ursprung des Himalayas aus dem Meer.
Eindrucksvolle Bilder von Berglandschaften, Menschen und ihrer Kultur werden mit Reiseerlebnissen und Anekdoten live an dem Abend im Bildungszentrum kommentiert. Auf die Besucher wartet bei freien Eintritt eine virtuelle Reise in einen fernen Winkel unserer Erde, er sieht mystische Klöster, gewaltige Berge und die unendlich weiten Horizonte Tibets, das größer als Westeuropa ist.
Weitere Infos im Bildungszentrum, Tel. (0 68 49) 90 90.