Vorsicht vor Propaganda im Internet

Homburg · Zum „Safer Internet Day“ referierte Verfassungsschützer Helmut Albert am Mannlich-Gymnasium über „Islamismus im Internet“. Er warnte die Schüler vor den Gefahren, die von der politischen Ideologie des Islamismus ausgehen.

 Wie islamistische Gruppen das Internet als Forum nutzen, um ihre Ideologie zu verbreiten und neue Mitglieder zu werben, darüber referierte der Direktor des Landesamtes für Verfassungsschutz, Helmut Albert, vor Schülern des Mannlich-Gymnasiums. Foto: Bernhard Reichhart

Wie islamistische Gruppen das Internet als Forum nutzen, um ihre Ideologie zu verbreiten und neue Mitglieder zu werben, darüber referierte der Direktor des Landesamtes für Verfassungsschutz, Helmut Albert, vor Schülern des Mannlich-Gymnasiums. Foto: Bernhard Reichhart

Foto: Bernhard Reichhart

Einen interessanten Vortrag zum Thema Islamisierung erlebten Schülerinnen und Schüler der zehnten und elften Klassen des Mannlich-Gymnasiums in Homburg . Die Veranstaltung fand im Rahmen des internationalen "Safer Internet Day" unter dem Motto "Gemeinsam für ein besseres Internet " statt, zu dem die Initiative der Europäischen Kommission weltweit zu Veranstaltungen und Aktionen rund um das Thema Internetsicherheit aufrief und an dem sich auch die Landesmedienanstalt Saarland und die Arbeitskammer des Saarlandes in Kooperation mit dem Landesamt für Verfassungsschutz beteiligten.

Nun war der Direktor des Landesamtes für Verfassungsschutz im Saarland, Helmut Albert, im Mannlich-Gymnasium zu Gast. Im Mittelpunkt stand das Thema "Islamismus im Internet ". Die islamische Ideologie des Salafismus , welche eine ausschließlich an den Prinzipien des Koran orientierte Lebensführung fordert und damit dem Demokratieprinzip der westlichen Welt entgegensteht, findet immer mehr jugendliche westliche Anhänger.

Die Veranstaltung zeigte an konkreten Beispielen auf, wie extremistische Gruppen das Internet nutzen, um ihre Ideologien weltweit zu verbreiten und somit neue Mitglieder zu mobilisieren. Wie kommen Jugendliche mit dieser Propaganda in Kontakt? Wie werden sie geworben und fanatisiert? Wie kann man sie vor Extremismus und Radikalismus schützen?

"Ein ganz aktuelles Thema", erklärte Politiklehrer Jan Weißler, der die Veranstaltung gemeinsam mit dem ausgewiesenen Extremismus-Experten Albert am Homburger Gymnasium organisiert hatte. "Friedenssicherung und internationale Politik sind Unterrichtsthemen; auch das Institutionsgefüge Verfassungsschutz wird thematisiert", fügte Weißler hinzu, der mit seinen Kolleginnen Lisa Lenz und Ulrike Bossong die Schüler auf den Vortrag von Helmut Albert vorbereitet hatte. Was ist eigentlich Islamismus ? Und was ist Jihadismus? Auf diese und andere Fragen ging Albert ein. So erfuhren die Schüler , dass es in Deutschland zwischen 4,3 und 4,5 Millionen Muslime gibt und der Islam hier die zweitstärkste Religionsgemeinschaft ist. "Das wird die Gesellschaft in Teilen verändern", erläuterte Albert. "Der Islam gehört zu Deutschland. Das ist Faktum", stellte er fest. Während 99 Prozent der Muslime für die Nachrichtendienste keine Gefahr darstellten, bastele das eine Prozent aus der Religion heraus an einer politischen Ideologie, warnte Albert "vor langfristigen Gefahren, die von der politischen Ideologie des Islamismus ausgehen". Den Salafismus bezeichnete Albert als "Betriebssytem für islamischen Terrorismus".

Massive Gefahren für die innere Sicherheit gingen von der gewaltbereiten Variante des Islamismus , dem Jihadismus, aus: "Salafismus bereitet den Nährboden für den Jihadismus vor". Dass die "Terrororganisation 2.0", Islamischer Staat (IS), so erfolgreich ist, führt Helmut Albert auf eine professionelle Kommunikationsstrategie zurück. "Das Geheimrezept des IS ist eine ausgeklügelte Marketingstrategie." Zudem schaffe der IS Fakten, indem er ein Kalifat ausgerufen habe, Verwaltungsstrukturen geschaffen habe, Steuern erhebe sowie sich durch Ausbeutung und Entführungen Geldquellen erschließe.

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