Von der Kutschfahrt bis zur Seife

Wörschweiler · Die sechste Auflage des Kunsthandwerkermarktes in Wörschweiler stand den vorherigen Ausgaben in nichts nach. 18 Aussteller beteiligten sich und bereiteten den Besuchern an Pfingsten zwei schöne und abwechslungsreiche Tage.

 Besenbinder Karl Joachim stellte beim Kunsthandwerkermarkt auf dem Wörschweilerhof ein fast ausgestorbenes Handwerk vor. Foto: Bernhard Reichhart

Besenbinder Karl Joachim stellte beim Kunsthandwerkermarkt auf dem Wörschweilerhof ein fast ausgestorbenes Handwerk vor. Foto: Bernhard Reichhart

Foto: Bernhard Reichhart

Der Kunsthandwerkermarkt auf dem Wörschweilerhof bei Familie Helmut Guth hat nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Auch die sechste Auflage am Wochenende erwies sich wie schon in den Jahren zuvor als Renner bei allen Freunden des Kunsthandwerks (wir berichteten).

An den beiden Pfingstfeiertagen beteiligten sich 18 Aussteller und präsentierten ihre kunsthandwerklichen Sachen. Das breit gefächerte Angebot reichte von Kutschfahrten , Karikaturen, Gartenschmuck, Drechselarbeiten, Keramik, Schmuck über Seifen, geklöppelte Spitze, Näharbeiten bis hin zum Korbmacher und Besenbinder. Darüber hinaus fanden die Besucher auch Stände mit Marmelade, Likören, Öl und Essig sowie den Lernort Natur. An machen Ständen hatten die Besucher auch die Gelegenheit, den Ausstellern über die Schulter zu schauen und ihnen bei ihrer Arbeit zuzusehen.

Der Kunsthandwerkermarkt auf dem Wörschweilerhof habe sich in den vergangenen Jahren aus ursprünglich acht Ausstellern "zu einem Selbstläufer" entwickelt, zeigte sich Annick Leyser-Guth mit Blick auf die große Resonanz auf dem idyllisch gelegenen Hofgelände zufrieden. Zusammen mit der Familie, Freunden sowie der Wörschweiler Feuerwehr hatte sie an den beiden Pfingsttagen wieder für ein tolles handwerkliches und kulturelles Angebot gesorgt. Die Aussteller hatten sich in den alten Stallgebäuden sowie auf dem Hofgelände verteilt und boten einen guten Einblick in ihr Handwerk. "Es ist wichtig, dass hier alte Handwerkskunst vertreten ist, damit die Menschen sehen, wie früher gearbeitet wurde", erklärte Ralf Meisel, der mit seinen Drechselarbeiten auf dem Markt vertreten war.

Einer der 18 Teilnehmer war Besenbinder Karl Joachim aus Gonnesweiler, der auf Betreiben von Meisel zum ersten Mal in Wörschweiler dabei war. Er betreibe die Besenbinderei seit über zehn Jahren. "Es ist ein Handwerk, das immer mehr ausstirbt", begründet er seine Entscheidung, sich der Besenbinderei zu widmen. Schon sein Vater habe Besen gebunden, im Herbst Reisig geschnitten, ihn im warmen Stall getrocknet: "Es ist ein nachhaltiges Produkt, mit dem man wunderbar fegen kann", deutete er auf die Reisigbesen hin. Voll im Trend seien seine "Wilde Herzen", Besen in Herzform, die man als Dekoration nutzen könne, erzählte der Besenbinder, während er gerade einen Stiel anpasste. Musikalisch umrahmt wurde der Kunsthandwerkermarkt in der wunderschönen Atmosphäre des Hofes von der Gitarrengruppe Eckes mit ihren Fahrten-, Wander- und Volksliedern sowie den Jagdhornbläsern. Auf große Resonanz stießen die Kutschfahrten mit Arne Eis. Ein großes Zelt lud die Besucher des Marktes zum Essen, Trinken und Verweilen ein.

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