Vlexx Von Homburg mit Vlexx nach Frankfurt

Homburg/Kirkel · Gestern wurde das saarländische Schulungszentrum der privaten Bahngesellschaft Vlexx in Limbach eröffnet. Auf dem Bahnlog-Gelände sollen Reparaturhallen gebaut werden, in denen auch Ausbildungsplätze angeboten werden.

 Die Regionalbahn Vlexx wird ab 2019 die Linie von Homburg über Bexbach und Neunkirchen bis Mainz und Frankfurt bedienen. 

Die Regionalbahn Vlexx wird ab 2019 die Linie von Homburg über Bexbach und Neunkirchen bis Mainz und Frankfurt bedienen. 

Foto: Christine Maack

Wer Lokführer werden möchte, bekommt jeden Morgen seine Portion Kunst mit auf den Weg. Am Eingang zu den  Unterrichtsräumen in der Limbacher Bahnhofstraße 1 blinken Glasobjekte, hinter der Eingangstür steht ein Löwe mit Glitzermähne und ein geflügelter roter Bär.

Die künftigen Lokführer, die in Genuss von soviel bunter Lebensfreude kommen, müssen allerdings eine Voraussetzung erfüllen: Sie fahren künftig für die Gesellschaft Vlexx. Die Vlexx GmbH ist ein privates Eisenbahnverkehrsunternehmen mit Sitz in Mainz. Vlexx betreibt Schienenpersonennahverkehr in Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Hessen sowie eine Verbindung  zum Bahnhof Wissembourg im Elsass.

Gestern war für Vlexx buchstäblich großer Bahnhof in der Limbacher Bahnhofstraße 1, denn das Unternehmen eröffnete sein neues saarländisches Ausbildungszentrum, das seit Beginn des Jahres in den Räumen des Künstlers Jochen Maas untergebracht ist.

Das große Gebäude am Ortseingang war ganz früher die Limbacher Molkerei, bis es in den 50er Jahren von den Eheleuten Maas gekauft wurde, die dort die Torten- und Pralinenproduktion für das bekannte Café Maas in der Homburger Innenstadt produzierten. Sohn  Jochen Maas hat seit ein paar Jahren in dem großen Haus sein Atelier eingerichtet, in dem unter anderem seine bekannten Weihnachtssterne entstehen.

Aber drei riesige Etagen braucht er nicht, zunächst wollte er die zweite Etage als „Event-Räume“ vermieten, doch am Ende sei es ein glücklicher Zufall gewesen, dass Vlexx ausgerechnet in Limbach nach Schulungsräumen suchte. Innerhalb von zwei Monaten verwandelten die Handwerker die ehemaligen Event-Räume in eine Bürolandschaft, in der Stühle und Bänke, Computer und Tafeln problemlos Platz finden.

Dass Vlexx nach Limbach kommt, hat auch einen praktischen Grund, zumal nebenan, auf dem Gelände des Unternehmens Bahnlog,  voraussichtlich drei Hallen für Reparaturarbeiten entstehen werden. Diese Hallen werden auch Thema sein im nächsten Bau- und Umweltausschuss der Stadt Homburg. Geplant sei im ersten Schritt der Bau einer zweigleisigen Werkstatthalle für die Instandhaltung von Elektro-Triebwagen von Vlexx, später sollen noch eine kleine Halle für Radsatzbearbeitung und eine längere Halle mit drei Gleisen für größere Instandhaltungsarbeiten  hinzukommen, informiert Hubert Immesberger, Pressesperecher der Firma Bahnlog. „Es ist immer zu begrüßen, wenn neue Arbeits- und Ausbildungsplätze entstehen“, betonte Landrat Theophil Gallo gestern anlässlich der Eröffnung des Ausbildungszentrums.

Außerdem liege das Zentrum  in unmittelbarer Nähe zum Homburger Jobcenter, „da erhoffe ich mir ein paar Impulse.“ Derzeit beschäftig Vlexx 300 Mitarbeiter, sucht aber dringend weiteres Personal, das in Limbach ausgebildet werden soll. Die Schulungen zum Fahrgastbegleiter (früher: Schaffner) dauern 12 Wochen, zum Lokführer neun Monate. Der erste Kurs mit 15 Teilnehmern läuft bereits, drei weitere im März, Juni und September, sollen folgen. Frank Höhler, der Geschäftsführer von Vlexx,  ist guten Mutes, dass sich Vlexx im Saarland etablieren wird.

 Jochen Maas bewahrt die Konditorei-Maschinen in seinen Räumen.

Jochen Maas bewahrt die Konditorei-Maschinen in seinen Räumen.

Foto: Christine Maack
 Staatssekretär Barke, Frank Höhler (Vlexx) und Bürgermeister John (v.l).

Staatssekretär Barke, Frank Höhler (Vlexx) und Bürgermeister John (v.l).

Foto: Christine Maack
 Ein außergewöhnlicher Eingang zu den Schulungsräumen für künftige Lokführer und Zugbegleiter. Jochen Maas sorgt dafür, dass es nie langweilig wird.

Ein außergewöhnlicher Eingang zu den Schulungsräumen für künftige Lokführer und Zugbegleiter. Jochen Maas sorgt dafür, dass es nie langweilig wird.

Foto: Christine Maack

Seit 2014 verkehrt die Privatbahn bereits im Raum Saarbrücken, wird aber weiter zulegen „und 100 neue Leute allein im Saarland einstellen“, so Höhler. Kein Wunder, dass auch Jürgen Barke, Staatssekretär im Saar-Verkehrsministerium, gestern dabei war: „Wir freuen uns, wenn das Saarland  durch Vlexx nicht nur besser angebunden wird, sondern auch neue Arbeitsplätze entstehen.“ Für Frank John, den Bürgermeister von Kirkel, war gestern  „ein guter Tag für Limbach.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort