Von Lila und der scheuen Füchsin Titou

Homburg · Einer der französischen Klassiker schlechthin läuft in der Kinowerkstatt: Henri-Georges Cluzots Abenteuer-Streifen „Lohn der Angst“ mit dem fantastischen Yves Montand bietet Spannung pur um vier Männer und einen Sprengstoff-Transport.

 Szene aus „Der Fuchs und das Mädchen“. Foto: iv/Verleih

Szene aus „Der Fuchs und das Mädchen“. Foto: iv/Verleih

Foto: iv/Verleih

Die Kinowerkstatt in St. Ingbert zeigt am Freitag, 11. November, um 18 und 20 Uhr, am Samstag, den 12. November, am Sonntag, den 13. November und am Montag, den 14. November jeweils um 20 Uhr) den Film "A Good American" (Österreich, Europa, USA 2015), Regie und Kamera: Friedrich Moser. Gezeigt wird in atemberaubenden Probeläufen, wie mit dem Programm des NSA - Aussteigers William Binney der Angriff auf die Twin-Towers und viele weitere Attentate hätten verhindert werden können.

Der beste Code-Breaker, den die USA je hatten, er heißt William Binney, ist Mathematiker und Kryptologe, er nimmt nach Ende des Kalten Krieges die Herausforderungen des digitalen Zeitalters an und entwickelt ein Überwachungstool, das jedes elektronische Signal auf der ganzen Welt erfassen, es nach Zielobjekten filtern, Ergebnisse in Echtzeit liefern kann und dabei auch noch die Privatsphäre der BürgerInnen schützt, wie von der US-Verfassung verlangt. Das Tool ist perfekt. Doch die NSA-Tätigkeiten werden an die Privatindustrie ausgelagert. Das Programm wird von einer Gruppe mächtiger Männer mit massiven Eigeninteressen, es geht um 100 Milliarden Dollar pro Jahr) abgeschossen und begraben - im August 2001.

Das ist der Zeitpunkt an dem William Binney wie später Edward Snowden aussteigt und die NSA verlässt, da er nicht damit einverstanden ist, dass alle Büger überwacht werden, statt sich auf die wirklich Verdächtigen mit seinem Programm zu beschränken. "Als ich erfuhr, dass sie all diese Daten sammelten und all diejenigen aufzeichneten, die ein Telefon benutzen oder irgendein anderes elektronisches Gerät, war klar: Ich muss die NSA verlassen. Ich musste so schnell wie möglich aussteigen." (Bill Binney, ehemaliger Technischer Direktor der NSA und Whistleblower")

Am Sonntag, den 13. November, um 11 Uhr zeigt die Kinowerkstatt in Zusammenarbeit mit der Vereinigung der Zweisprachigkeit - Association pour la promotion du bilinguisme für alle Liebhaber des französischen Films Henri-Georges Clouzots Klassiker "Lohn der Angst" (1953) in der französischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln nach der der Romanvorlage von Georges Arnaud. Mit "Lohn der Angst" - zu seiner Zeit ein Riesenerfolg - drehte Clouzot einen echt "amerikanisch" wirkenden Abenteuerfilm und Thriller, der an John-Huston-Streifen wie "Der Schatz der Sierra Madre" erinnert. Vier Männer übernehmen den lebensgefährlichen Transport einer Ladung Nitroglyzerin. "Alles oder nichts" - so lautet die Devise ihrer Höllenfahrt über fünfhundert Kilometer ausgefahrene Straßen. Nach der Dokumentation "Die Reise der Pinguine " legt Luc Jacquet nun einen berührenden Spielfilm vor, der seine Geschichte wieder in grandiosen Tier- und Naturaufnahmen erzählt: "Der Fuchs und das Mädchen" (Frankreich, 2007) läuft am Sonntag, den 13. November, um 14 Uhr.

Die elfjährige Lila lebt mit ihren Eltern auf einem abgelegenen Bauernhof auf dem Lande. An einem Tag im Spätsommer begegnet sie zufällig einem jagenden Fuchs. Doch erst Monate später kommt es zur zweiten Begegnung. Der Fuchs entpuppt sich als Füchsin mit Jungen. Mit viel Behutsamkeit und einigen Tricks gewinnt Lila nach und nach das Vertrauen des Tieres. Auf vielen für Lila beileibe nicht ungefährlichen Streifzügen durch die Natur scheint zwischen ihr und der Füchsin, die sie "Titou" nennt, durchaus eine wunderbare Freundschaft zu wachsen.

 William Binney. Foto: dpa

William Binney. Foto: dpa

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