Kinder präsentierten Mode aus dem Müllcontainer

Kirkel-Neuhäusel. "Unsere Welt ist uns so wichtig, weil Gottes Schöpfung uns so wichtig ist. Sie wird aber so verschmutzt. Und das finden wir nicht richtig." Miriam Kolb aus der Hortgruppe des Katholischen Kinderhauses St. Joseph in Kirkel-Neuhäusel gab der großen Modenschau, bei der die Hortkinder Mode-Kreationen aus Müll präsentierten, mit ihren Worten einen ernsten Hintergrund

 Miriam Kolb zeigte mit ihrer Kreation "Blumenmädchen" samt aufwendigem Hut, dass Müll vor allem etwas ist, mit dem man bewusst umgehen muss. Foto: Thorsten Wolf

Miriam Kolb zeigte mit ihrer Kreation "Blumenmädchen" samt aufwendigem Hut, dass Müll vor allem etwas ist, mit dem man bewusst umgehen muss. Foto: Thorsten Wolf

Kirkel-Neuhäusel. "Unsere Welt ist uns so wichtig, weil Gottes Schöpfung uns so wichtig ist. Sie wird aber so verschmutzt. Und das finden wir nicht richtig." Miriam Kolb aus der Hortgruppe des Katholischen Kinderhauses St. Joseph in Kirkel-Neuhäusel gab der großen Modenschau, bei der die Hortkinder Mode-Kreationen aus Müll präsentierten, mit ihren Worten einen ernsten Hintergrund. Doch bei aller nicht zu leugnenden Sinnhaftigkeit stand der Spaß, und das ist auch in diesem ernsten Zusammenhang durchaus fördernd, im Vordergrund. Mit viel Fantasie, Kreativität und einer gehörigen Portion Mode- und Modelbewusstsein hatten sich Miriam und die anderen Mädchen und Jungen für ihren großen Auftritt auf dem "Cat Walk" und vor den Augen vieler Mamas und Papas vorbereitet. "Ich präsentiere heute ein Blumenmädchen", erklärte Miriam ihre Müll-Haut-Couture. Acht Tage lang hatte sie, unterstützt durch ihre Erzieherin Heike Hoffmann, an der Kreation gearbeitet. Ihre Freundin Lara Welsch zeigte sich als Strichmännchen auf dem Laufsteg. Gefragt, wie sie es fänden, aus Müll Mode zu machen, kam die Antwort nicht unerwartet einhellig: "Sehr gut. Weil die Welt so auch sauberer wird." Die Modenschau mit Müll-Mode, ziemlich professionell, samt rotem Laufsteg, präsentiert im Freigelände des Kinderhauses, war Endpunkt der diesjährigen Picobello-Teilnahme der Einrichtung. Die hatte die Kinder in die "schmutzigen Hinterzimmer" der Gemeinde geführt, was Miriam, Lara und die anderen dort an Müll zusammen getragen hatten, ließ sie nicht gut urteilen über die Gewohnheiten vieler Mitmenschen. "Ich finde es einfach unverschämt, dass die Leute ihren Müll einfach wegwerfen und sich einfach nicht kümmern", brachte Lara Welsch ihren Ärger zum Ausdruck. So war die Modenschau, bei der, und darauf hatte die Leiterin des Kinderhauses, Ulrike Schnell, deutlich hingewiesen, nicht der Müll der Picobello-Sammlung, sondern der aus dem Hausbetrieb zum Einsatz kam, vor allem ein Appell, mit Müll sorgfältig und bewusst umzugehen. Schnell zeigten sich am Rande der ungewöhnlichen Modenschau, die Idee hierzu kam von den Hortkindern selbst, alle davon überzeugt, dass Aktionen wie Picobello und das damit verbundene Wecken von Umweltbewusstsein bei den Jungen und Mädchen gut ankommt. "Die Kinder sind überzeugt von dieser Aktion, auch weil sie nachhaltig darauf geachtet haben, dass unsere Umwelt sauber bleibt." thw

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