Jazz vom Feinsten

Homburg. Es stimmt schon: Manchmal kommt das Beste (fast) zum Schluss

Homburg. Es stimmt schon: Manchmal kommt das Beste (fast) zum Schluss. Gleichwohl das diesjährige Programm des Homburger Jazzfrühschoppens schon in den zurückliegenden Monaten nicht mit Höhepunkten gegeizt hatte, hatte sich Organisator Paul Schönborn - beabsichtigt oder auch nicht - für die vorletzte Vorstellung in diesem Jahr eine wahre Perle zurecht gelegt, The Uptown Four & Beverly Daley. Es gab Akustik- und Vocaljazz vom Feinsten. Trugen für das eine Uptown Four Rechnung, so verhalf Beverly Daley dem Samstag ihrerseits zu einem Jazz-Feeling, das man leider viel zu selten zu hören bekommt - glücklich der, der am Samstag den Weg nach Homburg gefunden hatte und über den Auftritt heute nicht "nur" in der Zeitung lesen muss. "Wir sind zum ersten Mal hier und sind wirklich begeistert. Es gefällt uns wirklich sehr gut", ließ Bandleader Hans G. Laaks, bei den Uptown Four als Schlagzeuger der zuständige Abteilungsleiter "Rhythmus", seiner Begeisterung über die Premiere seiner Formation auf dem historischen Homburger Marktplatz in bezaubernd-charmantem Essener-Dialekt freien Lauf. Über die Verpflichtung für den Jazzfrühschoppen hatte sich Laaks, trotz Anfrage in Eigenregie, ziemlich überrascht gezeigt, "denn wenn ich mir das Programm des Jazzfrühschoppens so ansehe, dann sind da ja schon recht viele Dixieland-Formationen dabei. Und genau das sind wir ja eigentlich nicht." Aber es ist eben nicht nur der Dixie, der Homburg jazzen lässt - und die Uptown Four waren ein gutes Beispiel für die Vielfalt. Swing, Mainstream, Latin, das gab es am Samstag in einer musikalischen und gesanglichen Qualität und Originalität zu hören, die den einen oder anderen bisweilen wünschen ließ, der Jazzfrühschoppen möge doch bitte bis zum Sonntag andauern. Ihre Premiere in Homburg erlebten Hans G. Laaks, Werner Geck (Klavier), Stephan Aschenbrenner (Saxophon), Paul G. Ulrich (Bass) und Beverly Daley als gelungene Interaktion zwischen gelebtem Jazz und gesellschaftlichen Ereignis. "Wir freuen uns außerordentlich, in einem solchen Ambiente zu spielen. Denn das kommt bei uns nicht so häufig vor, da wir eher in Clubs aktiv sind." Dem Publikum selbst sprach Laaks einige Qualität zu - mit reichlich Essener Humor: "Ich als Schlagzeuger hab ja nix anders zu tun als zu gucken. Und da schau ich mir schon so einige Leute an und hab schnell herausgefunden, wer da genau hinhört. Und ich würde sagen, der große Teil, der größte Teil, ist ganz nah bei uns."

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