Jahresbericht 2020 der Volks- und Raiffeisenbank Saarpfalz in Homburg Blick auf ein außergewöhnliches Geschäftsjahr

Homburg · Die Volks- und Raiffeisenbank Saarpfalz in Homburg weist eine stabile Geschäftsentwicklung mit Wachstum im Kundengeschäft auf.

 Das Geschäftsjahr war auch bei der Volks- und Raiffeisenbank Saarpfalz etwas anders als sonst.

Das Geschäftsjahr war auch bei der Volks- und Raiffeisenbank Saarpfalz etwas anders als sonst.

Foto: picture alliance / dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Die Vertreterversammlung der Volks- und Raiffeisenbank Saarpfalz eG fand wie im Vorjahr digital statt. Die Reden von Vorstand und Aufsichtsrat wurden live auf die heimischen Rechner, Laptops oder Handys der VRB-Vertreter übertragen. Die Anzahl der teilnehmenden Vertreter war in etwa wie im Vorjahr, wie es in der Pressemitteilung der Volks- und Raiffeisenbank heißt. Der Aufsichtsratsvorsitzende Ludwig Wolf eröffnete die Vertreterversammlung und bedankte er sich bei 29 Mitarbeitern für insgesamt 730 Jahre Betriebszugehörigkeit.

Im Anschluss stellte das Vorstandsmitglied Helmut Scharff die Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr 2020 vor und gab einen kurzen Ausblick. Er bezog sich dabei auf die wesentlichen Bilanzpositionen. Die VRB Saarpfalz konnte demnach ihre betriebswirtschaftlichen Ziele trotz der Herausforderungen der Corona-Pandemie im Jahr 2020 im Wesentlichen einhalten. „Zu diesem Ergebnis trugen sämtliche Bereiche des Unternehmens gleichermaßen mit Leistungsbereitschaft und Kompetenz bei“, so Scharff. Auch wenn das Wirtschaftswachstum im Jahr 2020 in Deutschland gegenüber dem Vorjahr deutlich eingebrochen sei, habe sich die Bank auch unter der Corona-Pandemie erneut als „verlässlicher Partner vor Ort und in der Region“ präsentiert und ihre Marktanteile weiter ausgebaut. Mit einem Wachstum von rund sieben Prozent und einer Erhöhung der Bilanzsumme auf rund 817 Millionen Euro seien die Erwartungen übertroffen worden.

Scharff hob weiter die positive Entwicklung beim Kundengesamtvolumen hervor, das den deutlichen Anstieg bei den Kundeneinlagen als auch der Kundenforderungen widerspiegele. Die im Geschäftsjahr 2020 weiterhin hohe Nachfrage im Immobiliensektor habe für eine deutliche Ausweitung des Privatkundenkreditgeschäfts gesorgt. Im Firmenkundenbereich sei es durch abgeschlossene Projektfinanzierungen zu leichten Rückgängen gekommen. Das gesamte Kundenkreditgeschäft habe dennoch einen Zuwachs auf 415 Millionen Euro verzeichnen können. Zudem habe das Geldinstitut auch das betreute Kundenkreditvolumen bei den genossenschaftlichen Finanzpartnern im vergangenen Geschäftsjahr im Vergleich zum Vorjahr um rund 1,8 Prozent weiter ausgebaut.

Die Pandemie habe sich vor allem in einem drastisch beschleunigten Einlagenzustrom niedergeschlagen. Die Kundeneinlagen hätten sich mit einem Wachstum von rund 47 Millionen Euro auf rund 724 Millionen Euro (Anstieg um 7 Prozent) gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöht. Während die klassischen Spareinlagen mit rund 241 Millionen Euro, wie im Vorjahr auch, einen leichten Rückgang (rund 2,6 Millionen Euro) verspürt haben, erhöhten sich die anderen Einlagen um rund 49 Millionen Euro auf rund 482 Millionen Euro. „Der zu beobachtende Trend hat sich weiter fortgesetzt. Trotz der Niedrigzinsen halten viele Kunden weiterhin an liquiden Anlageformen fest.“ Die Bank sieht hierbei in der Beratung eine Verantwortung gegenüber ihren Mitgliedern und Kunden. „Es gehört zum Wesen einer Genossenschaft und zu unserem satzungsmäßig verankerten Förderauftrag, unseren Mitgliedern und Kunden alternative Anlagemöglichkeiten aufzuzeigen“, so Scharff dazu. Durch die anhaltende Niedrigzinsphase habe sich der Zinsüberschuss im Geschäftsjahr 2020 um rund 918 000 Euro reduziert. Der Rückgang des Provisionsüberschusses sei auf die reduzierten Öffnungs- und Beratungszeiten während des Lockdowns zurückzuführen. Das Rohergebnis im Warengeschäft habe sich mit einer Steigerung von über 300 000 Euro auf 1,1 Millionen Euro überdurchschnittlich entwickelt.

Der Jahresüberschuss der Volks- und Raiffeisenbank Saarpfalz eG liegt mit 568 000 Euro nach Steuern auf dem Niveau des Vorjahres. „Wir können mit unserer Entwicklung im Jahr 2020 zufrieden sein“, betont Helmut Scharff, „denn auch für Genossenschaftsbanken brachte das letzte Jahr viele Herausforderungen mit sich, die Strukturen, Arbeitsabläufe und unsere Wirtschaft nachhaltig beeinflussen.“

Durch das über Plan liegende Ergebnis konnte die Bank das Eigenkapital weiter stärken. Aufgrund der besonderen Situation genieße die weitere Stärkung dieser Position auch in Zukunft hohe Priorität.

„Als Genossenschaftsbank in der Region sind wir uns unserer sozialen Verantwortung bewusst und engagieren uns daher auf vielfältige Art und Weise in unserem Geschäftsgebiet“, so Scharff. Zur Finanzierung des Gemeinwesens hat die VRB Saarpfalz für 2020 mit Steuerzahlungen in Höhe von rund 1,8 Millionen Euro beigetragen. „Immer wieder unterstützen wir mit großer Freude heimische Vereine, das kulturelle Leben, soziale und gemeinnützige Einrichtungen. Im letzten Jahr haben wir mit 83 000 Euro unterstützt“, so Scharff.

Dem Aufsichtsrat und dem Vorstand wurde Entlastung erteilt. Außerdem wurde eine Dividendenzahlung in Höhe von einem Prozent für die Mitglieder beschlossen. Somit wird den 20 598 Anteilseignern in den nächsten Tagen eine weiterhin über dem aktuellen Marktniveau liegende Dividende ausgezahlt.

 Helmut Scharff, Vorstand Volks- und Raiffeisenbank Saarpfalz eG

Helmut Scharff, Vorstand Volks- und Raiffeisenbank Saarpfalz eG

Foto: Volksbank

Für den Aufsichtsrat standen zudem turnusmäßige Wahlen auf der Tagesordnung. Wolfgang Brünnler, Ernst Ehrmantraut und Thomas Thönes wurden für drei weitere Jahre in den Aufsichtsrat gewählt. Aus Altersgründen ist Franz Klingler aus dem Aufsichtsrat verabschiedet worden. Das nunmehr gängige digitale Format fand auch bei dieser Vertreterversammlung durchweg positive Resonanz. „Dennoch wünschen wir uns sehr, dass die Vertreterversammlung im Jahr 2022 wieder im gewohnten Rahmen durchgeführt werden kann und wir unsere Vertreterinnen und Vertreter persönlich begrüßen dürfen“, so Scharff abschließend.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort