"Verzählches" mit dem Plattmacher

Schwarzenacker. Mit dem Auftritt von Günther Hussong, besser bekannt als "De Plattmacher", ging die Homburger Sommerreihe "Kultur im Museum" in ihre zweite Hälfte. Der Mundartmann aus Kirkel servierte den zahlreichen Besuchern im Römermuseum Mundart-Humor vom Feinsten. Mit seinem neuen Programm "Ich unn Meins

 In der Reihe "Kultur im Museum" präsentierte Günther Hussong den Besuchern im Römermuseum Wortspiele, Kabarett und Mundart. Foto: Bernhard Reichhart

In der Reihe "Kultur im Museum" präsentierte Günther Hussong den Besuchern im Römermuseum Wortspiele, Kabarett und Mundart. Foto: Bernhard Reichhart

Schwarzenacker. Mit dem Auftritt von Günther Hussong, besser bekannt als "De Plattmacher", ging die Homburger Sommerreihe "Kultur im Museum" in ihre zweite Hälfte. Der Mundartmann aus Kirkel servierte den zahlreichen Besuchern im Römermuseum Mundart-Humor vom Feinsten. Mit seinem neuen Programm "Ich unn Meins. Neues von Ihm und Ihm" bewies der unverbesserliche Wortverdreher mit seinen Sprachspielereien in saarländischer Mundart wieder einmal, dass Mundart nicht nur für derbe Schenkelklopfer steht. Augenzwinkernd glossierte Hussong gut zwei Stunden lang die Widrigkeiten des Alltages, schilderte das Leben und die Erlebnisse und "den Huddel" mit seinem "Schätzje" Inge, mit der er seit 37 Jahren verheiratet ist. So zeigte er auf, "dass Fraue und Männer eigentlich gar net zusamme passe". Bei seinem "Verzählches" und seinem Hochdeutsch "mit Striefen drin" waren abstruse Verwechslungen und Chaos unvermeidlich. Im Mittelpunkt seiner Betrachtungen standen die Frauen und hier vor allem "mei Schätzje", der Aufbau der saarländischen Grammatik, die Vermischung saarländischer und englischer Sprache, aber auch Begebenheiten wie der Elternsprechtag an der Schule - schließlich ist Günter Hussong von Beruf Lehrer. Beifall am Anfang sei ihm lieber, denn "am Schluss sinn kaum noch Leit do", klärte Hussong zu Beginn der Veranstaltung mit dem Publikum noch kurz die Verhaltensregeln ab. "Sie wisse, ich bin Lehrer." Wenn schon geklatscht werde, dann sollten auch alle klatschen, fügte er hinzu. Darüber hinaus war es Hussong ein großes Bedürfnis, den etwas irreführenden Untertitel seines Programms "Neues von Ihm und Ihm" zu erläutern: "Ich möchte klarstellen, dass ich in einer heterosexuellen Beziehung lebe", löste er dieses saarländische Wortspiel auf. So erfuhren die Zuhörer, dass es im Saarland fünf Stufen für die Bezeichnung einer Frau gibt, die von "Es" über "Meins" bis hin zur "Madame" reichen. Erfreut zeigte er sich, dass so viele "Pälzer" ins Römermuseum gekommen waren. "Ich freue mich über jeden internationalen Auftritt", stellte er fest. Um auch den auswärtigen Besuchern die saarländische Mundart näher zu bringen, zitierte er zum Aufwärmen einige Gedichte. Während Hussong die Verse vorgab, musste das Publikum den passenden Endreim suchen. Wort- und gestenreich dokumentierte Plattmacher Hussong, wie man mit Humor und einem Schuss Selbstironie das Leben souverän meistern kann. Neueste Erkenntnisse der Pädagogik und Wissenschaft dürften bei einem Lehrer selbstverständlich auch nicht fehlen.

Auf einen Blick"Kultur im Museum" wird am Donnerstag, 26. August, um 20 Uhr in der Gustavsburg in Jägersburg, Höcher Straße 5, mit dem französischen Duo Cassard fortgesetzt. Die beiden Musiker Christoph Pelgen und Johannes Mayr bieten nicht nur französischen Folk, sondern auch traditionelle Musik von morgen. Karten für die Sommerreihe kosten für Erwachsene zehn Euro, für Schüler und Studenten acht Euro sowie für Familien mit Kindern bis 16 Jahren 20 Euro. Die Karten gibt es beim Kulturamt, Tel. (0 68 41) 10 11 66. re

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