Waldfriedhof bietet eine Alternative

Wörschweiler · Die Teilschließung des Wörschweiler Friedhofs sorgt im Wörschweiler Ortsrat und bei den Bürgern weiterhin für Diskussionen. Die einen monierten, die Bürger würden zur Feuerbestattung gezwungen, die anderen halten dagegen.

 In der Ortsratssitzung wurde erneut über die geplante Teilschließung des Wörschweiler Friedhofes diskutiert. Foto: Bernhard Reichhart

In der Ortsratssitzung wurde erneut über die geplante Teilschließung des Wörschweiler Friedhofes diskutiert. Foto: Bernhard Reichhart

Foto: Bernhard Reichhart

Seit mehr als zwei Jahrzehnten ist die Belastung durch den Schwerlastverkehr Thema in Wörschweiler . So stand das Thema auch in der jüngsten Sitzung des Ortsrates erneut auf der Tagesordnung. Aktueller Anlass war ein Beschwerdebrief einer Anwohnerin der Bierbacher Straße, die sich über das hohe Verkehrsaufkommen von Lkw und Bussen beklagt. Durch die ständigen Erschütterungen, Rissen in den Häuserwänden, abgeplatzten Fliesen sowie der drohenden Gefahr von defekten Wasser-, Gas- und Elektroleitungen lebe man wie "in einem Erdbebengebiet", schrieb sie.

Wie Ortsvorsteher Reinold Nesselberger (SPD ) erklärte, sei das Schreiben auch an die Ortspolizeibehörde und an die Straßenverkehrsstelle des Kreises gegangen. Darin werden geeignete Maßnahmen, wie das Aufstellen von Geschwindigkeitstafeln und Plakaten, eine 30-Kilometer-Begrenzung für Busse und Lkw sowie verstärkte Geschwindigkeitskontrollen gefordert. Auch Ortsratsmitglied Erich Bollinger sprach von "einem unhaltbaren Zustand". Der Ortsrat setze sich schon seit Jahren mit diesem Thema auseinander, so Nesselberger. "Doch es geht nur in kleinen Schritten vorwärts."

Das heiße Thema Teilschließung des Friedhofs im Rahmen der von der Stadt geplanten Strukturreform der städtischen Friedhöfe stand ebenfalls auf der Tagesordnung. Da es keine Erdbestattungen mehr geben solle, seien "die Leute gezwungen, sich für Urnenbestattungen zu entscheiden", sprach Nesselberger von einer "Entmündigung der Bürger ". Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind , der mit dem Stadtkämmerer Ralf Weber die Kostenzahlen für den Friedhof in Wörschweiler mitgebracht hatte, wies diesen Vorwurf entschieden zurück. Er verteidigte die langfristig angelegte strukturelle Änderung: "Wir zwingen niemanden zu einer Feuerbestattung, eine Erdbestattung für Wörschweiler Bürger ist in Schwarzenacker möglich". Gleichzeitig wies er darauf hin, dass sich die Tradition der Friedhofskultur geändert habe. Für diejenigen, die nicht in eine Stele wollen, sei eine Bestattungsform auf einem Waldfriedhof geplant.

Eine positive Nachricht hatte Nesselberger für alle Wörschweiler Bürger in Sachen schnelles Internet. So werde die Firma Inexio aus Saarlouis innerhalb eines Jahres einen schnellen Internetanschluss zur Verfügung stellen. Voraussetzung sei, so der Ortsvorsteher, dass mindestens 35 Vorverträge gemacht werden müssten. Eine erste Informationsveranstaltung findet am 10. Juni, 19 bis 21 Uhr, im ehemaligen Bürgermeisteramt statt. Zwei weitere persönliche Beratungsgespräche werden am 20. Juli und am 27. August angeboten. Mit Flugblättern werde man auf die Aktion aufmerksam machen und die Werbetrommel rühren. Schneidewind bezeichnete das schnelle Internet als "einen harten Standortfaktor", aber auch als einen "wichtigen Verkaufsfaktor" bei einem geplanten Hausverkauf.

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