Aktion des Nabu Altstadt Naturschützer setzen sich für Schwalben ein

Altstadt/Kirkel · Naturschutzbund Altstadt startet Projekt zum Artenschutz. Hausbesitzer sollen Nisthilfen anbringen.

 Die Mehlschwalbe beim Nestbau: Auch weil geeignetes Baumaterial wie Lehm im überbauten Siedlungsraum kaum noch zu finden ist, wird die beliebte Vogelart immer seltener.

Die Mehlschwalbe beim Nestbau: Auch weil geeignetes Baumaterial wie Lehm im überbauten Siedlungsraum kaum noch zu finden ist, wird die beliebte Vogelart immer seltener.

Foto: Martin Baus

Nach den Mauerseglern kommen jetzt die Schwalben an die Reihe: Der Altstadter Naturschutzbund (NABU) lenkt sein Augenmerk in Sachen Artenschutz jetzt auf jene Vogelart, die seit Urzeiten eng mit dem menschlichen Siedlungsraum verbunden sind. „Jahrhundertelang waren Schwalben für uns Menschen ganz selbstverständliche Mitbewohner. Heute finden sie leider immer seltener geeignete Nistmöglichkeiten, und auch das Nahrungsangebot wird zusehends knapper“, erläutert Dieter Geib. Er koordiniert für den Altstadter Umweltverband das Projekt. Im Mittelpunkt steht dabei einerseits die Bereitstellung von geeigneten Nisthilfen, andererseits aber auch die Verbesserung des Nahrungsangebotes.

In den vergangenen drei Jahren galt die Aufmerksamkeit des Altstadter Naturschutzbundes vorwiegend den Mauerseglern. In allen drei Ortsteilen der Gemeinde Kirkel wurden für die Bestandserhaltung dieser extrem flinken Vögel 41 Nisthilfen mit insgesamt 58 Nisthöhlen zur Verfügung gestellt. Besonders spektakulär verlief dabei die Montage am Turm der katholischen Kirche Christkönig Limbach, wo die Feuerwehr mit ihrer großen Leiter wertvolle Schützenhilfe leistete. Auch an der protestantischen Altstadter Martinskirche wurden Quartiere für die Mauersegler installiert.

„Nun wollen wir uns nun 2021 und 2022 verstärkt den Schwalben zuwenden. Deshalb rufen wir alle Hausbesitzer, die noch keine Nistplätze für Schwalben an ihrem Gebäude haben und etwas für die populäre Vogelart tun wollen, auf, sich bei uns zu melden§, skizziert Dieter Geib.

Natürlich sei man sich darüber bewusst, dass Schwalben „ihre Spuren hinterlassen“ und dass dies so manchen davon abhält, Nisthilfen anzubieten. Ein so genanntes „Kotbrett“, das unter der Schwalbennestern angebracht wird, leiste dabei aber Abhilfe. „Die Nisthilfen für die Schwalben sowie die Kotbretter stellen wir kostenfrei zur Verfügung“, unterstreicht das Vorstandsmitglied des Altstadter NABU. Wer sich gleich für mehrere Nisthilfen an seinem Gebäude entscheidet, könne zusätzlich – als eine besondere Auszeichnung – die Plakette „Schwalbenfreundliches Haus – Hier sind Schwalben willkommen!“ erhalten. Die Aktion werde vom saarländischen Umweltministerium gefördert.

„Wir freuen uns über jede und jeden, die mit von der Partie sind und mithelfen, dass Schwalben wieder mehr Lebensräume finden“, betont Dieter Geib. Schließlich seien Schwalben sind Teil der biologischen Vielfalt und Indikatoren für einen intakten und artenreichen Siedlungsraum. Außerdem leisten sie als Insektenjäger einen wesentlichen Beitrag zur Kontrolle von Parasiten- und Schädlingen. Parallel dazu wird der Altstadter NABU, in Kooperation mit örtlichen Landwirten, seine Blühflächen von bisher knapp 4000 Quadratmeter in diesem Jahr mehr als verdoppeln.

Weitere Informationen zu dem Projekt finden sich auf der Internetseite des Nabu. An der Schwalben-Aktion des Nabu Interessierte können sich mit Dieter Geib, Tel. (0 68 41) 8 04 04 oder über E-Mail  info@nabu-altstadt.de in Verbindung setzen. Infos auch im Internet unter www.nabu-altstadt.de

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