Freier Tag auch im Coronajahr Rosenmontag fällt aus, Verwaltungen trotzdem geschlossen

Homburg · In normalen Jahren würde die Meldung, dass am Rosenmontag die Verwaltungen geschlossen sind, kaum für ein Augenzucken sorgen. Nun fällt im Coronajahr allerdings die Fastnacht bis auf ein paar Online-Angebote aus, geschlossen ist am Montag, 15. Februar, dennoch vieles.

 Die Fastnacht fällt wegen Corona flach, auch der Rosenmontag. Trotzdem haben viele Verwaltungen geschlossen.

Die Fastnacht fällt wegen Corona flach, auch der Rosenmontag. Trotzdem haben viele Verwaltungen geschlossen.

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

So haben das Rathaus und alle Nebenstellen der Stadtverwaltung Homburg den ganzen Tag zu, kündigte die Stadt kurz an. Zu den Nebenstellen gehören beispielsweise die Stadtbibliothek, das Stadtarchiv, die Tourist-Info, das Wertstoffzentrum am Zunderbaum.

Auch beim Kreis macht an dem Tag vieles dicht: So schließen die Kreisverwaltung einschließlich der Zulassungsstelle, den Jobcentergeschäftsstellen in Homburg, Blieskastel, St. Ingbert sowie den Nebenstellen des Gesundheitsamtes in Blieskastel und St. Ingbert. Auskünfte seien über die Behördenrufnummer 115 möglich. Das Gesundheitsamt in Homburg und das Infotelefon zum Coronavirus sind aber von 10 bis 16 Uhr, Tel. (0 68 41) 1 04 73 06, sowie per E-Mail: gesundheitsamt@saarpfalz-kreis.de erreichbar.

Geschlossen ist an dem Tag außerdem das Amtsgericht Homburg. Für Eilfälle sei in Saarbrücken ein Bereitschaftsdienst eingerichtet.

Bleibt allgemein die Frage: Wieso eigentlich, wenn doch nicht gemeinsam gefeiert werden darf? Dahinter steht nach Auskunft der Stadt Homburg die Regelung nach Paragraph 3 Arbeitszeitverordnung. Die sehe für Beamte einen freien Tag am Rosenmontag bei einer hälftigen Zeitgutschrift der Arbeitszeit vor. Im Städte- und Gemeindetag habe man sich darauf geeinigt, dass man der Regelung auch dieses Jahr Folge leiste. Um eine Ungleichbehandlung von Beamten und Beschäftigten zu vermeiden, werde diese für alle Bediensteten angewendet. Der Baubetriebshof sei mit einem Notbetrieb aber im Einsatz. Auch coronabedingte Einsätze des Ordnungsdienstes seien am 15. Februar geregelt. Allerdings, so schreibt die Stadt, „haben wir aber auch ein großes Verständnis dafür, dass in diesen Zeiten eine Schließung für viele nicht nachvollziehbar ist“.

Auch Landrat Theophil Gallo verweist auf Anfrage auf die gesetzliche Regelung in der Arbeitszeitverordnung. Vor dem Hintergrund, dass der Rosemontag anders als gewöhnlich ausfalle, wirke diese vielleicht etwas fragwürdig, wenngleich dies nichts an dieser ändere. Verwaltungen, die nicht schließen, würden den Zeitausgleich auf anderem Wege kompensieren. Die Kreisverwaltung habe sich als familienfreundliches Unternehmen schon längere Zeit unabhängig von einem Fastnachtstreiben dafür entschieden, „im Hinblick auf die Ferienzeit und bedingt durch eine ohnehin angespannte Betreuungssituation in vielen Familien in den überwiegenden Bereichen an der Schließung festzuhalten“. Die Mitarbeiter des Kreis-Gesundheitsamtes in der Kreisverwaltung seien im Dienst. Gallo sieht den Entschluss pro freier Rosenmontag zudem als „Anerkennung auch für die vielen Beschäftigten, die nicht so im Fokus stehen wie die des Gesundheitsamtes, aber dennoch die überall spürbare Belastung mittragen“.

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