Zahl der Verkehrsunfälle gestiegen

Homburg · Erhöhte Sicherheitsstandards in den Autos sorgen dafür, dass viele Unfälle im Stadtbereich glimpflich ausfallen. Die Zahl der Schwerverletzten ist somit rückläufig, gleichzeitig hat sich die der Leichtverletzten erhöht.

Wie sah im Jahr 2014 die Situation auf Homburgs Straßen aus? Darüber gab die zuständige Polizeiinspektion mit einer ganzen Reihe von statistischen Daten unserer Zeitung Auskunft. Gesamt betrachtet, so Thomas Raber, Erster Kriminalhauptkommissar und stellvertretender Leiter der Homburger Dienststelle, sei die Zahl der Verkehrsunfälle im Jahr 2014 im Vergleich zu 2013 um 3,1 Prozent von 1882 auf 1940 angestiegen.

"Wir konnten dabei feststellen, dass innerhalb dieser Summe die Zahl der Sachschäden um 3,4 Prozent hochgegangen ist. Die Zahl der Leichtverletzten ist um 8,8 Prozent deutlich angestiegen, dafür ist die Anzahl der Schwerverletzten um 17,9 Prozent zurückgegangen." Als möglichen Grund für diese Entwicklung nannte Raber zum einen Verhaltensänderungen bei den Autofahrern wie verstärktes Anschnallen, zum anderen aber auch zunehmende Sicherheitsstandards bei den Fahrzeugen. Insgesamt lieferten die statistischen Zahlen ein "inhomogenes" Bild der Verkehrssituation in Homburg , "und es lassen sich nur schwer grundsätzliche Aussagen treffen", verdeutlichte Raber. Als deutlich positiv bewertete er den Umstand, dass die Unfälle unter Alkoholeinfluss mit einem Minus von 13,9 Prozent stark rückläufig seien.

Unter den Unfallursachen ganz vorne rangieren in der Statistik der Polizeiinspektion Homburg mit 42,4 Prozent recht kryptisch "andere Fehler", Thomas Raber erläuterte: "Hier geht es um Unfallursachen wie Unachtsamkeit. Das ist einer der häufigsten Gründe. Um es saarländisch auf den Nenner zu bringen: wenn jemand ‚net uffpasst', also irgendwas vom Beifahrersitz holt, während der Fahrt im Fußraum rumkramt und einfach gedanklich nicht bei der Sache ist." Neben diesen mitunter kleinen Fehlern mit großer Wirkung sind es die Klassiker im falschen Fahren, die die Liste der häufigsten Unfallursachen komplettieren: Abbiegen und Wenden mit 19,2 Prozent, das Missachten von Vorfahrt und Vorrang mit 7,4 Prozent, zu geringer Abstand mit sieben Prozent. Ganz hinten, und das mag so manchen überraschen, liegt "zu hohe Geschwindigkeit" mit 3,8 Prozent. "Die Zahl der Unfälle mit Rasern ist gar nicht so hoch, wie man glaubt. Aber man muss dabei natürlich schon beachten, dass ein Großteil unserer Zuständigkeit innerstädtisch und in dicht bewohntem Gebiet ist. Und da besteht nicht in diesem Maße die Möglichkeit zu rasen."

Bringen diese Auswertungen gerade mit Blick auf gefühlte und tatsächliche Unfallursachen nicht das Ergebnis, das man vielleicht erwarten würde, so bestätigt sich bei der Antwort auf die Frage, welche Altersgruppe am häufigsten in Unfälle als Verursacher verwickelt ist, die gefühlte Wahrnehmung. "So sind mehr als 40 Prozent der Fahrer bei Unfällen mit Personenschaden jünger als 34 Jahre. Das sind schon recht hohe Zahlen, die bei den Fahrern mit höherem Alter dann wieder abnehmen." Das bestätigt der Blick in die Statistik für das Jahr 2014: Die über 65-Jährigen machen da nur noch 12,5 Prozent aus.

Ein wichtiges, aber leidiges Thema bei der Betrachtung der Verkehrssituation in Homburg sind die Fälle von Unfallflucht. Hier sind die Zahlen im Vergleich zwischen 2013 und 2014 nahezu gleich geblieben. Im vergangenen Jahr entfernten sich immerhin 486 Unfallverursacher unerlaubt vom Ort des Geschehens, im Jahr 2013 waren es 487. Von diesen Delikten konnten im Jahr 2014 von der Homburger Polizei 176 Fälle aufgeklärt werden, im Jahr zuvor 179, so die Statistik.

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