Ziele für Homburg neu definieren

Homburg. Seit dem vergangenen Jahr beschäftigt sich die Homburger Stadtverwaltung mit Planungen rund um Homburgs Zukunft

 Welche Entwicklung nimmt der Wirtschaftsstandort Homburg (hier ein Mitarbeiter bei Bosch) in den kommenden Jahrzehnten? Foto: SZ/Bilderwerk

Welche Entwicklung nimmt der Wirtschaftsstandort Homburg (hier ein Mitarbeiter bei Bosch) in den kommenden Jahrzehnten? Foto: SZ/Bilderwerk

Homburg. Seit dem vergangenen Jahr beschäftigt sich die Homburger Stadtverwaltung mit Planungen rund um Homburgs Zukunft. Nach zahlreichen Workshops und Diskussionsrunden präsentierten Homburgs Oberbürgermeister Karlheinz Schöner und Vertreter zweier beauftragter Stadtentwicklungsagenturen am Montagabend im Forum das vorläufige Ergebnis: Sieben Leitlinien einer Stadtentwicklungsstrategie, die unter anderem den Ausbau der wissensorientierten Wirtschaft, die Steigerung der Attraktivität als Wohnstandort, eine intelligente Verkehrsentwicklung und eine Effizienzsteigerung der Verwaltung vorsehen. Karsten Schreiber, Verantwortlicher der von der Stadt beauftragten Stadtentwicklungsgesellschaft Firu, zeigte sich bemüht, das Potenzial einer innovativen Zukunft im Mantel eher üblicher Denkansätze zu verdeutlichen - nicht ohne dabei auf Kritik zu stoßen. So war es an Axel Jung, Geschäftsführer des Homburger Fahrzeugbauers Gergen-Jung, dem Konzept mangelnde Visionen zu attestieren. "Mir ist das Ganze zu gegenwartsorientiert", gab er seinen Bedenken Ausdruck. Karsten Schreiber gestand ein, dass die Ansätze zur weiteren Entwicklung Homburgs bis ins Jahr 2025 "eher bodenständig" seien und nannte dann auch den nötigen Spagat zwischen echten Visionen und den Bedürfnissen der an der Entwicklung beteiligten Gruppen als Grund dafür. Auch Stadtpressesprecher Jürgen Kruthoff rückte in der Diskussion die Planungsansätze weg vom Feld spannender Gedanken. "Es fehlt schon ein wenig das Prickeln." Er verwies auf das Potenzial möglicher innovativer Ideen, die sich hinter den eher globalen Zielformulierungen verbergen könnten. Homburg Oberbürgermeister Karlheinz Schöner stellte ebenso wie Schreiber klar, dass es sich um einen Prozess handele, der fortgeschrieben werde. "Wir werden da noch nachjustieren." Auch aus anderer Ecke wurde Kritik laut. So fragte Erich Scherer, CDU-Stadtratsmitglied, nach den Auswirkungen der Finanzkrise auf die angedachten Planungen. "Sind diese, auch mit Blick auf ausbleibende Gewerbesteuereinnahmen, berücksichtigt worden?" Schöner nahm Scherers Anmerkungen auf, als er von einem dauernden Auf und Ab der Einnahmesituation sprach und den "Vorbehalt der Finanzierungsmöglichkeit" geltend machte. Trotzdem forderte er aber Gestaltungswillen: "Wir müssen Ziele für Homburg definieren." War das Jahr 2007 der konzeptionellen Phase und das Jahr 2008 der Strategie-Entwicklung vorbehalten, so sollen 2009 konkrete Projektansätze entwickelt werden. Zuvor soll am 13. Dezember der Strategieentwurf im Haupt- und Finanzausschuss diskutiert werden. Am 18. Dezember soll dann der Stadtrat über das Papier entscheiden. "Mir ist das zu gegenwartsorientiert" Axel Jung, Geschäftsführer Gergen-Jung

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