Vertonte Psalme und bittende Spirituals

Jägersburg. An zwei aufeinanderfolgenden Sonntagen stellte sich der Verband der Chöre in der Kreisstadt Homburg mit seinen Mitgliedschören unter dem Motto "Viva la musica" einer breiten Öffentlichkeit vor (wir berichteten). Wie schon das weltliche Konzert im Kulturzentrum Saalbau, so war auch das geistliche Konzert in der katholischen Pfarrkirche St

 Die Chorgemeinschaft Männerchor Homburg und Kulturgemeinde Jägersburg eröffnete das geistliche Konzert des Chorverbandes in der St. Josefskirche in Jägersburg. Foto: Bernhard Reichhart

Die Chorgemeinschaft Männerchor Homburg und Kulturgemeinde Jägersburg eröffnete das geistliche Konzert des Chorverbandes in der St. Josefskirche in Jägersburg. Foto: Bernhard Reichhart

Jägersburg. An zwei aufeinanderfolgenden Sonntagen stellte sich der Verband der Chöre in der Kreisstadt Homburg mit seinen Mitgliedschören unter dem Motto "Viva la musica" einer breiten Öffentlichkeit vor (wir berichteten). Wie schon das weltliche Konzert im Kulturzentrum Saalbau, so war auch das geistliche Konzert in der katholischen Pfarrkirche St. Josef in Jägersburg am Sonntag überraschend gut besucht. So unterschiedlich die vier Chöre auch besetzt waren, bei jedem war das Bemühen heraus zu hören, den musikalischen Augenblick zu gestalten und oft unterschiedliche Stilprofile miteinander zu vereinen.Die Chorgemeinschaft vom Männerchor Homburg und der Kulturgemeinde Jägersburg gestaltete gemeinsam mit dem Pianisten Paul O. Krick unter Leitung von Bernhard Neuheisel einen solchen Moment zum Hörgenuss. Zu hören waren so gegensätzliche Werke wie die "Hymne an Gott" von Joseph Haydns jüngerem Bruder Michael und das Gospel "He's got the whole world in his hand". Der gemischte Chor Taktlos des MGV Beeden unter Kreischorleiter Wolfgang Schmitt hatte sich gemeinsam mit der jungen Pianistin Larissa Schmitt der modernen Chorliteratur verschrieben. Das bekannte "Adiemus" von Karl Jenkins sowie das "Sorge dich nicht" von Edzard Hüneke hatten den Beifall des Publikums redlich verdient, während in der Spiritual-Bitte "Send down the rain" die Soprane trotz beschwörendem Dirigat einmal wirklich ton- und "taktlos" blieben.

Auch die Chorgemeinschaft Bruchhof-Sanddorf-Jägersburg hatte unter Leitung von Erika Schäfer und zur Begleitung von Paul O. Krick mit traditionellen Psalm-Vertonungen von Friedrich Silcher und August Eduard Grell sowie mit der konzertanten Version des 103. Psalms des zeitgenössischen Komponisten Gerhard Rabe feine Stilgegensätze herausgearbeitet, die ebenfalls viel Beifall erhielten. Der Homburger Frauenchor unter Leitung von Kurt Kihm gestaltete das Finale des Konzertes in der St. Josefskirche. Es bewegte sich ausschließlich in der "Musica sacra" der Romantik. Aus diesem Grund musste man schon genau hinhören, um die feinen Stilunterschiede zwischen der Berliner Romantik eines Felix Mendelssohn-Bartholdy, der Münchner Romantik eines Josef Gabriel Rheinberger oder gar der Pariser Romantik eines César Franck wahrzunehmen.

Das von der choreigenen Sopranistin Ulrike Schäfer vorgetragene "Panis Angelicus" des Franzosen César Franck zur schwebend zarten Begleitung des Pianisten Paul O. Krick war einer der vielen unvergesslichen Augenblicke dieses Konzertes, ebenso wie zum Ausklang des Joseph Rheinbergers "Salve Regina". re

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