Weltgebetstag Informiert beten und betend handeln

Erbach · In Erbach bereiteten sich 40 Frauen auf den Gottesdienst am Weltgebetstag vor. Noch zwei Vorbereitungstermine stehen an.

 Sieben Frauen aus Surinam, alle unterschiedlicher Ethnien, werden in diesem Jahr beim Gottesdienst am Weltgebetstag vorgestellt.

Sieben Frauen aus Surinam, alle unterschiedlicher Ethnien, werden in diesem Jahr beim Gottesdienst am Weltgebetstag vorgestellt.

Foto: Cordula von Waldow

„Seht, alles, was Gott gemacht hat, ist wunderbar, ja sehr gut“, erklang es am Samstag im Martin-Luther-Haus in Erbach. Mehr als 40 Frauen aus dem weiten Umkreis bereiteten sich auf den Weltgebetstag vor, der am Freitag, 2. März, auch in vielen Gemeinden der Region gefeiert wird.

Neben zahlreichen „alten Hä-
sinnen“, freute sich das vierköpfige Seminar-Team unter Leitung der St. Ingberterin Gisela Hähner auch über fünf Neuzugänge: Frauen, die sich für die spannende Weltgebetstagsarbeit interessieren. Oft ist es die Begeisterung der seit langem engagierten Frauen, die ansteckend wirkt. Informiert beten und betend handeln: an einem Tag im Jahr gemeinsam dieselben Gebete sprechen, dieselben Lieder singen, dieselbe Liturgie feiern, dabei etwas über ein fremdes, oft unbekanntes, Land lernen und sich besonders mit den Frauen und ihrem Schicksal dort befassen. In einem kleinen Anspiel wurde der südamerikanische Staat Surinam, halb so groß wie die Bundesrepublik, mit seinen Besonderheiten skizziert: 94 Prozent Dschungel und eine Bevölkerung aus zahlreichen Ethnien von vier Kontinenten, die sich in der Landessprache Moksi (Mischmasch) nennt.

„Das zieht sich durch die gesamte Kultur, Religionen, Sprachen, Musik“, erfuhren die gut 40 Frauen, meist mittleren und gehobeneren Alters. In einem Bildervortrag erlebten sie die Landesschönheit, lernten etwas über die Geschichte, die Politik, wirtschaftliche Bedingungen und Sozialleben in der ehemals niederländischen Kronkolonie, deren Amtssprache noch heute Niederländisch ist. So etwa, dass die Bevölkerung ihre täglichen Herausforderungen annimmt, aus jeder noch so schwierigen Situation das Beste macht und dabei lebensfroh und glücklich ist. Und dankbar, weshalb die Frauen des surinamischen Weltgebetstagskommitees als Bibelstelle die Schöpfungsgeschichte aus dem Buch Genesis (1. Mose) gewählt und den Gottesdienst unter das Motto „Gottes Schöpfung ist sehr gut“ gestellt haben. Sie zu bewahren, ist mit giftigem Bauxitabbau und illegalen Goldminen, die mit ebenfalls giftigem Quecksilber ausgebeutet werden, eine der Herausforderungen. Dazu kommt die Abholzung des Urwaldes, um an das wertvolle Tropenholz zu gelangen.

Wie in vielen Ländern der Karibik, sind insbesondere Frauen und Mädchen von der aktuellen Wirtschaftskrise des Landes betroffen. Doch sie bewahren ihre Würde. Am Nachmittag wurden in Erbach verschiedene Ausgestaltungselemente für diesen so ganz anderen Gottesdienst vorgestellt: Sieben Frauen erzählen darin ihre Geschichten und lassen die Gottesdienstbesucher so an ihrem Leben teilhaben. Die Lieder kommen aus Surinam und vereinen von Gospel über karibische und afrikanische Klänge und Rhythmen. Besonders beliebt ist das Essen im Martin-Luther-Haus, denn das Küchenteam backt und kocht stets nach den jeweiligen Landesrezepten. „Eine gelungene Veranstaltung. Wir freuen uns auf den Weltgebetstag“, sind sich die 40 Frauen nach der Probe einig. Sie werden ihr Wissen in ihren
Gemeinden teilen.

Wer sich für Surinam interessiert und jetzt noch in die Arbeit für den Weltgebetstag einsteigen möchte, hat dazu insgesamt noch zwei Mal die Gelegenheit: Zunächst am Mittwoch, 24. Januar, 9 bis 17 Uhr, in der evangelischen Versöhnungskirche in Zweibrücken-Ixheim, Anmeldung bei Cordula-Irene von Waldow, Telefon (0 63 32) 8 98 41 40. Der zweite Termin: Freitag, 26. Januar, 9 bis 17 Uhr, im Pfarrheim St. Sebastian Blieskastel. Anmeldungen bei Gisela Hähner, Telefon (0 68 94) 3 62 80.

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