Talente in Homburg ließen aufhorchen Wieder tolle Sommermatinee der Musikschule

Erbach · Die Stunde lang zeigten Talente in Homburg ihr Können in verschiedenen Formationen und mit Musik unterschiedlicher Genres. Das kam gut an.

 Mit den Auftritten des neuen Musikschul-Chores und dem des fächerübergreifenden Musikschul-Orchesters bot die Sommermatinee am Sonntag gleich zwei ganz besondere Premieren.

Mit den Auftritten des neuen Musikschul-Chores und dem des fächerübergreifenden Musikschul-Orchesters bot die Sommermatinee am Sonntag gleich zwei ganz besondere Premieren.

Foto: Thorsten Wolf

Für ihre Sommermatinee hätte sich die Musikschule Homburg kaum einen besseren Termin aussuchen können. Seit Wochen präsentiert sich das Wetter in Hochsommer-Laune. Und so passte am vergangenen Sonntag eins zum anderen. Eine gute Stunde lang zeigten die Schülerinnen und Schüler der Musikschule in ganz unterschiedlichen Formationen und mit Musik aus ganz unterschiedlichen Genres, was sie drauf haben. Und das war und ist hörbar jede Menge.

Noch bevor zum Auftakt das Akkordeon-Orchester unter der Leitung von Christine Scheid-Künzer in der von Anke Eiswirth moderierten Matinee John Williams Titelwerk aus dem Hollywood-Blockbuster „Jurassic Park“ durch den Konzertsaal der Schule schallen ließ, eröffnete Alfons Matheis, der Vorsitzende des Förderkreises der Musikschule, den Vormittag mit Worten. Und das mit einem ausdrücklichen Dank an die, die sich das Konzerthighlight trotz hoher Temperaturen nicht entgehen lassen wollten. „Es ist ja eigentlich Badewetter. Trotzdem haben Sie gesagt: Meine erste Priorität ist doch die Musik. Und das finde ich ganz toll. Weil ich glaube, dass es vielen hier so geht – sowohl denen, die heute hier spielen, als auch denen, die zuhören. Die erste Priorität hat die Musik.“

Und von der gab es in der folgenden, guten Stunde richtig viel – und richtig gute. Nach dem musikalischen Eintauchen in die Welt der wiedererweckten Dinosaurier war es das Ensemble „Alle auf einen Streich“ (Leitung: Ulrike Speich), das für den nächsten in einer ganzen Reihe von Höhepunkten sorgte. Lautstark gefeiert von den Gästen im voll besetzten Konzertsaal präsentierten die meist sehr jungen Musikerinnen und Musiker den „Skye boat song“, eine musikalische Reminiszenz an den schottischen Adligen Charles Edward Stuart und dessen Flucht nach dem gescheiterten Griff nach der Königswürde, und einen schmissigen Boogie.

Danach gab es mit dem Auftritt des Musikschulchors eine echte Premiere. Zum ersten Mal trat die gemischte Formation nach ihrer Gründung im vergangenen Jahr öffentlich auf. Und was soll man sagen: Carola Ulrich, die Leiterin der Musikschule, hat mit diesem Chor einen echten Klangkörper von Format geschaffen. Zuerst von Stefan Ulrich am Piano und der Rhythmus-Gruppe begleitet, präsentierte der Chor unter der Leitung von Carola Ulrich Stings „Fields of gold“ und Jobims „So danco Samba“, dann zusammen mit dem Schul-Orchester John Rutters Hommage an die Schöpfung „Look at the world“.

In der Folge war es dann das Schul-Orchester selbst, das mit dem vierten Satz aus Dvoráks Sinfonie „Aus der neuen Welt“ in der Bearbeitung von Thomas Stapf, und dem ebenfalls von Stapf bearbeiteten Walzer Nr. 2 aus der Suite Nr. 2 für Jazz-Orchester von Dimitri Schostakowitsch seine Güte bewies. Und auch diese Auftritte waren etwas Besonderes. Carola Ulrich: „Wir haben für dieses Konzert ein fächerübergreifendes Orchester zusammen gestellt, das es sonst normalerweise nicht gibt.“ Nur zwei Proben habe man mit diesem speziellen Musikschul-Orchester halten können, „gestern und in der vergangenen Woche am Sonntag“. Das machte den überaus gelungenen Auftritt des Orchesters noch bemerkenswerter. Allerdings, wie Carola Ulrich erläuterte, habe es in den einzelnen Fächern sogenannte Registerproben gegeben, als Proben in den einzelnen Instrumenten-Gruppen. „Und das lief natürlich in den zurückliegenden Wochen. Das eigentliche ‚Zusammensetzen‘ fand aber eben nur zweimal statt.“

Die alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Musikschule-Fest stattfindende Sommermatinee sei, wie das Adventskonzert, ein Hauptakt im Programm der Musikschule Homburg – ein Programm, dessen Umfang Alfons Matheis in seiner Einführung in den Konzertvormittag ausdrücklich lobte. Und auch Homburgs Bürgermeister Michael Forster sparte nicht mit Anerkennung für die Leistungen des Teams der Musikschule um Leiterin Carola Ulrich. Vor allem auch vor dem Hintergrund, dass man seitens der Stadt der Schule ein „Spardiktat“ auferlegen müsse. Und: Anders als andernorts sei es in Homburg keine Option, die Musikschule aus Kostengründen aufzugeben. Trotzdem, so Forster ganz offen, müsse man in diesem Bereich sparen. Und da sei es „großartig“, was das Team um Carola Ulrich leiste.

Nun könnte die so Gelobte durchaus ein bisschen mehr an Zuwendung gebrauchen, wie Ulrich im Gespräch mit unserer Zeitung deutlich machte. „Wir könnten, vor allem im Bereich der Unterstützung von Kindergärten und Grundschulen, viel, viel mehr machen – wenn die Stadt Homburg mir ein paar Stellen oder Stunden mehr geben würde. Der Bedarf ist da. Aber wir können ihn nicht abdecken.“