156 Läufer trotzen der brütenden Hitze

Kirkel · Es gibt sicher angenehmeres Wetter für einen Zehn-Kilometer-Lauf. Trotz der tropischen Temperaturen gingen in Kirkel aber viele Läufer auf die Strecke. Bei den Männern und Frauen gab es Favoritensiege. Der heimliche Star war aber noch keine zwei Jahre alt.

 Sekunden nach dem Start des Kirkeler Volkslaufs am Sonntagmorgen lag der spätere Sieger Markus Imbsweiler (Startnummer 77) schon in guter Position. Foto: Stefan Holzhauser

Sekunden nach dem Start des Kirkeler Volkslaufs am Sonntagmorgen lag der spätere Sieger Markus Imbsweiler (Startnummer 77) schon in guter Position. Foto: Stefan Holzhauser

Foto: Stefan Holzhauser

Trotz der hohen Temperaturen von bereits über 30 Grad haben am Sonntagvormittag am Volkslauf des TV Kirkel 138 Erwachsene und 18 Kinder teilgenommen. Zunächst gingen um 9.30 Uhr die Kleinen auf ihre 1,1 Kilometer lange Strecke mit Wendepunkt. Der schnellste Junge war in 4:17,4 Minuten Lars Risch vom TV Kirkel . "Ich bin ziemlich alleine vorne weggelaufen und hatte einen großen Vorsprung. Ich laufe jetzt seit fünf Jahren, das war mein erster Sieg", meinte der 13-Jährige. Bei den Mädchen gewann seine Vereinskameradin Clara Seel in 4:50,6 Minuten. Sie sagte: "Ich bin acht Jahre alt und habe bereits öfters erste Plätze belegt. Das heiße Wetter hat mir nichts ausgemacht, da wir fast nur im Wald gelaufen sind. Mir machen auch die anderen Disziplinen in der Leichtathletik viel Spaß."

Einen Extra-Applaus bekam Amelie Seger ein, die im August erst zwei Jahre alt wird und an der Hand ihrer zwölfjährigen Cousine Lena Schneider die Strecke absolvierte. Beide waren für den Lauftreff Ellerschranke Kirkel am Start und benötigten knapp über zwölf Minuten. "Unterwegs musste ich Amelie mal kurz etwas tragen, aber den Rest ist sie ganz alleine gelaufen. Sie hat das richtig klasse gemacht", lobte Schneider.

Dass eine halbe Stunde später die im Erwachsenenbereich zuvor erhofften 250 Teilnehmer bei Weitem nicht erreicht wurden, lag an den schwül-heißen Temperaturen. "Dennoch sind wir auch so zufrieden. Uns ist noch etwas entgegengekommen, dass die Strecke sehr waldreich ist und der Lauf vormittags stattfindet", erklärte Martin Niehren aus dem Organisationsteam. Allerdings musste aufgrund der brütenden Hitze der für 14 Uhr vorgesehene Start von "run or roll" abgesagt werden. Die Veranstalter wollten keine gesundheitlichen Risiken der Sportler riskieren.

Bei den Männern hatte der gebürtige Limbacher Markus Imbsweiler von der TSG 78 Heidelberg in 37:22,0 Minuten vor Bengt Leibrock vom TV Kirkel (38:04,4) sowie Günter Wachs von der Ellerschranke Kirkel (38:12,5) die Nase vorn. Der 48-jährige Imbsweiler ist von Beruf Musikredakteur und Schriftsteller und veröffentlicht im Herbst dieses Jahres ein Buch über die Saarabstimmung 1955. Sein größtes Hobby ist Laufen. Er hatte die ersten 2,5 Kilometer in einer Vierergruppe zurückgelegt, ehe ihm nur noch ein später zurückgefallener Läufer folgen konnte. "Ab Kilometer 5,5 war ich dann alleine unterwegs. Auf den letzten drei Kilometern hat mir die Hitze schon ziemlich zugesetzt", meinte der Sieger. Er peilt am 6. September bei den deutschen Meisterschaften über zehn Kilometer in Bad Liebenzell in der Altersklasse M45 eine Medaille an.

Bei den Frauen verteidigte die Niederwürzbacherin Julia Brengel-Keck vom LA-Team Saar in 40:17,6 Minuten ihren Vorjahrestitel. Dahinter folgten mit weitem Abstand Daniela Schindler von der DJK St. Ingbert (51:36,0) sowie die vereinslose Daniela Braun (52:17,7). "Das ist meine Hausstrecke, die meine Füße fast von alleine laufen. Für mich war es nach einem Fußbruch wieder der erste Wettkampf. Da ich ständig in der Hitze trainiere, machen mir diese Temperaturen nicht viel aus", sagte die 41-jährige.

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