Jobmotor der Rosenstadt: Der Flughafen bewegt was

Mit insgesamt 189 Unternehmen hat sich der Gewerbepark am Flughafen Zweibrücken zu einem wichtigen Arbeitgeber in der Rosenstadt entwickelt. Mehr als 2600 Menschen waren Ende vergangenen Jahres in den zahlreichen Betrieben beschäftigt - über 150 mehr als 2007. Verantwortlich für das Wachstum ist vor allem die Tatsache, dass hier so viele verschiedene Bereiche angesiedelt sind

 Der Zweibrücker Flughafen hat sich zu einem beliebten Start und Ziel für Urlaubs- und Geschäftsreisende entwickelt. 328 000 Menschen traten hier 2008 ihre Reise an. Foto: pm

Der Zweibrücker Flughafen hat sich zu einem beliebten Start und Ziel für Urlaubs- und Geschäftsreisende entwickelt. 328 000 Menschen traten hier 2008 ihre Reise an. Foto: pm

Mit insgesamt 189 Unternehmen hat sich der Gewerbepark am Flughafen Zweibrücken zu einem wichtigen Arbeitgeber in der Rosenstadt entwickelt. Mehr als 2600 Menschen waren Ende vergangenen Jahres in den zahlreichen Betrieben beschäftigt - über 150 mehr als 2007. Verantwortlich für das Wachstum ist vor allem die Tatsache, dass hier so viele verschiedene Bereiche angesiedelt sind. So wächst neben dem Multimedia-Park (737 Beschäftigte), dem Designer-Outlet (751) und dem fliegerischen Bereich (290) vor allem das sonstige Gewerbe (823). Doch Aushängeschild für den Gewerbepark Flughafen Zweibrücken und mitverantwortlich für die Ansiedlung überhaupt ist sicherlich die Flughafen Zweibrücken GmbH. Jede Menge Reiseziele ab Zweibrücken Internationalen Bekanntheitsgrad erlangte das Unternehmen im Sommer 2006, als jede Menge Berühmtheiten zur Fußball-WM in die Pfalz kamen. "Wir hatten die Teams aus Italien, Japan, Spanien sowie Trinidad und Tobago zu Gast, darüber hinaus einige VIPs aus Saudi Arabien oder Australien, die auf ihrem Weg auf den Betzenberg in Zweibrücken landeten", erinnert sich Franz-Rudolf Ubach, Marketingchef der Flughafen-Zweibrücken-GmbH. "Im gleichen Jahr begann Germanwings, eine Berlin-Verbindung aufzubauen, die sich heute erfolgreich etabliert hat", fügt er hinzu. "Seit März 2007 können wir mit Tui-Fly die beliebtesten Reiseziele der Deutschen bedienen, darunter Mallorca, die Kanarischen Inseln, Rhodos und Kreta sowie Antalya in der Türkei. Zusätzlich fliegt seit dem vergangenen Jahr die türkische Sky-Airlines Urlauber nach Antalya. Und seit Oktober bieten wir mit Ryanair auch eine Londonverbindung an.""Mit 328 000 Passagieren haben wir 2008 eine beachtliche Zahl erreicht - eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr", betont der Marketing-Experte, wenn er auch einräumen muss, dass diese Zahl 2009 wohl nicht mehr erreicht werden könne. "Tui-Fly hat aufgrund der Rezession bereits angekündigt, drei ihrer bislang 16 Flüge pro Woche einzustellen. Allerdings haben wir es hier mit einem bundesweiten Trend zu tun", erklärt Franz-Rudolf Ubach. "Auch das weltweite Niveau an Frachtflügen insgesamt ist rückläufig, was wohl Auswirkungen auf unser im Gewerbepark Zweibrücken ansässige Luftfracht-Unternehmen haben wird."Als internationaler Logistik-Anbieter hat SuP-Trans im Februar 2008 ein Büro am Zweibrücker Flughafen eröffnet. Ziel des Unternehmens ist es, Luftfrachten, Multimedia-Dienstleistungen und alle Transportleistungen eines nationalen und internationalen Frachtführers beziehungsweise einer Spedition anzubieten. Neben dem Transport berät SuP-Trans in Einreihungsfragen in den Elektronischen Zolltarif, hilft bei Problemstellungen bei Im- oder Exportgeschäften und erarbeitet Konzepte für neue Dienstleistungsbereiche mit zollrelevanten Inhalten."Trotz der wirtschaftlichen Situation sind wir als Flughafen GmbH gut aufgestellt", betont Ubach. Im Zuge der Passagierentwicklung konnten wir die Zahl der Arbeitsplätze erhöhen - insbesondere in den Bereichen Sicherheitsdienst, Gastronomie und Reinigung. Außerdem haben wir die Terminal-Anlage dieser Entwicklung angepasst und erweitert", beschreibt Ubach Veränderungen der jüngsten Zeit. "Als nächstes steht die Sanierung der Start- und Landebahn an", erzählt er weiter. "In einem ersten Schritt haben wir 2008 die Entwässerung erneuert, jetzt folgt ein neuer Asphalt." Auswirkungen auf den Flugverkehr würden die Arbeiten aber nicht haben. Landebedingungen werden verbessert"Im Zuge der Sanierung wird zudem das Instrumenten-Landesystem für die Hauptanflug-Richtung verbessert. Insbesondere bei grenzwertigen Wetterbedingungen kann so der Entscheidungsspielraum der Piloten noch einmal herabgesetzt werden", verrät Ubach. " Er muss also nicht schon bei 300 Metern die Entscheidung treffen, ob er er landen kann oder nicht, sondern erst bei 60 Metern." Unterstützt werden sie dabei von den Fluglotsen, die am Zweibrücker Flughafen in einem Dualen System ausgebildet werden. "Zurzeit suchen wir clevere Abiturienten mit Fingerspitzengefühl und ausgeprägter Multitask-Fähigkeit, die Fluglotse werden möchten", sagt Franz-Rudolf Ubach. Und während im Tower angehende Fluglotsen ihre Erfahrungen sammeln, bildet nur ein paar Meter weiter die Flugschule Cirrus Flight Training, eine Tochtergesellschaft von Cirrus Airlines, Piloten aus. Erfahrene und verantwortungsvolle Ausbilder gewährleisten eine praxisbezogene Ausbildung. Zehn feste Mitarbeiter und 40 Fluglehrer beschäftigt das Unternehmen in Zweibrücken, und der neue Geschäftsführer Michael Schultheis setzt auch weiter auf den Standort (wir berichteten). Die Flugschule bildete im vergangenen Jahr 80 Berufspiloten aus. Ihre Ausbildung dauert 18 Monate bis zwei Jahre. Darüber hinaus bereitet Cirrus Flight auch Privatpiloten auf das Fliegen vor. Ebenso gehört die Ausbildung zu Stewards und Stewardessen sowie Organisatoren in den Flugleitzentralen zum Angebot. elb

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