Ausstellung „Wie aus Wolken Spiegeleier werden“

St. Ingbert/HOmburg · In St. Ingbert ist eine Ausstellung mit Werken des an Alzheimer erkrankten Designers Carolus Horn zu sehen.

 Wie Alzheimer sich auf das Schaffen des Künstlers Carolus Horn auswirkte, wird in diesem Bild deutlich, das naiv und farbenfroh erscheint.

Wie Alzheimer sich auf das Schaffen des Künstlers Carolus Horn auswirkte, wird in diesem Bild deutlich, das naiv und farbenfroh erscheint.

Foto: Novartis Pharma GmbH

Die Malteser St. Ingbert zeigen bis zum 13. September in Kooperation mit dem Kreiskrankenhaus in St. Ingbert und unter Schirmherrschaft von Landrat Theophil Gallo, Werke des Künstlers Carolus Horn (1921 bis 1992). Mit der Ausstellung „Wie aus Wolken Spiegeleier werden“ in den Räumen des Kreiskrankenhauses möchten die Partner auf das gesellschaftlich immer relevanter werdende Thema Demenz aufmerksam machen. Im vergangenen Jahr war die Schau übrigens im Homburger Rathaus zu sehen.

Carolus Horn gilt als einer der bekanntesten Designer und Werbegrafiker der Nachkriegszeit. Er gestaltete unvergessene Werbekampagnen des deutschen Wirtschaftswunders zum Beispiel für Esso („Es gibt viel zu tun. Packen wir‘s an) und Opel („Nur Fliegen ist schöner.“). Mit 60 Jahren erkrankte er an Alzheimer, hörte jedoch bis zu seinem Tod nicht auf zu zeichnen. Die Ausstellung „Wie aus Wolken Spiegeleier werden“ dokumentiert beeindruckend, wie sich die Krankheit in seine Werke einschlich, Farb- und Formsprache über sieben Jahre veränderte und schließlich zum Zerfall der Gestaltungskraft führte.

„1,7 Millionen Menschen in Deutschland leiden heute an einer Form der Demenz, wie der Alzheimer Krankheit. Bis 2050 soll sich die Zahl verdoppeln“, erklärt Thorsten Eich, Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses. „Mit der Ausstellung wollen wir gemeinsam mit den Maltesern über demenzielle Veränderungen aufklären und noch mehr Verständnis für Betroffene wie Angehörige schaffen.“

Vor rund zwei Jahren haben die beiden Partner das Projekt „Klinikbegleiter“ ins Leben gerufen. Ehrenamtliche Demenzbegleiterinnen besuchen hier regelmäßig Senioren während eines Klinikaufenthaltes und verbringen bei einem Tässchen Tee oder einem Spiel Zeit mit den Patienten. Damit werden auch Pflegekräfte und Familienangehörige entlastet.

„Demenz betrifft die ganze Familie“, weiß Sabine Kayser, Leiterin der Malteser Demenzdienste in St. Ingbert. „Daher wollen wir mit der Ausstellung auch Möglichkeiten aufzeigen, wie Angehörige unterstützt werden können.“

Die Vernissage zur Ausstellung findet am Montag, 9. September, statt. Aber bereits jetzt und dann bis zum 13. September kann die Ausstellung während der Besuchszeiten des Kreiskrankenhauses kostenlos besichtigt werden.

Kontakt und Anmeldung: Malteser Hilfsdienst, Sabine Kayser, Leitung Demenzdienste St. Ingbert, E-Mail: sabine.kayser@malteser.org, Tel. (0175) 932 95 58.

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