Werte der Tempelritter hochhalten

Wörschweiler · Der heilige Bernhard von Clairvaux gründete zahlreiche Klöster, auch in unserer Region. Zugleich war er ein großer Fürsprecher der Tempelritter. Ihm zu Ehren feierten die Templerkomtureien St. Wendel und Saarlouis an der Klosterruine in Wörschweiler.

 In Erinnerung an den Abt Bernhard von Clairvaux veranstalteten die Templerkomtureien St. Wendel und Saarlouis auf dem Gelände der Klosterruine Wörschweiler das Bernhardsfest mit einer Führung und anschließender Vesper. Foto: Bernhard Reichhart

In Erinnerung an den Abt Bernhard von Clairvaux veranstalteten die Templerkomtureien St. Wendel und Saarlouis auf dem Gelände der Klosterruine Wörschweiler das Bernhardsfest mit einer Führung und anschließender Vesper. Foto: Bernhard Reichhart

Foto: Bernhard Reichhart

Vor 900 Jahren hat der Heilige Bernhard - er starb am 20. August 1153 in Frankreich - die Abtei Clairvaux gegründet. Von hier aus ging 1115 eine Erneuerung des benediktinisch-zisterziensischen Mönchtums aus. Die 1171 nach Wörschweiler gesandten Mönche stehen mit den Klöstern Morimond und Weilerbettnach in direkter Verbindung zur Mutterabtei. Geistiger Vater der Reform und Protektor des Templerordens war Abt Bernhard von Clairvaux.

An ihn wurde am vergangenen Samstag an der Klosterruine Wörschweiler erinnert. Im Mittelpunkt stand zunächst einmal eine Führung durch die ehemalige Zisterzienser-Abtei mit Hans-Joseph Britz vom Homburger Stadtarchiv sowie im Anschluss eine von Pfarrer Heinz Limburg gestaltete Marienvesper zu Ehren Mariens und des Heiligen Bernhards unter Mitwirkung von Mitgliedern des Templerordens der beiden Komtureien St. Wendel und Saarlouis sowie ein gemeinsames weltliches Vespermahl.

Trotz der heißen Temperaturen und des steilen Anstiegs auf den Klosterberg hatten sich einige interessierte Besucherinnen und Besucher auf dem Gelände der Klosterruine eingefunden, um an der Führung mit Stadtarchivar Britz sowie an der sich anschließenden Vesper teilzunehmen. So erfuhren die Teilnehmer, dass die Abtei Wörschweiler 1130 von den Saarwerdener Grafen gestiftet wurde und in den Wirren der Reformation untergegangen ist. Bedeutende Adlige und die Mitglieder der Mönchsgemeinschaft fanden über Jahrhunderte ihre Ruhestätte in und um die Klosterkirche, welche Maria geweiht war.

Der Zisterzienserabt Bernhard war entscheidend für die Ausbreitung des Ordens über Frankreich hinaus auf ganz Europa, alleine 68 Klostergründungen gehen auf ihn zurück. Ende des zwölften Jahrhunderts bestanden in Europa bereits 530 Zisterzienserklöster, darunter auch Wörschweiler .
Kreuzzug ins Heilige Land



Bernhard weilte 1146 in Speyer, der heutigen Bischofsstadt, wo er den Staufer-Kaiser Konrad III. für den zweiten Kreuzzug ins Heilige Land gewinnen konnte. Bernhard von Clairvaux wurde 1172 heiliggesprochen und 1830 zum Kirchenvater erhoben. Er gilt als einer der größten Förderer der Templer, die seit 1992 auch im Saarland vertreten sind. Die beiden annähernd 20 Mitglieder zählenden Komtureien St. Wendel und Saarlouis nähmen den Gedenktag des Abtes Bernhard von Clairvaux zum Anlass, an diesem Bernhardsfest teilzunehmen, erklärte Sven Auriga, Komtur des Templerordens (OSMTH) der Komturei St. Wendel (Höchster Orden der Ritter vom Tempel zu Jerusalem). Der Orden bemühe sich, "die christlichen Werte der Nächstenliebe, verbunden mit der alten Weltoffenheit und Toleranz der Templer zu erhalten und zu fördern", so Auriga.

Im Rahmen der Veranstaltung wurde Hans-Joseph Britz vom Homburger Stadtarchiv zum Postulanten (eine Art Knappe) ernannt.

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