Wie spektakuläre Pläne für ein Münster am Weltkrieg scheiterten Als die Limbacher Kirche weichen sollte

Limbach · Es gab Pläne für ein neues Limbacher Münster mit einem 40 Meter hohen Kirchturm und Kirchenbänken für 750 Personen. Die nötigen 125 000 Reichsmark waren zusammen. Dann kam ein Weltkrieg dazwischen. Ein Rückblick.

 In der Mitte des 13. Jahrhunderts eine Kapelle, seit 1580 ein richtiges Gotteshaus, heute samt dem Nebengebäude rechts (ursprünglich Schule) als Ensemble unter Denkmalschutz: Die protestantische Kirche ist ein Schmuckstück im Limbacher Ortskern.

In der Mitte des 13. Jahrhunderts eine Kapelle, seit 1580 ein richtiges Gotteshaus, heute samt dem Nebengebäude rechts (ursprünglich Schule) als Ensemble unter Denkmalschutz: Die protestantische Kirche ist ein Schmuckstück im Limbacher Ortskern.

Foto: Martin Baus

Nachgerade nachts ist sie schwerlich zu verfehlen, denn mit Einbruch der Dunkelheit werden die Buntsandsteinquader des Türmchens und die weiß getünchte Seitenwand des Schiffes mittels elektrischem Licht erhellt. Sie fällt aber auch tagsüber – ohne solche Illuminierung – ins Auge: die protestantische Kirche im Limbacher Ortskern. Dieses Bauwerk, das in Teilen, insbesondere im Untergeschoss des Turmes, bis ins hohe Mittelalter zurückreicht, ist nicht allein aufgrund seines Alters eine Rarität in der Region. Sicher, in nahezu jeder Ortschaft war im Laufe der Jahrhunderte einmal eine solch kleine Kirche zu finden, und zumeist bildete diese auch den Mittelpunkt der Ansiedlung. Während viele dieser Gotteshäuser Modernisierungsmanien, Verwahrlosung und vor allem Kriege nicht überstanden haben, ist es eine besondere Ironie der Geschichte, dass es ausgerechnet einem Krieg zu verdanken ist, dass es die Limbacher Kirche überhaupt noch gibt. Die Pläne, diese abzureißen wurden vor just einem Jahrhundert ad acta gelegt.