Verwirrender Schilderwald

Homburg · Weil nicht klar ist, ob das neue Biosphärenschild am Homburger Ortsausgang in Richtung Limbach zu nah an der Straße steht, soll dort derzeit ein Tempolimit für Sicherheit sorgen. Eine Prüfung wird klären, ob alles seine Ordnung hat.

 Weil nicht klar ist, ob die neue Biosphären-Werbetafel an der Kaiserstraße in Richtung Limbach zu nah an der Straße steht, gilt dort derzeit zum Schutz von Verkehrsteilnehmern Tempo 70. Fotos: Thorsten Wolf

Weil nicht klar ist, ob die neue Biosphären-Werbetafel an der Kaiserstraße in Richtung Limbach zu nah an der Straße steht, gilt dort derzeit zum Schutz von Verkehrsteilnehmern Tempo 70. Fotos: Thorsten Wolf

Seit einigen Wochen stehen an einigen größeren und kleineren Zufahrtsstraßen der Region große Info-Schilder. Auf denen werden Verkehrsteilnehmer darauf hingewiesen, dass sie nun mitten ins Biosphären-Reservat Bliesgau rollen. Auch an der Kaiserstraße (L 119) zwischen Homburg und Limbach findet sich eine solche Werbetafel samt Storch und blauem Himmel. Allerdings gibt es es dort nun nicht nur besagten Biosphären-Hinweis, sondern auch noch eine neue Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 Kilometer. Die "rahmt" das neue Schildwerk irgendwie ein: raus aus Homburg auf Tempo 100, dann mit Tempo 70 an der neuen Infotafel vorbei, dann wieder rauf auf Tempo 100.

Nicht wenige fragen sich nun, was es mit dieser Geschwindigkeitsregelung auf sich hat. Immerhin wirkt sie nur provisorisch, die Schilder mit dem Hinweis auf Tempo 70 stehen nur auf Behelfsfüßen, wie man es von Baustellen kennt. Soll hier vielleicht dem Autofahrer für eine Weile die Möglichkeit gegeben werden, sich das neue Biosphären-Werbeschild in aller Ruhe anzuschauen? Oder ist der Schilderwald nur Zufall. Denn immerhin ist die Kaiserstraße an dieser Stelle alles andere als eben und glänzt eher mit Bodenwellen. Auch das könnte das neue Tempolimit erklären. Oder steckt am Ende etwas ganz anderes hinter der neuen Langsamkeit an der Kaiserstraße? So gibt es Gerüchte, die Biosphärentafel stehe zu nah an der Straße.

Klaus Kosok vom Landesbetrieb für Straßenbau mit Sitz in Neunkirchen klärte auf Rückfrage unserer Zeitung gestern die Hintergründe der neuen "Zone 70" an der Kaiserstraße auf. Und die lägen tatsächlich in der Position des Biosphären-Hinweisschildes begründet. "Man hat ziemlich zügig diese Begrüßungstafeln aufgestellt, um noch vor Beginn der Tourismussaison damit präsent zu sein." Dabei habe sich ergeben, dass es auch Standorte wie den an der Kaiserstraße gebe, bei denen nicht klar sei, ob die Position die Ansprüche an die Verkehrssicherheit erfüllten. Der Biosphären-Zweckverband als Impulsgeber für die Beschilderung habe nun den Auftrag, so Kosok, sämtliche Schilder diesbezüglich zu überprüfen. Dabei gehe es, wie Klaus Kosok erläuterte, um die Antworten auf die Frage nach der Verkehrsdichte, der Geschwindigkeit und der Topographie an den jeweiligen Standorten.

In Fällen wie dem an der Kaiserstraße habe der Landesbetrieb für Straßenbau vorsorglich eine provisorische Geschwindigkeitsbegrenzung zum Schutz von Verkehrsteilnehmern erlassen, denn: "Wir müssen der Verkehrssicherheit Rechnung tragen." Dies bedeute aber nicht, dass sich das Biosphärenschild tatsächlich zu nah an der Straße befinde. Dies werde erst die Überprüfung durch ein vom Zweckverband beauftragtes Ingenieur-Büro klären. Danach stehe fest, ob und auf welche Schilder man tatsächlich hinsichtlich der Verkehrssicherheit dauerhaft reagieren müssen, so mit einer Schutzbeplankung vor den Biosphären-Tafeln. Wie lange der Prüfungsprozess andauere, könne er, so Kosok, nicht sagen. Er gehe aber davon aus, dass dies zügig geschehe.

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