Wenn der Fisch auf dem Teller politisch wird

Homburg · „Ich bin sicher, wir können es schaffen“, sagte Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind beim städtischen Heringsessen in Homburg mit Blick auf die Situation der Flüchtlinge in der Stadt. Und in Beeden gab's Bürgermedaillen zum Fisch.

 Zusammen mit vielen weiteren emsigen Helferinnen servierte Katja Brass am Mittwochabend beim Heringsessen der Stadt zu politischen Themen leckeren Fisch. Fotos: Thorsten Wolf

Zusammen mit vielen weiteren emsigen Helferinnen servierte Katja Brass am Mittwochabend beim Heringsessen der Stadt zu politischen Themen leckeren Fisch. Fotos: Thorsten Wolf

 Peter Böhm, Hannelore Koller und Horst Hoffmann (von links) erhielten am Mittwoch aus den Händen von Ortsvertrauensmann Gerhard Wagner die Beeder Bürgermedaille.

Peter Böhm, Hannelore Koller und Horst Hoffmann (von links) erhielten am Mittwoch aus den Händen von Ortsvertrauensmann Gerhard Wagner die Beeder Bürgermedaille.

Schnelles Internet für die ganze Stadt, eine eigene App für Homburg , ein Sanierungsplan für die Homburger Altstadt und ein klares Bekenntnis zur Hilfe für Flüchtlinge - Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind hatte in seiner Rede beim Heringsessen der Stadt am Mittwochabend einiges auf der Agenda. Ganz an den Anfang stellte er die Herausforderungen, die für die Stadt mit der Aufnahmen von Flüchtlingen verbunden sei. "Ich bin sicher, dass wir es schaffen können." Es gelte, so Schneidewind, die Menschen in der Stadt mitzunehmen und die Integration auch von den Flüchtlingen einzufordern. Wenn dies gelinge, "dann, so glaube ich, sind die Chancen größer als die Risiken."

Um Chancen ging es dann auch mit Blick auf die Entwicklung der Homburger Altstadt. Hier stellte Homburgs OB in Aussicht, für Teile der bauhistorischen Vergangenheit der Stadt die Aufnahme in ein Programm zum städtebaulichen Denkmalschutz zu beantragen. "Das wesentlich Ziel dieses Programms ist es, das alte Rathaus am Marktplatz zu sanieren. Denn ich bin der Meinung, dass wir das der Stadt, den Menschen und den privaten Investoren am Marktplatz schuldig sind." Schneidewind machte in diesem Zusammenhang klar, dass man hier nicht von einer schnellen Umsetzung ausgehen dürfe. So rechne er alleine mit ein bis zwei Jahren Zeit, die entsprechende Voruntersuchungen als Grundlage für Zuschüsse benötigten. Insgesamt, einschließlich der eigentlichen Anträge, gehe er von drei bis vier Jahren aus, bis es tatsächlich losgehe. Ohne diese Zuschüsse sei es aber für die Stadt nicht machbar, das alte Rathaus zu sanieren. "Und diese Zuschüsse betragen mindestens zwei Drittel der Kosten. Dafür lohnt sich dieser ganze Aufwand."

Über das Thema Bebauung Enklerplatz, "ich halte das nach wie vor für ein belebendes Element in der Innenstadt", schlug der Homburger Verwaltungschef dann den Bogen zum Thema "schnelles Internet" in der Stadt. Hier kündigte er bis zum Ende des Jahres den Ausbau von Breitband-Internet an. "Einer der großen privaten Anbieter will hier in Homburg investieren. Wir gehen davon aus, dass wir dann hoffentlich bis in die letzten Ecken von Homburg Breitbandverbindung haben. Das ist Zukunft und ein wichtiger Standortfaktor für die Stadt."

Noch einmal um den weltweiten Datenverkehr, da aber um mobile Dienste, ging es, als Schneidewind zum Abschluss die neue und kostenlose App "Homburg /Saar" vorstellte, die, entwickelt von unserer Zeitung, von jetzt an Interessierte mit einer Vielzahl von Infos über die Stadt versorgen soll (wir berichteten).

Ein ganz anderes Thema stand im Mittelpunkt des Beeder Heringsessens früher am Abend. Zum 20. Mal hatte Ortsvertrauensmann Gerhard Wagner die Beeder in die Sporthalle eingeladen - und schuf damit auch den Rahmen für die erneute Verleihung der Beeder Bürgermedaille. Diese bekamen in diesem Jahr Hannelore Koller, Peter Böhm und Horst Hoffmann für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement in und für Beeden. Wagner würdigte diesen Einsatz mit einer kleiner Laudatio und zeichnete so auch das Bild einer funktionierenden Gemeinschaft in Homburgs Stadtteil.

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