Crowdfunding „Wir können gemeinsam viel erreichen“

Homburg · Volks- und Raiffeisenbank Saarpfalz stellte Crowdfunding-Plattform vor. Nun sind auch die Stadtwerke mit im Boot.

 Christoph Palm und Marco Emich von den Volks- und Raifeisenbank Saarpfalz stellten gestern an der Seite von Jürgen Schirra und Jörg Fitz von den Stadtwerken Homburg (von links) die neue Kooperation beider Häuser bei der Crowdfunding-Plattform „www.viele-schaffen-mehr.saarland“ vor.

Christoph Palm und Marco Emich von den Volks- und Raifeisenbank Saarpfalz stellten gestern an der Seite von Jürgen Schirra und Jörg Fitz von den Stadtwerken Homburg (von links) die neue Kooperation beider Häuser bei der Crowdfunding-Plattform „www.viele-schaffen-mehr.saarland“ vor.

Foto: Thorsten Wolf

Seit 2015 betreibt die Volks- und Raiffeisenbank (VRB) Saarpfalz die Crowdfunding-Plattform „www.viele-schaffen-mehr.saarland“ (wir berichteten). Crowdfunding kann man dabei in etwa mit „Schwarmfinanzierung“ übersetzen. Die Formel hinter diesem Spenden-Konzept ist denkbar einfach: In diesem Fall organisatorisch betreut von Mitarbeitern der Bank sollen viele Menschen große, kleine oder kleinere Beträge für Projekte von Vereinen und Institutionen spenden und so dafür sorgen, dass selbst beträchtliche Summen zusammenkommen. Und dass so Anschaffungen möglich und Ideen umsetzbar gemacht werden, die sonst kaum zu finanzieren wären. Der Clou dabei ist, dass das Geldinstitut, zusätzlich zu sonst weiterhin üblichen Spenden, die Vereine und Institutionen, die ihre Projekte nach einer entsprechenden Überprüfung auf der Online-Plattform präsentieren, mit finanziellen Mitteln unterstützt.

So legt die Bank für jede Spende ab einer Höhe von fünf Euro noch einmal fünf Euro drauf. Dafür hatte man im Jahr 2015 einen Spendetopf mit 10 000 Euro angelegt und diesen später nochmal um 5000 Euro aufgestockt. Am Donnerstag präsentierte die Bank nun mit dem Stadtwerken Homburg einen Kooperationspartner, der seinerseits für Projekte der Kinder- und Jugendförderung an Grundschulen, Kindergärten und Vereinen in Homburg 10 000 Euro als Spendenmittel zur Co-Finanzierung von Crowdfunding-Aktionen bereitstellt. Auch hier heißt es: Für jede Spende ab einer Höhe von fünf Euro, die ein Projekt erhält, legen die Stadtwerke nochmal fünf Euro drauf.

Christoph Palm, Vorstandsmitglied der Volks- und Raifeisenbank, betonte den Gemeinschaftsgedanken, der hinter dem Projekt der „Crowdfunding“-Plattform seines Hauses stehe. „Die Idee, die sich dahinter verbirgt, ist die, dass wir in der Gemeinschaft viel erreichen können. Wir als Bank wollen die Menschen dabei unterstützen, eigene Projekte selbst zu initiieren und Spender dazu animieren, diese Projekte zu finanzieren.“ Mit der nun verwirklichten Kooperation mit den Stadtwerken erhalte die Online-Plattform dabei eine neue Dimension, die zudem deutschlandweit einzigartig sei. Für die Stadtwerke betonte Prokurist und Vertriebsleiter Jörg Fritz, dass es seinem Unternehmen bei dieser Kooperation vor allem wichtig sei, sich vor Ort zu engagieren.

In der Folge skizzierte dann Marco Emich, als Abteilungsleiter für digitale Medien seitens der Bank verantwortlich für das Crowdfunding-Projekt, wie genau dieses System funktioniert, wie Projekte den Weg von der Idee bis auf die Online-Plattform schaffen, wie Spender und Fans aquriert werden. Dabei eine wichtige Botschaft: Schafft es ein Projekt nicht, die vorher festgelegte Spendensumme einzuwerben und scheitert es somit, dann werden die schon gezahlten Summen an die Spender zurückgegeben. Emich betonte auch die Unterschiedlichkeit der beiden Spenden-Töpfe von VRB und Stadtwerken. So richte sich die Unterstützung der Stadtwerke an solche Vereine, Schulen und Kindergärten, die sich in der Kinder- und Jugendarbeit engagierten, „wir selbst sind da ein bisschen offener“. Emich schilderte auch, dass jedes Projekt entsprechend geprüft sei, dazu vereinbare man eigens ein Gespräch mit den Projekt-Initiatoren.

Schließlich verdeutlichte Emich anhand einiger Beispiele aus der Vergangenheit, dass das Projekt der Crowdfunding-Plattform es bislang vielen Vereinen, Organisationen und Institutionen ermöglicht habe, eigene Ideen umzusetzen. So habe das Tierheim Homburg über Crowdfunding den Innenausbau eines Transporters finanzieren können, der  Feuerwehr Blieskastel-Webenheim sei es gelungen, ein Rettungsboot zu kaufen. Und nicht nur das: Bei diesem Projekt sei das Spendenaufkommen nach Ablauf der dreimonatigen Finanzierungsphase so hoch gewesen, dass die Feuerwehr noch ein zweites, kleineres Boot habe anschaffen können. Damit erklärte Emich  auch, dass Spendenmittel, die über den veranschlagten Betrag hinausgingen, natürlich an die Initiatoren ausgeschüttet würden.

Wenngleich das nun neue Engagement der Stadtwerke bis November 2018 begrenzt ist, stellte man gestern in Aussicht, die Zusammenarbeit auch über diesen Zeitpunkt hinaus weiter zu führen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort