Acht Saitenkünstler in Aktion
Limbach. Musik aus bald fünf Jahrhunderten, gut zwei Dutzend Musiker und Sänger auf der Bühne: Ein Konzert der besonderen Art steht der Limbacher Mühle ins Haus, wenn sie am Sonntag, 23. November, 17 Uhr, Tür und Tor öffnet für ihre musikalische Soiree (wir berichteten)
Limbach. Musik aus bald fünf Jahrhunderten, gut zwei Dutzend Musiker und Sänger auf der Bühne: Ein Konzert der besonderen Art steht der Limbacher Mühle ins Haus, wenn sie am Sonntag, 23. November, 17 Uhr, Tür und Tor öffnet für ihre musikalische Soiree (wir berichteten). Im Mittelpunkt dabei: Das achtköpfige Gitarrenensemble unter der Leitung von Werner Hussung, das den Hauptteil des Programms bestreitet. Das Limbacher-Altstadter Chörchen umrahmt quasi als Kontrapunkt dessen Darbietungen. Und als besondere Zugabe wird das Trio Schrammelmusiker mit von der Partie sein. Veranstalter der Soiree sind der Förderverein der Mühle sowie die Limbacher Filiale der Kreisvolkshochschule. Aus deren Gitarrenkurs ist das kleine Orchester im Übrigen hervorgegangen. "Vor gut sieben Jahren haben wir die ersten Gehversuche mit diesem Instrument unternommen", blickt Werner Hussung, der Kurs- und Ensembleleiter auf die Anfänge zurück. Kaum einer der Teilnehmer am "Unterricht" habe damals Noten lesen können. Und auch an klassische Gitarre habe kaum jemand gedacht. "Wandergitarre spielen zu lernen und das mit einfachen Akkorden, das war so insgesamt das Ziel, das die meisten vor Augen hatten", lässt Hussung Revue passieren. Nach der "Carcassi-Methode" - benannt nach einem maßgebenden Gitarristen des 19. Jahrhunderts - habe er seine Schützlinge Zug um Zug aber mit der "Klampferei" klassischer Machart vertraut gemacht. "Längst kennen sie sich aus mit den Noten", lacht Hussung - so gut jedenfalls, dass sie sich nun schon zum wiederholten Mal einem öffentlichen Publikum präsentieren. Und das Repertoire, das sie nun in der Limbacher Mühle zu Gehör bringen wollen, umfasst die europäische Musikhistorie quasi seit der Renaissance. Das Spektrum reicht dabei von "Alten Meistern" wie Michael Praetorius ("Der Königin Dantz") bis hin zu den Komponisten der Klassik wie Joseph Haydn ("Menuett und Trio") oder Franz Schubert. Danach stehen internationale Volkslieder auf dem Programm, ehe im dritten Teil schließlich deutsche Volkslieder zu Gehör gebracht werden. Danach gibt es besagte "Schrammelmusik": "Benannt ist diese Art der Musik nach den Gebrüdern Schrammel, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Wien für Furore sorgten. Kompositionen von Robert Stolz oder von Schubert spielten sie auf ihre spezielle Art beim Heurigen. Hans Moser oder Paul Hörbiger, die legendären Schauspieler, haben diese Musik aufgegriffen", skizziert Werner Hussung, was die Zuhörer erwartet. In der Mühle werden neben ungarischer Folklore auch die schönsten Lieder von Zarah Leander zu Gehör gebracht. Das Konzert, durch das Peter Betz führt und das um 17 Uhr beginnt, wird etwa zwei Stunden dauern. Der Eintritt kostet sechs Euro, Karten gibt es nur an der Tageskasse, telefonische Vorbestellungen sind aber ab sofort beim Vorsitzenden des Mühlenvereins, Uwe Oldenburg, unter Tel. (06841) 89945 möglich. bam