Hubertusmarkt Hubertus ist bis heute unvergessen

Jägersburg · Der Hubertusmarkt in Jägersburg lockte viele Gäste ins stimmungsvolle Ambiente der Gustavs- burg. Das schöne Herbst- wetter passte perfekt.

 Die Parforcehornbläser St. Georg sorgten am Sonntag für einen stimmungsvollen Auftakt des neunten Jägersburger Hubertusmarktes.

Die Parforcehornbläser St. Georg sorgten am Sonntag für einen stimmungsvollen Auftakt des neunten Jägersburger Hubertusmarktes.

Foto: Thorsten Wolf

Zum neunten Mal lockte am Sonntag der Jägersburger Hubertusmarkt zahlreiche Gäste aus der ganzen Region in die Gustavsburg. Ausgerichtet vom Heimat-, Kultur- und Verkehrsverein Jägersburg mit seinem Vorsitzenden Gustl Altherr und in enger Zusammenarbeit mit dem Ortsrat um Ortsvorsteher Jürgen Schäfer gab es im Hof der Burg, in den Innenräumen und natürlich auch in der Hubertus-Kapelle wieder vieles zu sehen, zu erleben und zu erschmecken. Und natürlich stand als Namensgeber für das Fest der Heilige Hubertus im Mittelpunkt. Zur Erinnerung: Geschichtlich belegt ist, dass Hubertus als Pfalzgraf am Hof Theoderichs III in Paris, später in Metz am Hofe von Pippin dem Mittleren lebte und 705 Bischof von Tongern-Maastricht wurde, 716 verlegte er seinen Bischofssitz nach Lüttich.

Doch dieses Leben war es nicht, das den heiligen Hubertus zum Namenspatron zahlreicher Hubertusmessen, Hubertusjagden, Hubertuskapellen und vielem mehr machte. Der Legende nach wurde Hubertus auf der Jagd vom Anblick eines prächtigen Hirsches mit einem Kreuz zwischen den Sprossen seines Geweihs zum Glauben bekehrt. Und das machte ihn zum Schutzpatron der Jagd, aber auch der Hunde, Metzger, Kürschner, Metallarbeiter, Büchsenmacher, Optiker und Mathematiker sowie zum Helfer gegen die Tollwut. Sein Gedenktag ist der 3. November.

Anlässlich der offiziellen Eröffnung und der anschließenden Brotweihe erinnerte Pastoralreferent Ansgar Hofmann sowohl an das geschichtlich belegte als auch an das legendenhafte Leben des Hubertus, natürlich in typischer Hoffmann-Manier. „Das, was man von Hubertus biografisch kennt, hat nichts mit der Legende zu tun. Diese Legende passt eigentlich zu einem ganz anderen Heiligen, aber zu Hubertus passte sie besser. So was nennt man heute Fake News. Die halten sich aber manchmal besser als die Tatsachen.“

Anders als in den vergangenen Jahren verzichtete Hoffmann auf die geschichtlichen Hintergründe der Brotsegnung als Schutz gegen Tollwut. Stattdessen gab er einigen der offiziellen Gäste ein bisschen Wissen mit auf den Weg. Mit Blick auf Jägersburgs Ortsvorsteher Jürgen Schäfer, früher bei der Telekom beschäftigt, nannte er den Erzengel Gabriel als Schutzpatron der Fernmelder. Schäfers Vorgänger Siegfried Biegaj, von Hause aus Notar, erfuhr, dass der Schutzpatron dieser Berufsgruppe den Evangelist Markus sei. „Wobei das seltsam ist: Markus hat das kürzeste Evangelium geschrieben, das schafft kein Notar.“

Und angesichts einiger politischer Prominenz – Landrat Theophil Gallo, Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind, Bürgermeister Michael Forster, die hauptamtliche Beigeordnete Christine Becker und einige Vertreter von Kreistag, Stadtrat und Ortsrat – setzte Hoffmann mit einem Grinsen noch einen drauf. „Die Schutzpatrone der Politiker sind Jeanne d’Arc und Thomas Morus – beide wurden hingerichtet“.

Hoffmanns Seitenhieb nahmen alle politischen Würdenträger ebenso wie die Gäste der offiziellen Eröffnung mit einem Lachen an, alles andere hätte aber auch nicht zu einem rundum gelungenen Auftakt und Fest, musikalisch über den Tag begleitet von den Parforcehornbläsern St. Georg und den Jagdhornbläsern Bliesberger Hof, nicht gepasst. Das Wetter gab sich herbstlich mild, die Stände boten in ganz unterschiedlicher Form Vieles zum Thema Jagd und Natur, in der Hubertuskapelle stellte Hans-Jürgen Leyes außergewöhnliche Fotos aus, die Landfrauen sorgten mit Kaffee und Kuchen für viel Gemütlichkeit. Was all das ausstrahlte, das war vor allem Tradition – eine Tradition, die Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind, neben Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger Schirmherr des Marktes, in seiner Begrüßung besonders betonte. „Traditionen sind in unserer schnelllebigen Zeit sehr wichtig, einer Zeit, in der sich alles von jetzt auf gleich verändert.“ In solchen Zeiten sollte man so manches traditionell bewahren, „und dazu gehört auch alles, was mit dem Hubertusmarkt und dem ganzen Drumherum zu tun hat“.

Neben Landrat Theophil Gallo nutzte auch „Burgherr“ Gustl Altherr den Moment der Eröffnung für ein paar offizielle Worte. Dabei blickte er in die Zukunft und ins Jubiläumsjahr 2019, wenn man den zehnten Hubertusmarkt feiern werde. „Und in zwei Jahren werden wir mit unserer Hubertuskapelle ein Jubiläum haben, denn diese wurde 1720 eingeweiht. Wir haben also noch einiges zu feiern.“

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