Wer fährt wie auf Homburgs Straßen?

Homburg · Ohne Vorankündigung wurden am Mittwoch Autofahrer auf Homburgs Straßen zu ihren Fahrgewohnheiten befragt. Es ging jedoch dabei noch nicht, wie von vielen vermutet, um die geplante Drei-Ohren-Lösung am Zunderbaum.

 Mit einer Verkehrsbefragung am Mittwochmorgen sollte in Zahlen und Fakten ermittelt werden, welchen Einfluss der Verkehr rund um die bis November gesperrte Anschlussstelle Waldmohr im Regelfall auf den geplanten Neubau von Homburg-Ost hat. Foto: Thorsten Wolf

Mit einer Verkehrsbefragung am Mittwochmorgen sollte in Zahlen und Fakten ermittelt werden, welchen Einfluss der Verkehr rund um die bis November gesperrte Anschlussstelle Waldmohr im Regelfall auf den geplanten Neubau von Homburg-Ost hat. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Da staunte am Mittwochmorgen so mancher Autofahrer auf dem Weg nach Homburg nicht schlecht: Im eh schon recht dichten Berufsverkehr wurden er oder sie von der Polizei von der Straße gewunken und dann im Auftrag des saarländischen Verkehrsministeriums von Interviewern zu vielen Details ihrer Fahrt befragt. Hintergrund der Aktion schien die angekündigte, detaillierte Überprüfung der Verkehrssituation rund um den Autobahnanschluss Homburg /Bexbach. Der soll ja bekanntermaßen umgebaut werden. Eine erste Verkehrszählung dazu hatte aber wenig nachvollziehbare Ergebnisse gebracht - auch deswegen, weil zum Zeitpunkt der Zählung die Anschlussstelle Waldmohr in Richtung Saarbrücken gesperrt war. Deswegen wurde eine erneute Überprüfung angekündigt.

So weit, so gut, so auf den ersten Blick seltsam. Denn: Die Anschlussstelle Waldmohr ist immer noch gesperrt, die Ausgangssituation also unverändert. Das zuständige saarländische Verkehrsministerium begründete den Oktober-Termin der Verkehrsbefragung gestern so: "Die aktuelle Verkehrsbefragung an der B 423 zwischen Zunderbaum und Autobahnanschluss in Richtung Bexbach, an der B 423 zwischen Jägersburg und Kleinottweiler in Richtung Jägersburg und an der Erbachumgehung zwischen Jägersburg und Reiskirchen in Richtung Homburg erfolgt zur Gewinnung von Verkehrsdaten für die Planung der geplanten neuen Anschlussstelle Homburg-Ost". Was bedeutet: Mit der Erweiterung des bestehenden Autobahnanschluss Homburg /Bexbach hat diese Befragung gar nichts zu tun. Die Verkehrsentwicklung an der Anschlussstelle Homburg sei "im Zusammenhang mit dem dritten Ohr der Anschlussstelle Homburg /Bexbach und der Situation an der L 218 (Richardstraße Reiskirchen) nicht vorwiegend Gegenstand der Betrachtung", so Alexander Brehm vom Wirtschaftsministerium.

Das konnten die Autofahrer am Mittwoch natürlich nicht wissen und reagierten entsprechend überrascht hinsichtlich der detaillierten Nachfragen. So wurde sehr genau darüber Auskunft eingeholt, woher man kam und wo genau man hin wollte, "ortsteilscharf" nannte Brehm das gestern. Eine Frage aus dem Katalog mutete dabei vor allem Pendlern von und nach Bexbach und Homburger Stadtteilen wie Jägersburg recht seltsam an. So wurde an den drei Kontrollpunkten auch gefragt, ob man für diesen Weg normalerweise die teilgesperrte Autobahnauffahrt Waldmohr nehmen würde. Das quittierten einige Autofahrer mit großem Erstaunen - ein solche Route käme wohl keinem in den Sinn, der von Jägersburg nach Homburg will. Vor dem von Alexander Brehm geschilderten Hintergrund, dass es ja gar nicht um den Ausbau des bestehenden Autobahnanschlusses Homburg /Bexbach, sondern um den Neubau von Homburg-Ost gehe, macht diese Befragung wohl aber Sinn.

Und wie soll es nun weitergehen? Alexander Brehm: "Nach Freigabe der Anschlussstelle Waldmohr wird im November eine Nacherhebung an vier Kontrollpunkten stattfinden. Dann geht es um die drei Ohren." Die Kontrollpunkte sind dann in Kleinottweiler an der B 423, an der Anschlussstelle Waldmohr der Autobahn A 6, an der Berliner Straße in Erbach und der Richardstraße in Reiskirchen geplant.

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