Abiturfeier des Mannlich-Gymnasiums Was Qualität wirklich ausmacht

Am Mannlich-Gymnasium hörten die 71 Abiturienten von Schulleiter Peters verbal speziell Zugeschnittenes.

 Ganz schön schick und ganz schön erwachsen präsentierte sich der Abiturjahrgang 2018 des Homburger Christian-von-Mannlich-Gymnasiums am Freitag bei der großen Abschlussfeier.

Ganz schön schick und ganz schön erwachsen präsentierte sich der Abiturjahrgang 2018 des Homburger Christian-von-Mannlich-Gymnasiums am Freitag bei der großen Abschlussfeier.

Foto: Thorsten Wolf

Homburg Jede Schul-Abschlussfeier hat so ihre eigenen, feststehenden Charakteristika. Die eine Schule zeichnet sich immer wieder durch eine aufwendiges Programm aus, die andere durch besonders festliche Gestaltung der Feierzone. Am Homburger Mannlich-Gymnasium ist es Jahr ums Jahr immer wieder die Rede von Schulleiter Wolfram Peters, die für einen besonderen Moment sorgt. Er, der Peters, könnte es sich ja einfach machen und schlicht eine Standard-Rede zusammengooglen. Doch das ist des Mannlich-Schulleiters Sache nicht. Und so präsentierte er auch am Freitag den  71 Abiturientinnen und Abiturienten des Jahrgangs 2018 keine Konfektionsware, sondern verbal speziell Zugeschnittenes.

Peters’ Thema in diesem Jahr: Qualität. Weit ab von vorformatierten Wikipedia-Erläuterungen forschte sich der Mannlich-Schulleiter im klassischen Peters-Duktus durch viele gängigen Definitionen von „Qualität“, auch begründet in dem, was man so in der Wirtschaft als „Qualität“ versteht. „Aber wir wollen ein bisschen über den Tellerrand hinausschauen.“ Dieser Blick schien Peters aber nicht wirklich zu befriedigen. Mal zu kurz, mal komplex – keine der Begriffserläuterungen wollte so richtig zu dem passen, was das Mannlich seinen Schülerinnen und Schülern  habe bieten wollen und sollen: eben Schule mit Qualität. So fand Peters eine eigene Definition für das, was Qualität am Mannlich für ihn ausmacht: Offen zu sein und sich viel anschauen. Sich nicht immer an feste Vorgaben halten. „Und das, was man für gut und richtig hält, das verbreitet man unter Seinesgleichen.“ Auch wichtig sei das Motto: „Mit mir soll es besser sein als ohne mich. Das ist ein guter Grundsatz.“

Neben Peters Ausflug in die Welt des „Qualitätsmanagements“ gab es auch Reden von Landrat Theophil Gallo, der Saarpfalz-Kreis ist Träger der weiterführenden Schulen, und natürlich auch eine Lehrer-Rede, gehalten von Christian Klinck, dem Abteilungsleiter Oberstufe des Mannlich. Natürlich waren aber alle in der Aula der Schule vor allem gespannt auf die Rede von Stufensprecher Nils Zarn. Ihm gehörte das letzte offizielle Wort des Abends, bevor die Zeugnisse übergeben wurden. „Genau acht Jahre ist es her, da stand ich schon einmal genau auf der Bühne, auf der ich jetzt stehe“, begann Zarn seinen Rückblick in die nun vergangene Schulzeit. Seit diesem Tag, dem ersten Tag am Mannlich, sei viel passiert. Die Lehrer hätten sich mit viel Liebe darum gekümmert, dass sich die jungen Schülerinnen und Schüler in der neuen Umgebung zurecht gefunden hätten. „Sie haben uns den Ernst des Lebens klar gemacht, haben uns alles so oft erklärt, bis es auch der Letzte verstanden hat – manchmal auch auf Kosten Ihrer Nerven“, so Zarn direkt an die Lehrer gewandt. Zarn erinnert auch an den Internetauftritt einer Schülerin aus Nordrhein-Westfalen vor einigen Jahren. Sie hatte beklagt, dass sie in ihrer Schulzeit nichts gelernt habe, das ihr im täglichen Erwachsenen-Leben wirklich etwas bringe. Der so geäußerten Kritik an einer nicht vermittelten Allgemeinbildung wollte Nils Zarn nicht zustimmen. „Zwar stimmt es schon, dass wir vieles von dem, was wir in acht Jahren an dieser Schule gelernt haben, mit großer Wahrscheinlichkeit nie wieder in unserem Leben brauchen — es sei denn, unsere Kinder brauchen in ein paar Jahren unsere Hilfe bei den Hausaufgaben.“ Aber warum lerne man dann all diese Sachen? Hier zitiert er den englischen Politikers Edward Frederick Lindley Wood. „Der hat einmal gesagt: „Bildung ist das, was übrig bleibt, wenn wir vergessen, was wir gelernt haben.“ So gehe es am Ende nicht um Fachbegriffe, sondern um die Fertigkeiten und die Herangehensweisen, die man aus der Schulzeit mitnehme. Nun ja, am Freitag stand aber erst mal das Feiern im Vordergrund. Und da ging’s natürlich auch um Musik. Für die sorgte unter anderem auch die Band des Abiturjahrgangs 2018, die den Abend mit dem John-Miles-Klassiker „Music“ eröffnet hatte.

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