Wenn Helfen einfach Spaß macht

Homburg · Der Verein „Schüler helfen Leben“ hat sein ursprüngliches Wirkungsgebiet auf Südwesteuropa und Jordanien ausgedehnt. Am „Sozialen Tag“ kam die große Hilfe vom Homburger Gymnasium Johanneum.

 Felix Köhl, Clara Schwinn, Melissa Husmann, Jonas Biermaier und Elena Sandmaier (von links) waren als Stufen- und Schulsprecher Motoren des Sozialen Tages am Homburger Johanneum. Foto: Thorsten Wolf

Felix Köhl, Clara Schwinn, Melissa Husmann, Jonas Biermaier und Elena Sandmaier (von links) waren als Stufen- und Schulsprecher Motoren des Sozialen Tages am Homburger Johanneum. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Anfang bis Mitte der 1990er Jahre tobte ein Krieg in Europa, den niemand für möglich gehalten hätte: Im ehemaligen Jugoslawien kämpften Serben, Kroaten und Bosniaken um das, was von Titos multi-ethnischem Staat nach dessen Tod übrig geblieben war. Am Ende sollte der Bürgerkrieg fast 100 000 Tote fordern. Mitten im Krieg gründete sich 1992 in Deutschland der Verein "Schüler helfen Leben". Damals begannen Schülerinnen und Schüler , den Not leidenden Menschen zur Seite zu stehen. Zwischenzeitlich haben sich die Arbeitsfelder des Vereins erweitert und konzentrieren sich darauf, den Frieden zu wahren und Jugend- und Bildungsprojekte in Südosteuropa und Jordanien zu fördern.

Ein entscheidendes Instrument, um nötige finanzielle Mittel für das eigene Engagement bereitzustellen, ist der "Soziale Tag", den der Verein einmal im Jahr ausruft. Und genau an diesem "Sozialen Tag" nahmen vor den Sommerferien alle Schüler des Homburger Gymnasiums Johanneum teil. Die Idee dahinter: Jeder Schüler arbeitet einen Tag lang, der Arbeitgeber seinerseits spendet einen frei wählbaren Arbeitslohn an den Verein. Und was die Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen da in Euro zusammenbrachten, das machte Schulleiter Helmut Seiwert mehr als stolz: Mit satten 16 000 Euro aus Homburg kann "Schüler helfen leben" nun zwei Projekte - eines gegen den Kinderhandel in Serbien und eines gegen Kinderarbeit in Jordanien -, finanziell unterstützen.

Motor des Johanneums-Engagements war Schulsprecherin Melissa Husmann. Über eine Info-Broschüre des Vereins sei sie auf dessen Tun aufmerksam geworden. "Und da unsere Schule ja sozial sehr engagiert ist, hab ich mich direkt mit Jonas besprochen." Und bei besagtem Jonas, vollständig Jonas Biermaier und seines Zeichens Oberstufensprecher, fand Melissa direkt Unterstützung. "Ich war von der Idee begeistert, schon alleine deswegen, weil ich von einer solchen Aktion noch nie etwas gehört hatte." Von der Schulleitung in Person von Helmut Seiwert bekamen die beiden mit den Worten "Super, klasse, das machen wir" grünes Licht. Das Projekt wurde den Klassensprechern aus allen Stufen vorgestellt - auch da war die Begeisterung groß - Clara Schwinn, Sprecherin der Mittelstufe: "So was macht man ja gerne, weil man helfen kann." Und auch in der Unterstufe war Zustimmung für den "Sozialen Tag" angesagt, wie sich Felix Köhl im Gespräch mit unserer Zeitung erinnerte, "da gab's ziemlich viel Begeisterung."

Und so gingen 744 Schüler des Johanneums am 9. Juli einen Tag lang für die gute Sache arbeiten. Für die Unterstufe hieß dies meist: zu Hause helfen für ein kleines Entgelt. Mittel- und Oberstufenschüler machten sich in richtigen Unternehmen nützlich. Doch was nimmt man aus einem solchen Tag mit - emotional und jenseits von unglaublichen 16 000 Euro? Elena Sandmaier, stellvertretende Schulsprecherin: "Man kann es jedem empfehlen, der sich für ein solches Engagement interessiert. Es macht Spaß!"

Zum Thema:

Auf einen BlickMorgen findet am Gymnasium Johanneum von 9 bis 16 Uhr das traditionelle Schulfest statt. Auf dem Programm unter anderem: Fußballgolf, Tischkickerturnier, Torwandschießen, Geisterbahn, Kinderschminken, viele Spiele und mehrere Vorführungen des Theaterstücks "Franz en France". red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort