Der Zusammenklang, die Harmonie, das Miteinander sind es, was ein gutes Orchester ausmachen - daran arbeiten sich selbst die Größten ihrer Zunft ab. Diesen abgestimmten Klang, das aufeinander Hören, eignet sich niemand alleine zu Hause an, wenn er Geige, Trompete, Querflöte oder ein anderes Orchesterinstrument spielt. Gemeinsam zu musizieren muss sich jeder Musiker erst erarbeiten - auch das ist ein Gedanke, der hinter einem Projekt steht, das Ende Juni vorgestellt wurde. Es soll künftig ein Kreis-Jugendsinfonieorchester Saarpfalz geben (wir berichteten). Angesprochen werden sollen damit Zwölf- bis 18-Jährige. Damit möchten die Musiker des Homburger Sinfonieorchesters (HSO) zusammen mit dem Saarpfalz-Kreis, dem Landrat Theophil Gallo , mit der Unterstützung der Hochschule für Musik Saar als Kooperationspartner die Motivation junger Menschen, die ein Orchesterinstrument erlernen, nachhaltig fördern.

Bevor es ernst wird, sollten - vermutlich irgendwie auch beide Seiten - sich erst einmal vorsichtig herantasten ans große Vorhaben. Die Jugendlichen, um zu sehen, ob das auch wirklich Spaß macht. Und wohl auch die Organisatoren, um abzuklopfen, wie viele sich von der Arbeit in so einem Orchester überhaupt angesprochen fühlen. Deswegen waren Schnuppertage eingeplant. Und gleich der erste, bei heißem Wetter im Untergeschoss des technischen Berufsbildungszentrums (BBZ) in Homburg , zeigte: Das Interesse ist groß. Schon zum Auftakt des gemeinsamen Musizierens seien 16 junge Musikerinnen und Musiker gekommen: zehn Geigen, drei Celli , Fagott , Klarinette und Horn, "ein funktionsfähiges Orchester ", berichtet Horst Riller, HSO-Schatzmeister und treibende Kraft hinter dem neuen Projekt.

In vier Blöcken von jeweils 45 Minuten wurde zusammen geprobt, einige hätten noch etwas zaghaft gespielt, andere selbstsicher. Das sei in jedem Amateurorchester so, erklärt Riller. Das Ensemblespiel wolle eben gelernt sein - genau darum geht es ja. Geleitet wurde diese Schnupper-Probe von einem Team der angehenden Schulpädagogen Timo Maul, Marina Ochsenreither, Nadine Kiefer und Jenny Kiesler. Dabei habe neben dem eigentlichen Musizieren auch Pizzaessen und eine Wasserbombenschlacht sozusagen auf dem musikalischen Pausen-Programm gestanden.

Es kommen, berichtet Riller, derzeit immer noch weitere Anmeldungen - und zwar aus allen Ecken des Saarpfalz-Kreises. Er rechne daher mit knapp 30 jungen Musikern. Der nächste Tag des gemeinsamen Musizierens, sozusagen als Auftakt zum wöchentlichen Arbeiten, ist am 26. September vorgesehen. Schüler aus dem Kreis Neunkirchen, Ottweiler und Waldmohr sowie Zweibrücken sind natürlich ebenso willkommen. Geprobt wird einmal pro Woche, etwa eine Stunde im Berufsbildungszentrum Homburg . Beginnen soll die eigentliche Orchesterarbeit im kommenden Schuljahr.

Finanziert werden sollen der Orchesterbetrieb und die Auftritte vom Land, dem Kreis, auch aus Konzerteinnahmen des HSO und von Sponsoren - weitere würden noch gesucht, so Riller. Angesiedelt wird das Jugendorchester als Untergruppe des gemeinnützigen Vereins HKSO, der auch für das Homburger Sinfonieorchester verantwortlich zeichnet. Das Bewerbungsverfahren für einen musikalischen Leiter laufe. Erste Bewerbungen liegen bereits vor, so Riller weiter.

Weitere Informationen , auch zum Schnuppertag, finden Interessierte zum Beispiel auf der Internetseite des Homburger Sinfonieorchesters.

hkso.de