Widerstand der Politiker war ziemlich schnell eingefroren

Kirrberg. Als gestern um 10.10 Uhr die Hasselberg-Sänger ihren Notenständer positionierten, deute auf dem Platz vor dem Bürgerhaus in Kirrberg noch nichts auf einen Machtwechsel hin

 FKF-Moderator Thomas Bonaventura brachte die närrischen Angreifer in Kirrberg gestern in Stimmung. Foto: Bernhard Reichhart

FKF-Moderator Thomas Bonaventura brachte die närrischen Angreifer in Kirrberg gestern in Stimmung. Foto: Bernhard Reichhart

Kirrberg. Als gestern um 10.10 Uhr die Hasselberg-Sänger ihren Notenständer positionierten, deute auf dem Platz vor dem Bürgerhaus in Kirrberg noch nichts auf einen Machtwechsel hin. Schlag 50 Minuten später war schon alles vorbei: Neuschnee und schneidende Kälte sorgten durchaus für eine beschleunigte Erstürmung des Kirrberger Bürgerhauses, für die einmal mehr die Freunde der Kerbricher Fasenacht (FKF) und die närrischen Weiber von Kirrberg sorgten. Unter der Kälte echt zu leiden hatte die Pfarrkapelle Kirrberg: Die Ventile sämtlicher Blasinstrumente waren eingefroren, Töne: Fehlanzeige.Hausherr und Ortsvorsteher Stefan Mörsdorf wies im Vorfeld der Verhaftung jede Verantwortung für die Kälte von sich: "Ich hab' das Wetter nicht bestellt!" Mörsdorf wies in diesem Zusammanhang auf "gewisse klare Flüssigkeiten, produziert von unserem Obst- und Gartenbauverein, die für innerliche Wärme sorgen", hin. Um 10.42 Uhr dann verschwanden er und Homburgs Beigeordneter Rüdiger Schneidewind, der sich als Kirrberger Bürger mit Mörsdorf solidarisch zeigte, im Inneren des Bürgerhauses, denn die närrischen Truppen hatten, aus Richtung Schule kommend, den Kreisel erreicht und versammelten sich nach drei Runden vor dem Bürgerhaus-Eingang. Dort heizte FKF-Moderator Thomas Bonaventura die Stimmung an, kündigte die Verhaftung der Politiker an und forderte: "Stefan, rück den Schlüssel raus." Er kündigte den schnellen Sieg und einen Triumphzug zur Lambsbachhalle an. "Frauenversteher" Mörsdorf werde das Lachen vergehen, war aus den Reihen der närrischen Weiber zu hören, die "geballte Frauenpower" ankündigten.

Der Rest ist schnell erzählt: Schlag elf war die Tür des Bürgerhauses geknackt, nennenswerter Widerstand der Verteidiger war nicht festzustellen - und Minuten später saß Mörsdorf gefesselt im Krankenstuhl und wurde unter dem Jubel der närrischen Angreifer mit seinem Mitgefangenen Schneidewind mit dem Umzug für Arme in Richtung Lambsbachhalle transportiert. Auf den üblichen Aufenthalt in der Kreisel-Mitte hatte man gestern aus Temperaturgründen verzichtet. Und um 11.05 Uhr erinnerte nur noch ein Schild "Wir feiern in der Halle" an der Bürgerhaus-Tür an die Erstürmung. rs

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