Im Keltendorf den Beginn der dunklen Jahreszeit feiern

Reinheim/Bliesbruck. An die Wurzeln unserer Novemberbräuche wie Allerheiligen, Allerseelen und seit einigen Jahren auch das amerikanische Halloween wird am 31. Oktober im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim erinnert. Ab 16 Uhr wird das Samhain-Fest im Keltendorf "Taradunum" gefeiert

Reinheim/Bliesbruck. An die Wurzeln unserer Novemberbräuche wie Allerheiligen, Allerseelen und seit einigen Jahren auch das amerikanische Halloween wird am 31. Oktober im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim erinnert. Ab 16 Uhr wird das Samhain-Fest im Keltendorf "Taradunum" gefeiert. Das vor einigen Jahren über den Ozean geschwappte Fest der Geister "Halloween" mit seiner stark kommerzialisierten Ausrichtung hat im Bewusstsein der Öffentlichkeit die traditionellen Feste der Toten wie Allerheiligen und Allerseelen immer mehr verdrängt. Um dem zu entgegnen, hat man sich im Europäischen Kulturpark auf die Wurzeln all dieser Bräuche besonnen und sie im keltischen Samhain oder Samaine gefunden. Die Kelten feierten ihr Neujahrsfest bzw. den Beginn der dunklen Jahreszeit am 1. November. Es war kein Fest der Götter, sondern das der tapferen Helden und der Gemeinschaft der auf der Welt Lebenden und der in die Anderswelt Verschiedenen. In der Nacht zwischen dem alten und dem neuen Jahr war das Tor zur Anderswelt offen und somit die Begegnung mit den Ahnen möglich. Es wurde in geselliger Runde getafelt, getrunken und ausgiebig gefeiert, wobei auch den Toten Essen und Getränke gebracht wurden. Wer wäre besser geeignet, dieses Fest wieder in das Bewusstsein zu holen, es wieder zu beleben als der Europäischen Kulturpark, der Ort, wo vor rund 2400 Jahren die "keltische Fürstin von Reinheim" in einem der reichsten Frauengräber in ganz Mitteleuropa bestattet wurde. So wird auch sie im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen. Die kleinen Besucher erwartet ab 16 Uhr ein abwechslungsreiches Kinderprogramm. Mit Sagen und Geschichten wird die Keltenwelt von einer Märchenerzählerin zum Leben erweckt. Rummelboozen schnitzen, Weidenkränze flechten, Gebild- und Stockbrote backen und vieles mehr steht auf dem Programm. Selbstverständlich wird auch an diesem Fest für das leibliche Wohl der Gäste mit Köstlichem aus Lehmbackofen und Feuertopf gesorgt sein. In der Abenddämmerung ab 19 Uhr startet ein Fackelzug vom Keltendorf "Taradunum" zum Grab der Fürstin von Reinheim. In der mit Schwedenfeuern mystisch in Szene gesetzten Kulisse rund um das Fürstinnengrab werden in einer festlichen Zeremonie die Ahnen gewürdigt und der Gabentisch gedeckt. Höhepunkt des Abends wird die mit Klängen einer alten irischen Harfe untermalte Erzählkunst von Peter Wucherpfennig sein, der die Besucher des Kulturparks bereits zweimal in seinen Bann ziehen konnte. Fackeln für den Fackelzug erhalten alle frei, Erwachsene müssen jedoch den ermäßigten Eintrittspreis von 3,50 Euro für die Veranstaltung zahlen. red

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