Wandern auf historischen Spuren

Wörschweiler. 1410 wurde mit dem Herzogtum Pfalz-Zweibrücken ein Staatsgebilde geschaffen, das über Jahrhunderte hinweg auch die Saarpfalz prägte. Vor diesem Hintergrund beteiligt man sich in Homburg und seinen Ortsteilen mit einer eigenen Veranstaltungsreihe an den Feierlichkeiten rund um das Jubiläum "600 Jahre Herzogtum Pfalz-Zweibrücken"

 Die Klosterruinie Wörschweiler gehört zu den Wahrzeichen der Saarpfalz-Region. Zu ihr führt auch die Tafel- und Kulturerlebnistour am 22. August. Foto: SZ/Thorsten Wolf

Die Klosterruinie Wörschweiler gehört zu den Wahrzeichen der Saarpfalz-Region. Zu ihr führt auch die Tafel- und Kulturerlebnistour am 22. August. Foto: SZ/Thorsten Wolf

Wörschweiler. 1410 wurde mit dem Herzogtum Pfalz-Zweibrücken ein Staatsgebilde geschaffen, das über Jahrhunderte hinweg auch die Saarpfalz prägte. Vor diesem Hintergrund beteiligt man sich in Homburg und seinen Ortsteilen mit einer eigenen Veranstaltungsreihe an den Feierlichkeiten rund um das Jubiläum "600 Jahre Herzogtum Pfalz-Zweibrücken". In diesem Zusammenhang haben Klaus Friedrich und der Wörschweiler Ortsvorsteher Reinhold Nesselberger nun die erste Homburger Tafel- und Kulturerlebnistour konzipiert: Diese soll am Sonntag, 22. August, entlang einer ungewöhnlichen Wanderung zwischen Gutenbrunner Tal und Wörschweiler Hof unterschiedliche Themen erschließen, in denen sich zugleich die bewegte Geschichte des Herzogtums Pfalz-Zweibrücken widerspiegelt, teilt die Stadt weiter mit. Zugleich soll dadurch die Wörschweiler Kulturlandschaft als Teil der Unesco-Biosphärenregion Bliesgau stärker ins Bewusstsein rücken. Ausgangspunkt der Tafel- und Kulturerlebnistour wird die Walpurgiskapelle jenes einstmals als herzogliches "Maison de Plaisance" errichteten Schlosses Louisenthal sein, das ab 1766 zudem Sitz der von Christian IV. gegründeten "Feinen Geschirr und Porzellanmanufaktur" war. Bis 1769 wurde hier das berühmte Zweibrücker Porzellan produziert, das heute aufgrund seiner Seltenheit zu den begehrtesten Marken der Welt zählt. Eine weitere Station ist die Ruine des oberhalb von Gutenbrunnen gelegenen ehemaligen Zisterzienserklosters: Ursprünglich 1131 an der Stelle einer antiken Kultstätte als Benediktinerpriorat errichtet, wurde es 1533 durch die Zweibrücker Pfalzgrafen übernommen, die den Konvent 1558 schließlich im Zuge der Reformation aufhoben. Von den stimmungsvollen Relikten der 1614 ausgebrannten Klosteranlage geht es ein Stück lang weiter auf Europas bedeutendster Kulturstraße - dem Jakobspilgerweg. Im Anschluss daran besteht dann Gelegenheit, sich in einem Anwesen des 18. Jahrhunderts der Herzogszeit auch kulinarisch zu nähern: So wird ein Drei-Gänge-Menü nach regionalen Originalrezepten von 1769 angeboten. Diese von der Nähe zu Frankreich und der dort kultivierten Kochkunst beeinflussten Rezepte stehen dabei nach Worten von Klaus Friedrich ebenfalls in engem Bezug zu Wörschweiler: So sind sie einem Kochbuch entnommen, das die Zweibrücker Rotgerbertochter Juliana Elisabetha Versivoin 1769 geschenkt bekam. Treffpunkt für die Tafel- und Kulturerlebnistour "Von weißem Gold und weißen Mönchen - Auf kulinarischer Entdeckungstour zwischen Gutenbrunnen und Wörschweiler Hof" am Sonntag, 22. August, ist um 15 Uhr die Walpurgis-Kapelle im Gutenbrunner Tal. Parkmöglichkeiten sind in ausreichender Zahl auf dem Parkplatz der Firma Begra, Limbacher Straße 32, vorhanden. Von dort aus sind sowohl die Walpurgis-Kapelle als auch der Wörschweiler Hof in rund 15 Minuten bequem zu Fuß zu erreichen. redVerbindliche Anmeldungen zum Drei-Gänge-Menü bis Montag, 16. August, unter Telefon (0 68 41) 13 31. Für das barocke Drei-Gänge-Menü wird ein Kostenbeitrag von 15 Euro je Teilnehmer erhoben, für die vorangehende Kulturerlebnistour ein vor Ort zu leistender Kostenbeitrag von 3,50 Euro je Teilnehmer. Es wird festes Schuhwerk empfohlen.

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