Gerichtskolumne Showdown im Gerichtssaal

Mittwoch, Teil sechs der Homburger Gerichtstage. Diesmal wieder mit Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind und der Detektiv-Affäre. Es war gleichzeitig der letzte Tag der Zeugenanhörung. Nachdem bereits die Leiter des Rechtsamtes und des Hauptamtes der Stadt zuvor im Zeugenstand waren (wir berichteten), musste sich diesmal der Stadtkämmerer den Fragen von Richter, Staatsanwalt und Verteidiger stellen.

Zeugen im Schneidewind-Prozess sind gehört
Foto: SZ/Robby Lorenz

Viel Erhellendes gab es dabei nicht zu hören, zur Entlastung seines Chefs, des Oberbürgermeisters, konnte er aber auch nichts beitragen – ganz im Gegenteil. Den Zuhörern im Gerichtsaal blieb es jedenfalls weiterhin ein Rätsel, wieso die Detektiv-Oberservation nach Eingang der ersten Rechnung über 100 000 Euro Anfang Dezember 2015 und dem bescheidenen Erfolg nicht einfach abgebrochen wurde. Nein, der Einsatz ging noch vierzehn Tage weiter – und sprengte den finanziellen Rahmen völlig. Unterm Strich bleiben die hohen Kosten von 330 000 Euro für die Detektive, der Untreue-Prozess gegen den Verwaltungschef, die Verunsicherung im Rathaus und in der Bevölkerung und großes Kopfschütteln über die Homburger Zustände. Und gleichzeitig bleibt die Frage, wie es denn weitergehen kann im Rathaus. Da ist jedenfalls sehr viel Porzellan zerschlagen worden.

Die Zeugen im Schneidewind-Prozess sind nun (voraussichtlich) alle gehört, am Freitag, 15. Februar, geht es dann wahrscheinlich um die Plädoyers. Danach folgt der mit Spannung erwartete Urteilsspruch. Mit dem 15. Februar enden aber nicht die Homburger Gerichtstage. Der Prozess gegen Alt-OB Karlheinz Schöner läuft in der dritten Februar-Woche noch weiter – mit dem großen Showdown am Montag, 18. Februar. Für diesen Tag wird nämlich Amtsnachfolger Schneidewind als Zeuge geladen. Während ihrer jeweiligen Verhandlungen haben sich die früheren Kirrberger Freunde einander mehr oder weniger stark belastet. Da steckt also noch jede Menge Zündstoff drin. Die Kreisstadt Homburg ist also bis auf Weiteres in aller Munde, es bleibt spannend.

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