Mitgliederversammlung mit Neuwahlen in Homburg Corona belastet die VHS auch finanziell

Homburg · Willi-Günther Haßdenteufel bleibt an der Spitze der VHS Homburg. Bei der Mitgliederversammlung schaute man auch auf das problematische Coronajahr zurück. Nach dem Abbruch des ersten Halbjahres zeichnet sich bei der Teilnehmerzahl ein schwächeres neues Kursjahr ab.

 Mit Ralph Marx (Vordergrund) schied der langjährige VHS-Schatzmeister aus dem Vorstand, neben Dozentensprecherin Erika Beck (links), VHS-Leiter Willi-Günther Haßenteufel wird nun das designierte Kreissparkassen-Vorstandsmitglied Stefan Gessner (rechts) die Bücher führen.

Mit Ralph Marx (Vordergrund) schied der langjährige VHS-Schatzmeister aus dem Vorstand, neben Dozentensprecherin Erika Beck (links), VHS-Leiter Willi-Günther Haßenteufel wird nun das designierte Kreissparkassen-Vorstandsmitglied Stefan Gessner (rechts) die Bücher führen.

Foto: Thorsten Wolf

Nein, eine Veranstaltung „von der Stange“ war die Mitgliederversammlung der Volkshochschule (VHS) Homburg am Montagabend im großen Sitzungssaal des Homburger Forums nicht: Statt wie geplant im Mai, gab‘s damit erst im September 2020 den Rückblick auf 2019 – natürlich der Corona-Pandemie geschuldet. Die war auch Auslöser dafür, dass das erste Halbjahr der VHS Homburg ausfiel. Auch das war natürlich Thema am Montag. Und es standen die Neuwahlen des Vorstandes an – die auf zwei Positionen Änderungen brachten. Die Personalien vorneweg: Willi-Günther Haßdenteufel wird die VHS für weitere drei Jahre führen – allerdings wohl damit zum letzten Mal. Hans Burgard steht, auch das eine Konstante, Haßdenteufel als zweiter Vorsitzender weiterhin zur Seite. Im Amt bleibt auch Erika Beck in ihrer Funktion als Dozentensprecherin. Keine Änderung gibt es auch bei den beiden „geborenen“ Vorstandsmitgliedern, Theophil Gallo als Landrat des Saarpfalz-Kreises und Michael Forster als kommissarischer Verwaltungschef der Stadt Homburg. Beide sind per Amt in der Führungsriege der VHS.

Einen Wechsel gab es allerdings im Bereich des Schatzmeisters. Hier ist es Tradition, dass ein Vorstandsmitglied der Kreissparkasse (KSK) Saarpfalz dieses Amt innehat. Bislang war das KSK-Vorstandsmitglied Ralph Marx. Dessen Ruhestand steht nun an. Und so wird sein designierter Nachfolger Stefan Gessner Marx‘ sowohl in der Führungsetage der Kreissparkasse als auch als Kassenverantwortlicher bei der VHS im Amt folgen. Neu ist ein zusätzlicher Beisitzer. Hier griff der als VHS-Leiter bestätigte Haßdenteufel die lange Tradtion einer Einbindung von Kultur-Verantwortlichen der Stadt Homburg im Vorstand wieder auf und schlug mit Susanne Niklas die Abteilungsleiterin für Kultur als einzige Kandidatin vor. Sie wurde, wie alle anderen auch, einstimmig ins Amt gewählt.

Vor diesen Neuwahlen des Vorstandes stand natürlich der Bericht Haßdenteufels über das Jahr 2019 ganz oben auf der Tagesordnung. Über dieses „Vor-Corona-Jahr“ hatte der alte und neue Leiter der VHS Homburg viel Gutes zu berichten. 233 Kurse habe man anbieten können, 2389 Teilnehmer hätten diese Angebote wahrgenommen. „Wir haben insgesamt rund 5100 Unterrichtsstunden angeboten. Darüber hinaus konnten wir zu 45 Einzelveranstaltungen 466 Teilnehmer willkommen heißen.“ Die größte Teilnehmerzahl habe man bei den Englisch-Kursen verzeichnen können, so Haßdenteufel. „Zufrieden waren wir auch mit den Teilnehmerzahlen in den Spanisch-, Italienisch- und endlich auch wieder in der Französisch-Kursen.“

In der Folge gab Haßdenteufel noch einige weitere Eckzahlen zum Geschäftsjahr 2019 bekannt – um dann langsam vom Gestern zum Heute zu wechseln. Und da standen natürlich die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Betrieb der VHS im ersten Halbjahr im Mittelpunkt. Haßdenteufel zeigte sich dabei sicher, dass die Entscheidung, den Lehrbetrieb mit dem Lockdown komplett einzustellen und vor den Sommerferien auch nicht wieder aufzunehmen, absolut richtig gewesen sei. „Wir waren zum damaligen Zeitpunkt nicht in der Lage, die vom Ministerium geforderten Hygienevorschriften und Sicherheitsabstände in den Schulräumen, in denen wir Gast sind, zu erfüllen. Das wir keine eigene Herberge haben, erwies sich zu diesem Zeitpunkt als fataler Nachteil gegenüber anderen Volkshochschulen.“ Damit griff Haßenteufel wahrlich nicht zum ersten Mal den Umstand auf, dass die Volkshochschule Homburg kein eigenes Zuhause hat und mit vielen Kursangeboten quasi „Untermieter“ in anderen, öffentlichen Schulen sei. Vor diesem Hintergrund sei es bei der Einstellung des Betriebs der VHS im ersten Halbjahr auch um eine moralische Verpflichtung gegenüber den Dozenten und den Kursteilnehmern gegangen, der Gesundheitsschutz stehe über allem. „Und eine Wiederaufnahme der Kurse vor den Sommerferien war nicht zu verantworten. Nicht zu früh zu starten, war die ethisch richtige Entscheidung.“

Mit dem teils ausgefallenen ersten Halbjahr 2020 und einer sich als schwächer abzeichnenden Teilnehmerzahl beim neuen Kursjahr, das am 14. September beginnt, stehe man auch vor finanziellen Herausforderungen, verdeutlichte Haßdenteufel. Trotzdem sei man es den Teilnehmern schuldig, entsprechende Kursangebote zu schaffen. Haßdenteufel: „Trotz Pandemie muss das Lernen weitergehen. Und dann müssen wir diese Angebote auch aufrecht erhalten.“

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