Schilderwald in Homburg Zurückhaltung täte allen gut

Wer derzeit durch Homburg und seine Stadtteile fährt, muss sich konzentrieren, dass er die Verkehrsschilder und Ampeln noch sieht. An allen Ecken und Enden hängen Wahlplakate – bis zu fünf an Laternen übereinander.

Wahlkampfplakate ein Ärgernis in Homburg
Foto: SZ/Robby Lorenz

Die einen Kandidaten wollen „anpacken“, die anderen „denken vorwärts“, wieder andere „wollen das Rathaus zurück“ – das Ganze in hundertfacher Ausfertigung. Kurzum, die Bilderflut ist allumfassend, ihr auszuweichen nahezu unmöglich. Natürlich ist es unstrittig, dass die Parteien Interesse für die Wahlen wecken müssen. Aber es gibt auch Grenzen, und die dürften in Homburg überschritten sein. Die Fülle ist kontraproduktiv. Dass es auch anders geht, zeigt mal wieder die Gemeinde Kirkel, in der von den Parteien sehr zurückhaltend mit der Wahlplakatierung umgegangen wird. Wetten, dass dort die Wahlbeteiligung nicht niedriger als in Homburg ausfallen wird?! In der Kreisstadt hätte man sich nach den jüngsten Rathaus-Skandalen insgesamt mehr Demut gewünscht. Bei den beiden großen Parteien gibt es auf den Plakaten keinerlei Hinweise darauf, alles wird weggelächelt. Dabei wäre es so einfach gewesen, zum Beispiel mit: „Sorry, liebe Bürger, wir machen es künftig besser!“. Aber das wäre wohl zu viel verlangt.

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