Vom Bauchtanz bis zum Luftballon-Wettbewerb

Erbach · Nach zehn Jahren sei es an der Zeit gewesen, ein Straßenfest zu feiern, sagte Tafel-Vorstandsmitglied Anita Graf-Fischbach. Auf der kleinen Bühne gab's großes Programm, das sich zahlreiche Gäste nicht entgehen ließen.

 Buntes Treiben herrschte beim Straßenfest der Homburger Tafel anlässlich des zehnjährigen Bestehens. Foto: Jörg Jacobi

Buntes Treiben herrschte beim Straßenfest der Homburger Tafel anlässlich des zehnjährigen Bestehens. Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi

Das Wetter spielte mit beim ersten Straßenfest der Homburger Tafel an der Inastraße 1. Seit zehn Jahren bereits ist die Homburger Tafel für bedürftige Menschen vor Ort (wir berichteten). Einem Menschen geben, was er braucht: ein Stück Brot, ein Lächeln, ein offenes Ohr, jetzt und nicht irgendwann, das ist das Bestreben der Homburger Tafel. Montags und freitags in der Zeit von 15 bis 17 Uhr werden Grundnahrungsmittel an bedürftige Menschen ausgegeben.

Wer in Besitz eines Tafelausweises ist und zwei Euro für die Tagesausgabe bereit hält, bekommt Lebensmittel. Ehrenamtliche Mitarbeiter aus zwölf Nationen helfen, dieses soziale Projekt zu stemmen. Nur mit Spenden aus der Bevölkerung und den verschiedenen Geschäften des Saarpfalz-Kreises ist die Versorgung gewährleistet. Mit vereinseigenen Fahrzeugen werden die Lebensmittel aus den Geschäften abgeholt, sortiert, gelagert, gekühlt und in Kisten oder auf Regalen und in Kühltruhen für die Ausgabe bereitgestellt. An den beiden Ausgabetagen kommen je 150 bis 170 Personen.

"Dafür ist Vorbereitung wichtig", sagte Vorstandsmitglied Anita Graf-Fischbach. "In unserer Tafel arbeiten ehrenamtlich Oberstudienrätin und Sozialhilfeempfänger Hand in Hand zusammen. Nur so, ohne Berührungsängste, funktioniert unsere Einrichtung. Nach zehn Jahren Homburger Tafel war es jetzt an der Zeit, ein Straßenfest zu feiern", sagte Graf-Fischbach. Die Schirmherrschaft des Festes übernahm der saarländische Umweltminister Reinhold Jost . Die Ehrengäste , Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidwind, Landrat a. D. Clemens Lindemann , Sozialdezernentin Christine Becker und Vertreter der Tafeln aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland hatten sich in der Inastraße unter das bunte multikulturelle Publikum gemischt.

Auf der kleinen Bühne wurde Großes geboten. Der Kinderchor Volltreffer der Stadtmission Homburg unterhielt musikalisch mit Liedern zum Mitmachen und Mitsingen. Isabelle Hassan brachte Orientalisches mit Bauchtanz auf die Bühne. Kinder konnten von Marion geschminkt werden. Hunderte orangefarbene Luftballons starteten zum Luftballon-Wettbewerb in den Homburger Abendhimmel.

Der 28-jährige Syrer Mohamed Munzer Yaichni lebt seit einem Jahr in Homburg. "Ich helfe beim Fest der Tafel mit, die Gäste zu bedienen und aufzuräumen. Das macht Spaß. Man kommt schnell mit Menschen verschiedener Kulturen zusammen und schnell ins Gespräch. Das sehr schöne, freundliche Fest bringt mir etwas Ablenkung von der Sorge um meine Eltern und Geschwister, die nicht sicher in Aleppo leben", sagt Mohamed.

Elma Stolz und Adelheid Goebel aus Waldmohr hatten nur Gutes von der Tafel gehört. Um sich vor Ort davon zu überzeugen, waren sie nach Erbach gekommen und waren begeistert. Zu dem Erlös aus Kaffee und Kuchen gab es von den Damen noch eine kleine Geldspende für die Tafel.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort