Zum Musiksommer-Abschluss gibt es swingende Gefühle
Homburg · Blues und Swing stehen nochmals im Mittelpunkt zum Abschluss des Homburger Musiksommers am heutigen Freitag und am Samstag. Auf dem Marktplatz spielen die Tuxedo Swing Bigband und die Band Mr. Slowhand.
Am Samstag ab 11 Uhr können die Besucher des Jazz-Frühschoppens ein "Revival of the Swing Era" erleben. Die Gruppe Tuxedo Swing Bigband, deren Mitglieder teilweise aus dem Saarland kommen, lädt zum Genießen der unvergessenen Swing-Ära auf dem Marktplatz ein. Es ist jene Zeit, in der live gespielte Musik in Form großer Bigbands die Tanzsäle aller großen Metropolen füllte. Swing hat seine Wurzeln in der Zeit der 1920er bis 1930er Jahre in den Vereinigten Staaten. Dort bildete sich aus anderen Stilrichtungen, wie dem Dixieland- und dem Chicago Jazz eine neue Musikrichtung heraus, die letzten Endes ihre große Popularität aus ihrer Tanzbarkeit und ihrem vollen Klang ableitete. In der Swingära näherten sich Entertainment und Kunst einander an. Der Jazz machte Kompromisse, um populär zu werden, und bewahrte sich doch seine Eigenheiten. Die Verbreitung des Swing ist untrennbar mit der Entstehung der Bigband verbunden, oft auch als Jazzorchester bezeichnet, was auf die Größe der Besetzung schließen lässt. Diese Zeit brachte Stars wie Frank Sinatra , Ella Fitzgerald , Benny Goodman , Billie Holiday, Dean Martin , Louis Armstrong und Count Basie hervor. Jürgen Balzer, der Leader der Tuxedo Swing Bigband, die schon einmal in Homburg auftrat, erklärte: "Wir spannen durchaus auch den Bogen zu modernen Interpreten."
Auch viele Künstler der Gegenwart besinnen sich auf diese unverkennbare Form der Bigband-Musik. Eine klassische Bigband hat 17 Musiker und den Leader. Die Musik der Swing-Ära bezeichneten die Nazis einst als "entartete Kunst". Robbie Williams , Natalie Cole oder Michael Bublé nahmen schon Swing-Anleihen für ihre eigenen Songs. Übrigens: das Pasadena Roof Orchestra, das erst vor wenigen Wochen in Homburg aufgetreten ist, ist ebenfalls ein Vertreter der Swing-Zeit. Viele Rundfunkanstalten und Institutionen unterhalten heutzutage ihre eigenen Bigbands und erfreuen sich immer noch großer Beliebtheit.
In der Reihe "Querbeat" tritt am heutigen Freitag ab 19 Uhr auf dem historischen Marktplatz die Band Mr. Slowhand auf. Der Bandname ist eine Hommage an Eric Clapton , den britischen Ausnahmegitarristen.
Clapton ist einer der ersten weißen Blues-Musiker. Durch sein ruhiges ("slow") und unaufdringliches, aber perfektes Gitarrenspiel hat er auch schwarze Blues-Musiker überzeugt. Der heute 70-jährige Clapton steht schon seit 50 Jahren auf der Bühne. Musikfans werden sich sicherlich auch an seine Zeit mit John Mayall bei den Bluesbreakers und vor allem beim Traum-Trio Cream mit Ginger Baker und Jack Bruce erinnern.