Im Parkhaus läuft das Wasser

Homburg. Parkhäuser sind ja in der Regel nicht gerade charmante Aufenthaltsorte. Da bildet auch die städtische Tiefgarage unter Saarpfalz-Center und Tal-Zentrum keine Ausnahme. Hier allerdings gibt's ein besonders Problem mit sehr unvorteilhaften Folgen. An einer Übergangsstelle des Parkhauses ist es schlicht nass

 Ins städtische Parkhaus in Homburg dringt Wasser ein. Foto: Thorsten Wolf

Ins städtische Parkhaus in Homburg dringt Wasser ein. Foto: Thorsten Wolf

Homburg. Parkhäuser sind ja in der Regel nicht gerade charmante Aufenthaltsorte. Da bildet auch die städtische Tiefgarage unter Saarpfalz-Center und Tal-Zentrum keine Ausnahme. Hier allerdings gibt's ein besonders Problem mit sehr unvorteilhaften Folgen. An einer Übergangsstelle des Parkhauses ist es schlicht nass. Wasser fließt auf dem abschüssigen Stück am Boden und an den Wänden entlang, hinterlässt hässliche braune Streifen. Genau an diesem Punkt grenzt der ältere Teil des Parkhauses, der unter dem Tal-Zentrum liegt, an den neueren Abschnitt unter dem Saarpfalz-Center. Der Stadtverwaltung ist dieses langjährige Problem bekannt. Der Grund für den Wassereintritt an dieser Stelle liege unter anderem im hohen Grundwasserspiegel von 80 Zentimetern bis einem Meter im Bereich der Talstraße, teilt Stadt-Pressesprecher Jürgen Kruthoff mit. Da sich der betroffene öffentliche Teil der Tiefgarage von der Einfahrt Gerberstraße aus gesehen im zweiten Untergeschoss befinde, "liegt die Tiefgarage in diesem Bereich komplett im Grundwasser". Allerdings sei der Wassereintritt durch die Decke an dieser Übergangsstelle vor einiger Zeit behoben worden. Gekostet habe das rund 30 000 Euro. Damit wurde, so Kruthoff, abgestellt, dass hier Wasser auf die Fahrzeuge beziehungsweise die Fußgänger tropft. Dass sich nach wie vor Grundwasser durch den Boden und die Seitenwände drückt, "ist unschön, stellt jedoch kein Sicherheitsproblem, sondern lediglich eine optische Schwachstelle dar". Eine Sanierung dieser Stelle sei auf absehbare Zeit nicht erforderlich. Es ist offenbar nicht der einzige Abschnitt im Parkhaus, in dem gegen eindringende Nässe gekämpft werden muss. Der Wassereintritt an einer anderen Stelle, bedingt durch den früheren Tiefbrunnen am Christian-Weber-Platz, sei durch den Abbau des Brunnens behoben worden. Um allerdings die gesamte Tiefgarage komplett trocken zu bekommen, "sind vermutlich Ausgaben in Höhe von mehreren Millionen Euro notwendig". Generell würden hier je nach Notwendigkeit und Haushaltslage Arbeiten vorgenommen. "Priorität haben dabei Sicherheitsaspekte", führt Kruthoff aus. Es gebe Abschnitte, in denen das Wasser durch die Decke tropft, bei denen zuerst gehandelt werden müsse. Das Wasser könne dort Schäden an tragenden Teilen verursachen. Die Sanierung der Übergangsstelle sei im Detail noch nicht geprüft. Leider seien hier "die Außenwände nicht zugänglich, so dass eine Trockenlegung von außen nicht vorgenommen werden kann". Von einer Innen-Sanierung werde derzeit abgesehen, weil damit keine guten Erfahrungen gemacht worden seien. In der Regel trete das Wasser nach einer bestimmten Zeit an anderer Stelle wieder aus. Meinung

Aufschieben hilft nicht

Von SZ-Redakteurin Ulrike Stumm Ist der Keller feucht oder gar nass, wird es teuer. Das wissen Hausbesitzer aus leidvoller Erfahrung. Ihnen ist auch meist klar: Wer jetzt nichts tut, dem droht Schlimmeres. Irgendwann vollendet das Wasser sein Werk, hinterlässt nicht nur Flecken, sondern beschädigt Mauern und schlimmstenfalls das Fundament. Die meisten rechnen, schlucken und lassen dann das sanieren, was eben keinen Aufschub duldet. Das Wasser-Problem im städtischen Parkhaus ist wohl noch um einige Dimensionen größer und nicht nur auf die eine Stelle am Übergang vom älteren zum neueren Teil beschränkt, die jedem ins Auge springt. Eine Sanierung ist extrem kostspielig und zudem schwierig. Offenbar knirscht beziehungsweise tröpfelt es hier ja an vielen Ecken und Enden. Das ist auch nachvollziehbar, da die Garage in Teilen ganz im Grundwasser steht. Warten macht die Situation aber nicht besser und billiger wird's auch nicht. Manchmal muss man eben für Bau-Sünden der Vergangenheit finanziell bluten - auch wenn es richtig wehtut.

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