Judo in Erbach Vom Olympiasieger auf die Matte gelegt
Erbach · Zum Jubiläum „50 Jahre Judosport in Erbach“ kamen gut 100 Judokas zu einem Lehrgang mit Ole Bischof nach Erbach.
Samstagmorgen, 9.30 Uhr, im Erbacher Sportzentrum: Es herrscht in der großen Halle ein emsiges Treiben. Judokas im Alter von zehn bis 64 Jahren aus dem Saarland, Hessen und Rheinland-Pfalz machen sich bereit zu einem ganz besonderen Training, zu dem der Kenshi-Club Homburg-Erbach anlässlich des Jubiläums „50 Jahre Judosport in Erbach“ eingeladen hatte. Kein Geringerer als Ole Bischof hatte sich angesagt: 2008 wurde der heute 39-Jährige in Peking in der Gewichtsklasse bis 81 Kilogramm Olympiasieger. Vier Jahre später bei den Olympischen Sommerspielen in London stand Bischof wieder auf dem Podest: Dieses Mal erhielt er die Silbermedaille.
„Immer wieder werde ich zu solchen Lehrgängen eingeladen. Ich mache dies gerne, um dem Nachwuchs, aber auch den erfahrenen Judokakämpfern von meinem Wissen und Können ein Stück weiterzugeben“, erklärt Bischof. Inzwischen hat er seine Karriere längst beendet, ist bei Finanzabteilung des Fernsehsenders Pro 7 beschäftigt. Dem Judosport bleibt er aber mit solchen Lehrgängen weiter treu. In Deutschland, aber auch in Schweden, der Schweiz und den USA sei er diesbezüglich unterwegs.
Der einst erfolgreiche Erbacher Judoka Bartholomäus Konat, Sohn von Vorstandsmitglied und Trainer Slavomir Konat, kennt Ole Bischof gut. Gemeinsam trainierte man schon vor einigen Jahren in Köln bei Lehrgängen des Deutschen Judobundes. „Toll, dass Ole zu unserem Jubiläum nach Erbach kommen konnte“, freuten sich Vater und Sohn der bekannten Judofamilie. 110 Judokämpfer aus allen Alterssstufen und Gewichstklassen standen dann an den drei aufgebauten Mattenfeldern. Darunter auch Arnold Resch. „Ich habe zwar schon zweimal an solchen Lehrgängen mit Ole Bischof teilgenommen. Aber wenn sich die Chance ergibt, komme ich gerne immer wieder“, erklärt der 25-Jährige, der für den JJC Mendig bei Koblenz in der Bundesliga für JT Rheinland startet. Für den Judoclub Oberthal startet der 14-jährige Noah Proson. Seit zwei Jahren betreibt der Theleyer Judosport. „Als ich erfuhr, dass ich mit ihm in Erbach trainieren kann, habe ich mich spontan angemeldet.“ Dies galt auch für viele Judokas aus dem Erbacher Judoclub Kenshi, wie für Benjamin Schneider. „Das ist für uns alle ein großer Moment einen so erfolgreichen Judoka kennen zu lernen.“ Der 25-jährige Schneider kennt Ole Bschof schon viele Jahre. 2003 konnte er bereits mit ihm bei seinem Heimatverhein TSG Reutlingen mit ihm trainieren. Die ganze Trainingseinheit dauerte zwei Stunden.
