Wenn Zocken zur Sucht wird

Homburg · Auf das Thema „Glücksspiele“ und ihre Gefahren wurden gestern Schüler an der Paul-Weber-Schule in Homburg aufmerksam gemacht. Der Aktionstag gehört zu einer bundesweite Kampagne gegen Spielsucht.

 Im Rahmen des Aktionstages gegen Glücksspielsucht machte Christine Maurer von der Awo-Suchtberatungsstelle Praesent (Mitte) Jugendliche in der Homburger Paul-Weber-Schule auf Gefahren und Probleme des Glücksspiels aufmerksam. Foto: Bernhard Reichhart

Im Rahmen des Aktionstages gegen Glücksspielsucht machte Christine Maurer von der Awo-Suchtberatungsstelle Praesent (Mitte) Jugendliche in der Homburger Paul-Weber-Schule auf Gefahren und Probleme des Glücksspiels aufmerksam. Foto: Bernhard Reichhart

Foto: Bernhard Reichhart

Glücksspiele wirken auf viele Menschen faszinierend. Es geht um Spaß, Spannung und die Hoffnung auf große Gewinne. Wer an Glücksspielen teilnimmt, will gewinnen. Immer höhere Einsätze, immer mehr Zeit vor dem Spielautomaten, der Verlust von Freunden, Beziehungen und der Arbeit - es gibt viele Anzeichen für eine Abhängigkeit vom Glücksspiel. Doch was ist Glücksspielsucht ?

Im Rahmen des bundesweiten Aktionstages gegen Glücksspielsucht wurden Schülerinnen und Schüler der Homburger Paul-Weber-Schule gestern auf das Thema "Glücksspiele" aufmerksam gemacht. Unterstützt wurde der Aktionstag vom Arbeitskreis Suchtprävention im Saarpfalz-Kreis, in dem die Fachstelle "Praesent" der Arbeiterwohlfahrt , die Suchtberatungsstelle des Caritas-Zentrums Saarpfalz sowie der Saarpfalz-Kreis mit seinem Gesundheitsamt, Jugendamt und dem Amt für soziale Sicherung vertreten sind. Ziel sei es, "Jugendliche für das Thema Glücksspielsucht zu sensibilisieren", betonten Ralph Dejon und Christine Maurer von Praesent. Wie schnell man seine Einsätze verlieren, demonstrierte Maurer an einem eigens aufgebauten Roulettetisch. Als Einsatz dienten den Jugendlichen Handys, Sportwagen, Urlaub, Lebensmittel oder eine Mutter mit Kinderwagen. Erstaunt registrierten die Jugendlichen, wie schwer es ist, zu verlieren und wie schnell ihre Einsätze einkassiert waren. "Mein Handy zu verlieren, das könnte ich nicht aushalten, das wäre ganz schrecklich", meinte ein Schüler , nachdem er festgestellt hatte, wie schnell seine Einsätze zu Gunsten der Spielbank einkassiert wurden. Lisa Andes, Sozialarbeiterin an der Paul-Weber-Schule, war zum ersten Mal bei dieser Aktion mit dabei. "Ich finde den Aktionstag gegen Glücksspielsucht gut und wichtig". Viel Betrieb herrschte am Tisch von Christine Maurer, die den Schülerinnen und Schülern die Gefahren der Spielsucht am Beispiel von Roulette ganz praktisch erläuterte. Bei Sozialarbeiter Ralph Dejon war die Meinung der Jugendlichen, aber auch ihrer Lehrer gefragt.

Sie konnten etwa zu folgenden Aussagen abstimmen. "Spielsucht ist eine Krankheit. Wer nicht wagt, gewinnt nicht. Wenn ich regelmäßig spiele, kommt irgendwann der große Gewinn. Durch Glücksspiel kann ich reich werden. Wer viel zockt, verliert seine Freunde." 334 Milliarden Euro hoch sei die Gesamteinnahme beim Glücksspiel innerhalb eines Jahres, so Christine Maurer. So gebe es an 9150 Standorten im Saarland und in Nordrhein-Westfalen 156 574 Spielgeräte, so die erschreckenden Zahlen. 2013 gab es in Deutschland 18 800 betreute spielsüchtige Menschen in Beratungsstellen - sowohl stationär als auch ambulant. Diese Zahlen zeigten, wie wichtig es sei, auf die Sucht-Probleme hinzuweisen, so Maurer.

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