Ziel ist eine Ganztagsschule

Homburg · Sieben Fraktionen gehören dem jüngst gewählten Homburger Stadtrat an. Welche Themen ihnen wichtig sind, was sie vorantreiben wollen, was gut läuft und was besser sein könnte, darüber sprechen die Fraktionschefs im Redaktionsgespräch mit unserer Zeitung. Zum Abschluss unserer kleinen Serie ist heute Barbara Spaniol von den Linken an der Reihe.

 Barbara Spaniol hält den Kampf gegen leer stehende Räume mit einem wirkungsvollen Leerstands-Management für eine der zentralen Zukunftsaufgaben, um die Homburger Innenstadt zu beleben. „Wir wissen auch, dass das schwierig ist“, sagt sie. Foto: Stumm/SZ-Redaktion

Barbara Spaniol hält den Kampf gegen leer stehende Räume mit einem wirkungsvollen Leerstands-Management für eine der zentralen Zukunftsaufgaben, um die Homburger Innenstadt zu beleben. „Wir wissen auch, dass das schwierig ist“, sagt sie. Foto: Stumm/SZ-Redaktion

Foto: Stumm/SZ-Redaktion

Schulen und Ganztagsbetreuung sind für Barbara Spaniol , Fraktionschefin der Linken, ein Thema, das in der nächsten Zeit "mit an erster Stelle steht". "Wir brauchen eine gebundene Ganztagsschule", betont sie bei ihrem Besuch in der Homburger Redaktion. Sie denke da als Standort an eine Grundschule in der Innenstadt oder im Stadtteil Erbach-Reiskirchen. Die Stadt müsse dieses Thema beherzt angehen, die "Bedeutung schaffen". Den Antrag muss aber die Schule selbst stellen. "So ein Angebot sollte Homburg als Universitäts- und Kreisstadt haben", unterstreicht Spaniol.

Auch bei den Ganztagsbetreuungsplätzen in Kindertagesstätten müsse es in enger Abstimmung mit dem Kreis noch weitergehen, denn es fehlten noch Plätze. "Es ist schon vieles okay", doch es sollte sich weiter verbessern.

Weiteres wichtiges Thema für die Linken: die Belebung der Innenstadt. Hier fordert Spaniol ein wirkungsvolles Leerstands-Management ein. Die Bekämpfung der Leerstände sei eine zentrale Zukunftsaufgabe, sagt sie. Die bisherigen Bemühungen erkenne sie an, doch es müsse sich noch viel tun. "Auch wenn wir wissen, dass das schwierig ist." Damit Homburgs Innenstadt vorankomme, spielten weitere Faktoren eine Rolle: die Öffnungszeiten, ein autofreier Marktplatz und eine Vielfalt an kleineren Geschäften anstatt einer großen Galerie. "Die Enklerplatzbebauung ist nicht das A und O einer Innenstadtbelebung. Ein großes Einkaufscenter ist nicht der Königsweg für unsere Stadt", so Spaniol. Es gelte, den eigenen Charme der Stadt zu fördern. "Städtisches Leben ist mehr als shoppen", so Spaniol. Es brauche ein Gesamtkonzept, so sei eine lebendigere Gastronomie wichtig, aber auch Barrierefreiheit in der Innenstadt. Es sei ein problemlos zu Fuß erreichbarer Lebensmittelmarkt in der Talstraße wünschenswert, etwa für ältere Menschen, die auf einen Rollator angewiesen seien, oder für Frauen mit Kinderwagen.

Es gehe weiter darum, die Stadtteile gut anzubinden und sie generell aufzuwerten, etwa durch die Möglichkeit, vor der Haustür einkaufen zu können. Es brauche bessere Busverbindungen in die Stadt und aus der Stadt heraus.

Verknüpft mit dem Thema Innenstadt sei die Verkehrssituation. "Wir brauchen ein zeitgemäßes Verkehrskonzept, das sehe ich noch nicht umgesetzt", unterstreicht Spaniol. Man müsse den Cityverkehr entzerren. Es gebe den Wunsch nach einem Kreisel am Mühlgraben, es brauche bessere Parkmöglichkeiten, das Parkhaus Gerberstraße stehe da weiter auf der Agenda. Auch die S-Bahn-Verbindung Homburg - Zweibrücken sei sinnvoll - und zwar als Ergänzung zur B423-Umgehung und nicht als Konkurrenz. Auch sollte Homburg als Universitäts- und Kreisstadt zum überregionalen Bahnhaltepunkt werden.

In Sachen Tourismus sieht Spaniol noch Nachholbedarf. Man müsse touristische Anziehungspunkte stärken, zeigen, was die Stadt zu bieten hat.

Zudem nehme ihre Partei Transparenz und Bürgerbeteiligung sehr ernst. Die Leute sollten sich mehr mitgenommen fühlen, es sollte unter dem neuen Oberbürgermeister eine neue Kultur einziehen. Generell sieht Spaniol die Notwendigkeit, im Sinne der Sache auch über Parteigrenzen hinweg zusammenzustehen. Das sei zum Beispiel bei der Resolution für das Universitätsklinikum bereits geschehen. "Diese Spardiskussion flammt ja ständig auf. Da müssen wir als Stadt Flagge zeigen", betont sie.

Mit ihrer vierköpfigen Fraktion, "neben den Grünen die drittstärkste", will sie sich im Tagesgeschäft immer einbringen. "Wir haben keine Berührungsängste, freuen uns auf die Zusammenarbeit im Rat, sind offen mit allen mit- und zusammenzuarbeiten. Und sie stellt klar: "Die Stadt steht im Mittelpunkt, nicht die Fraktions- und Parteipolitik."

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