Zukunft des Bergrennens unklar

Homburg · Groß waren die Motorsport-Erfolge des Homburger Automobilclubs in diesem Jahr, wurde im Rahmen der Generalversammlung deutlich. Eine durchaus schwierige Zukunft für den Traditionsverein auch.

 Der Homburger Automobilclub ehrte bei der Jahresabschlussfeier etliche Mitglieder. Fotos: Thomas Bubel/HAC

Der Homburger Automobilclub ehrte bei der Jahresabschlussfeier etliche Mitglieder. Fotos: Thomas Bubel/HAC

Eine außergewöhnlich erfolgreiche Motorsportsaison ihrer Aktiven feierten rund 100 Mitglieder des Homburger Automobilclubs mit den Helfern des Bergrennens. Dennoch sieht die Zukunft des Clubs nicht gerade rosig aus. Es kommen auf den traditionsreichen ADAC-Ortsclub große Herausforderungen zu, denn der Sport- und Organisationsleiter Hartmut Schöffler wird am 15. und 16. Juli 2017 letztmals die Fäden des Homburger Bergrennens in Händen halten und nach über 40 Jahren seinen Posten altersbedingt verlassen, wie es in der Pressemitteilung des Vereins heißt.

Der Abend der Jahresabschlussfeier stand im Zeichen der Motorsportler, die in den Bereichen Rundstrecke, Bergrennen, Rallye, Pkw-Slalom und Jugend-Kart-Slalom eifrig Pokale und Meisterschaftspunkte einheimsten und sogar einen deutschen Meistertitel in die Saarpfalz holten. Der Homburger Kai Neu konnte seinen Clubmeistertitel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigen. Mit seinem Ford Focus ST verfehlte der Kfz-Service-Techniker nur knapp einen Podiumsrang in der Gesamtwertung der deutschen Automobil-Bergmeisterschaft und belegte mit sechs Klassensiegen am Ende Rang vier. Erstmals als Club-Vize-Meister ließ sich der Pirmasenser Andreas Germann feiern. Mit seinem Dallara Formel-3-Rennwagen erkämpfte sich der 51-jährige Unternehmer am Ende Rang zwei im deutschen Formel-3-Pokal. Rang drei des clubinternen Championats sicherte sich der junge Mandelbachtaler Jonas Steinbrenner auf BMW 232i.

Mehr als Rang vier wäre für Martin Kraus aus Blieskastel, der lange Jahre als Funker beim Bergrennen im Einsatz war und so zum Motorsport fand, leicht machbar gewesen. Bei seiner Bergrenn-Premiere Mitte Mai in Wolsfeld bei Bitburg beschädigte er seinen VW Polo G40 jedoch bei einem Ausrutscher und musste einige Rennen aussetzen. Die weiteren Plätze gingen an den Eberbacher Heinz-Peter Boch (Honda Civic), Fredi Marquitz aus St. Ingbert (Renault Twingo RS), Christian Bächle aus Homburg (Citroën DS3) und dem zweiten Neueinsteiger des Jahres, Christoph Schwarz aus Otterberg (NSU TT), der übrigens schon als Jugendlicher regelmäßig das Bergrennen auf der Käshofer Straße besuchte, das als Begleitung seines Vaters, der als Lokalreporter arbeitete.

Neben den überregionalen und nationalen Erfolgen von Kai Neu und Andreas Germann gelang es dem erst achtjährigen Max Reis aus Ramstein-Miesenbach nach dem Gewinn der Saarlandmeisterschaft auch noch den Titel eines deutschen Meisters im Jugend-Kart-Slalom in seiner Altersklasse zu erringen. Max' Vorbild ist logischerweise Timo Bernhard , Porsche-Werksfahrer und einziger Rennprofi aus den Reihen des Homburger AC. Der Weltmeister der Saison 2015 holte für Porsche in diesem Jahr die Marken-Weltmeisterschaft und belegte am Ende mit seinen Team-Kollegen Mark Webber und Brendon Hartley den vierten Platz in der Sportwagen-Langstrecken-WM (WEC), war an diesem Abend jedoch verhindert.

 Der Erbacher Kai Neu konnte in diesem Jahr überregionale Erfolge vorweisen.

Der Erbacher Kai Neu konnte in diesem Jahr überregionale Erfolge vorweisen.

Im Vorfeld der Jahresabschlussfeier traf sich das Organisationsteam des Bergrennens, das seit 43 Jahren vom HAC veranstaltet wird, um die Zukunft des Meisterschaftslaufs zu erörtern. Hartmut Schöffler, der zweifellos als Vater des Bergrennens in Homburg bezeichnet werden kann und sich seit den Anfängen im Jahr 1974 stets in der Rennleitung federführend engagierte, wird sich nach dem kommenden 44. Bergrennen im Juli aufs Altenteil zurückziehen. Der mittlerweile 72-Jährige steht nach eigener Aussage dem Orga-Team weiter mit Rat zur Seite. Der Club, der 2018 sein 50. Vereinsbestehen feiert, ist derzeit auf der Suche nach einem neuen Organisationsleiter oder einem Gremium, das sich die umfangreichen Aufgaben eines Organisationsleiters teilt. Die immer dünner werdende Personaldecke bei den Helfern beim Streckenaufbau, der Bewirtung und im Rennablauf, werfen zusätzliche Probleme auf. Im kommenden Jahr plant man, das Bergrennen noch einmal mit vereinten Kräften über die Bühne zu bringen, doch wie es danach weitergeht, steht derzeit in den Sternen.

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