Zeitreise Wo einst das Schloss Elsterstein stand

Homburg · Hans-Werner Krick führt am Sonntagmorgen, 16. Juli, zu einer historisch bedeutenden Parkanlage.

 Tulpenbaum im Elstersteinpark, ein Zeitzeuge aus der Krämerschen Baumsammlung.

Tulpenbaum im Elstersteinpark, ein Zeitzeuge aus der Krämerschen Baumsammlung.

Foto: Hans-Werner Krick

(red) Zu einer ganz besonderen Zeitreise durch die Saarpfalz laden der VFG – Verein zur Förderung der Geschichtsarbeit im Saar-Lor-Lux Raum –  und die Geschichtswerkstatt St. Ingbert ein: ein Spaziergang über den Elsterstein in St. Ingbert am 16. Juli um 11 Uhr.

Viele wissen es noch: Die privaten Parkanlagen der Gebrüder Krämer in St. Ingbert zählten zu den bedeutendsten Gärten mit Geschichte in unserer Region. Hoch über der Stadt, so gut wie unübersehbar für jeden, der nach St. Ingbert kam oder die Kaiserstraße befuhr, ragte das Herrenhaus der Krämerschen „Elsterstein-Linie“.

Doch dürfte es kaum noch St. Ingberter geben, die die weiße Villa, im Volksmund Schloss Elsterstein genannt, samt Parkanlage noch gekannt hatten, als „Die Krämersch“ dort noch residierten. Knapp 100 Jahre lang war das Anwesen von einem hohen Zaun umgeben und nur einem auserwählten Personenkreis zugänglich. Nach dem Tod der letzten „Schlossherrin“ verkaufte Sohn Heinrich IV. das Gut an einen privaten Investor. Doch dessen Konzept „Erlebnis-Gastronomie“ ging in Konkurs, und so kam 1938 das Ensemble in den Besitz der Stadt St. Ingbert, die aus dem abgeriegelten Privatgelände einen Bürgerpark machte, zugänglich für jedermann. Allerdings vereitelten der zweite Weltkrieg und seine Folgen alle Pläne und guten Absichten.

Kindergarten, Volkssturm-Zentrale, französisches Offizierskasino, Polizeischule wurden auf dem Elsterstein untergebracht. Allesamt keine guten Hüter des Anwesens. Und so kam, was kommen musste: Vernachlässigung, Verfall, Abriss, Neubau von Mathildenstift und Haus Elstersteinpark, komplette gärtnerische Umgestaltung des Geländes. Von der alten Herrlichkeit keine Spur mehr; zumindest auf den ersten Blick. Doch wer mit offenen Augen sucht, der findet. Und wer das Träumen noch nicht verlernt hat, wird wieder ein fantastisches Bild und ganz spannende Möglichkeiten für die Nutzung des heutigen Elstersteins zusammensetzen.

 „Lassen Sie sich von Hans-Werner Krick bei einem entspannten Sonntagsmorgenspaziergang in die Vergangenheit und vor allem die Zukunft des Elsterstein-Parks entführen. Entdecken Sie einen Teil der Visionen, Ideen und Möglichkeiten, die in diesem Areal für die Stadt, ihre Bewohner und Gäste versteckt sind“, schreiben die Veranstalter. Als besondere Überraschung gewährt die neue Königin von Schloss Elsterstein, Marie II., den Besuchern an diesem Morgen eine Audienz.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Teilnahme an der Tour ist kostenfrei. Treffpunkt: Haus Elstersteinpark, Elstersteinstraße, 66386 St. Ingbert. Infos gibt es bei Hans-Werner Krick, Tel. (0 68 94) 38 47 47, E-Mail: hans-werner-krick@t-online.de.

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