Zwischen Goethe und Strand

Homburg · Simone Lukas ist für die Partnerschaften mit Ilmenau und La Baule zuständig. Sie baut auf gute Kontakte und guten Willen auf beiden Seiten. Zumal weder La Baule noch Ilmenau um die Ecke liegen. Da muss man schon „dranbleiben“, um die Freundschaften zu erhalten.

. La Baule ist schön, aber weit. Um dahin zu kommen, muss man 870 Kilometer fahren, das bedeutet, dass der erste Tag nur mit der Anfahrt ausgefüllt ist. Große Entfernungen sind engeren Kontakten nun mal nicht förderlich. Simone Lukas, die vor über einem halben Jahr vom Homburger Stadtrat bestellte Partnerschaftsbeauftragte, weiß das. Denn sie hat die Aufgabe, sich um die Beziehungen zwischen Homburg und La Baule, aber auch zwischen Homburg und Ilmenau zu kümmern.

Ihre Feuertaufe hat sie schon im Sommer bestanden, als in La Baule der 30. Geburtstag der Städtepartnerschaft gefeiert wurde. "Da musste ich ganz schnell ganz viel organisieren". Organisieren ist überhaupt etwas, das ihr am Herzen liegt, "denn ich kümmere mich schon seit sechs Jahren um den Schüleraustausch zwischen dem Saarpfalz-Gymnasium und dem Collège Grand Air in La Baule." In diesem Jahr ist es ihr gelungen, auch das Lycée Grand Air, mit ins Boot zu nehmen, so dass nun auch Jugendlichen bis 18 Jahre der Austausch offen steht. Das war Simone Lukas, die am Saarpfalz-Gymnasium die Fächer Kunst und Geschichte unterrichtet, sehr wichtig: "Wenn die Kinder zu jung sind, können sie die Sprache oft noch nicht gut und haben schnell Heimweh. Das ist jetzt nicht mehr so."

Sie sieht ihre Aufgabe als Partnerschaftsbeauftragte hauptsächlich im Knüpfen von Kontakten. "Da ich über den Schulaustausch schon viele Leute in La Baule kenne, war es nicht so schwierig, den Personenkreis auszudehnen." Frau Lukas spricht außerdem gut Französisch: "Ich kenne und liebe Frankreich, außerdem lebe ich seit 20 Jahren mit einem Franzosen zusammen." Gute Voraussetzungen also, damit der Austausch weiterhin gut klappt. Demnächst ist beispielsweise eine Fahrt von Homburger Feuerwehrleuten nach La Baule geplant, die dabei helfen wollen, dort eine Jugendwehr aufzubauen.

Im Juli plant Simone Lukas einen Besuch von Homburger Vereinen bei einem Europa-Festival in La Baule, "das wird eine Art Straßenfest, da dachte ich an den Besuch von Homburger Fastnachtern. Das zeigt nicht nur deutsches Brauchtum, sondern es wären auch schöne Kostüme dabei zu bewundern." Doch neben dem Blicken nach Westen, will Lukas auch die Freunde in Thüringen nicht vernachlässigen. Vor allem, was den Schüleraustausch angeht: "Ilmenau liegt mitten in einer deutschen Kulturlandschaft, über die man hier, am westlichsten Ende des Landes, noch zu wenig weiß." Goethe und Schiller sind mit Weimar beziehungsweise mit Jena verbunden, Goethe sogar mit Ilmenau . Es gebe so viel zu entdecken, ,,auch eine wunderschöne Landschaft." Außerdem könnten sich gemeinsame Projekte ergeben "über den Kampf für Demokratie und Pressefreiheit, der auch in Jena und Erfurt ausgefochten wurde." Es vergeht kein Tag, an dem Simone Lukas neben ihrer Arbeit nicht in irgendeiner Weise mit der Pflege der Partnerschaften beschäftigt ist.

 Für die Aktivitäten mit den beiden Partnerstädten von Homburg, La Baule und Ilmenau, ist seit über einem halben Jahr die Lehrerin Simone Lukas zuständig. Ihr liegen beide Orte gleichermaßen am Herzen. Mit La Baule sind es die deutsch-französischen Kontakte, mit Ilmenau ist es die deutsche Geschichte, die verbindet. Rechts der Kickelhahnturm am Goethewanderweg in Ilmenau. Fotos: Atout France/VA

Für die Aktivitäten mit den beiden Partnerstädten von Homburg, La Baule und Ilmenau, ist seit über einem halben Jahr die Lehrerin Simone Lukas zuständig. Ihr liegen beide Orte gleichermaßen am Herzen. Mit La Baule sind es die deutsch-französischen Kontakte, mit Ilmenau ist es die deutsche Geschichte, die verbindet. Rechts der Kickelhahnturm am Goethewanderweg in Ilmenau. Fotos: Atout France/VA

 Simone Lukas ist für die Städtepartnerschaften zuständig. Hier steht sie vor einer deutsch-französischen Ausstellung über die Künstler im 1. Weltkrieg am Saarpfalz-Gymnasium. Foto: maack/SZ

Simone Lukas ist für die Städtepartnerschaften zuständig. Hier steht sie vor einer deutsch-französischen Ausstellung über die Künstler im 1. Weltkrieg am Saarpfalz-Gymnasium. Foto: maack/SZ

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Auf einen BlickSimone Lukas hofft, dass sich viele Homburger für die Städtepartnerschaften engagieren. Willkommen sind Gastgeber, die junge Leute beherbergen oder Betriebe, die Praktikanten aus La Baule oder Ilmenau beschäftigen wollen. Man kann sich an sie wenden unter Tel. (01 76) 26 12 77 22 oder per E-Mail: simone.lukas@homburg.de

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